In der letzten Sitzung hat sich die SPD-Kreistagsfraktion mit dem dramatischen Insektenrückgang und den damit verbundenen Problemen und Herausforderungen beschäftigt. Die SPD-Kreistagfraktion sieht im Insektensterben und dem einhergehenden Artenverlust eine ernste und zentrale Herausforderung, die nicht nur die Imker und Landwirte betrifft.
Seit 1989 ist die Anzahl der Insekten im Durchschnitt um 76 Prozent geschrumpft. Eine erschreckende Anzahl, hat doch der Rückgang der Insekten große Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, das Öko-System und das gesamte menschliche Leben. Aus wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass jedes Insekt seine Funktion in unserem Öko-System hat, und es müsste jedem bewusst sein: Wenn eine Art ausstirbt, dann werden Lücken ins Ökosystem gerissen, die deutlich negative, irreparable und nachhaltige Spuren hinterlassen.
Fachleute weisen dabei seit langem auf vielfältige Ursachen und Faktoren hin, die für das Insektensterben mitverantwortlich sind, z.B. strukturarme Landwirtschaft, Fokussierung auf Monokulturen, Einsatz von Pestiziden und Herbiziden, Dezimierung von Streuobstanlagen, Hecken und Wildpflanzen, aber auch starke Bodenversiegelung und erhöhte Lichtverschmutzung durch künstliche Lichtquellen.
Die SPD-Fraktionsmitglieder waren sich einig, dass auch der Landkreis Kitzingen und seine Kommunen einen Beitrag leisten können und müssen, um dem Insektensterben zu begegnen. Das Anlegen von Hecken und Blühstreifen an Kreis- und Gemeindestraßen wäre ein richtiger Schritt. Renaturierungsprogramme könnten genutzt werden, um bestimmten Tierarten ihren Lebensraum zu erhalten oder wieder neu zu schaffen. Wichtig sei auch, noch mehr zu informieren und aufzuklären. Die Bereitstellung von Handreichungen und Informationsmaterial für Kommunen, Verbände, Arbeitsgruppen und Privatpersonen, das Aufzeigen von Fördermöglichkeiten sowie Vorträge durch Fachleute vor Ort seien ein wichtiger Beitrag.
Die SPD-Kreistagsfraktion Kitzingen sieht für diese Thematik auch konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Politik im Landkreis Kitzingen. Denn wenn bestimmte biologische Lebensräume erhalten, verbessert oder neu geschaffen werden, können neben den Insekten und Bienen z.B. auch Ortolan, Rebhuhn, Feldhamster, Fledermäuse, Kröten und Kriechtiere überleben.
Die SPD-Kreistagsfraktion und der SPD-Kreisverband unterstützen das Volksbegehren gegen das Artensterben „Rettet die Bienen“ und bitten alle Mitbürgerinnen und Mitbürger im Landkreis, daran teilzunehmen und ab 31.Jan. mit ihrer Unterschrift in den jeweiligen Rathäusern einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Arten und Artenvielfalt zu leisten.“
Robert Finster
Fraktionsvorsitzender SPD Kreistagsfraktion