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Revierförster Reiner Seufert in den Ruhestand verabschiedet

 

Lukas Haftner folgt auf Reiner Seufert

SCHONUNGEN/LÖFFELSTERZ - Etwas Wehmut liegt in der Luft, auch wenn sich alle gemeinsam mit Reiner Seufert auf seinen neuen Lebensabschnitt freuen. Der erfahrene Revierförster wechselt nun endgültig in den Ruhestand und hinterlässt große Fußstapfen für seinen Nachfolger Lukas Haftner.

 

Mehr als zwanzig Jahre leitete der allseits anerkannte Waldexperte die Forstdienststelle Löffelsterz und damit gut 1.200 Hektar Gemeindewald. Ein gebührender Abschied in feierlichem Rahmen bleibt ihm coronabedingt verwehrt und auch der eigentlich turnusgemäß anstehende Bürgerwaldtag, bei dem er sich auch nochmal von seinen Bürgern verabschieden wollte, steht auf der Kippe.

 

Also bleibt es bei einem „Goodbye“ im kleinsten Kollegenkreis. „Er wird uns sehr fehlen: Seine besonnene, kollegiale Art und sein reicher Erfahrungsschatz haben den Schonunger Wäldern gutgetan!“, sagt Bürgermeister Stefan Rottmann. Reiner Seufert hat den Wald maßgeblich weiterentwickelt: „Wahrscheinlich ist es nicht übertrieben zu sagen, dass er bei uns jeden Baum gekannt hat!“, so Rottmann.

 

Sein Nachfolger, Lukas Haftner, steht bereits in den Startlöchern. Im Rahmen einer Wertholzsubmission wurde er bereits offiziell durch Bürgermeister Stefan Rottmann willkommen geheißen. Der 25-jährige Lukas Haftner ist in Grafling im Bayerischen Wald aufgewachsen. Nach dem Abitur am St. Michaels Gymnasium in Metten studierte er an der Hochschule Weihenstephan Forstingenieuerwesen. Im Anschluss absolvierte Haftner die Forstanwärterzeit am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf und am Forstbetrieb Selb. Im vergangenen Jahr schloss er diese an der Forst- und Technikerschule in Lohr mit der Qualifikationsprüfung zum Revierleiter erfolgreich ab.

 

In der Freizeit unterstützt er seinen Vater bei der Waldarbeit, fährt gerne Mountainbike oder geht zur Jagd. Gute Voraussetzungen also um eine Balance zwischen den Interessen der Förster, Jäger und Freizeitsportler zu finden, freut sich Bürgermeister Stefan Rottmann.

 

Aber es sind nicht nur die unterschiedlichen Interessen, die im Wald aufeinanderstoßen. Auch die Bewältigung des Klimawandels ist einer der zentralen Aufgaben im Gemeindeforst. Die Schäden aufgrund von Hitze, extremen Sturmereignissen oder Käferbefall setzen dem Wald spürbar zu. Schonungen verfügt über einen schlagkräftigen Forstbetrieb und stemmt sich gegen die Negativauswirkungen. Mit beachtlichen Aufforstungen, Pflege von Jungbeständen sowie ökologischen und nachhaltigen Waldbau konnten schon große Erfolge erzielt werden, wie Revierförster Reiner Seufert erklärt. Obendrein erhält Schonungen aus dem Vertragsnaturschutzprogramm viele tausend Euro Zuschuss. Lukas Haftner, sein Nachfolger, freut sich bereits auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit dem Schonunger Forstbetrieb.

 

Mit 1.200 Hektar Wald gehört die Großgemeinde zu den größten Waldbesitzern der Region, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Zu etwa 90 Prozent bestehen die gemeindlichen Wälder aus Laubholzbeständen. Die Holzpreisentwicklung verlief gerade im Hinblick auf den überwiegenden Eichenbestand im Gemeindewald stabil auf hohem Niveau: Gerade die Preissegmente Fass- und Furnierholz sind für den Forstbetrieb nach wie vor sehr lukrativ. Schonungen setzt bei der Waldbewirtschaftung auf die Nachhaltigkeit: Das ausgearbeitete Forstoperat hat einen jährlichen Zuwachs von 7.900 Festmetern im Gemeindewald pro Jahr ermittelt: Die politische Zielvorgabe liegt bei 6.300 Festmetern, die dem Forst jährlich entnommen wird. Es wächst mehr nach, als dem Wald entzogen wird, erklärt Rottmann: Der Waldvorrat steigt kontinuierlich und damit auch die Werthaltigkeit der Forstabteilungen. So lag der Waldbestand 1986 noch bei 149 Festmeter/Hektar, 2010 lag er bereits bei 231 Festmeter/Hektar und soll bis zum Jahr 2030 auf 250 Festmeter/Hektar ansteigen. Mit 19 Hektar kann die Gemeinde zudem auf einen hohen Anteil an Ökoflächen verweisen.

Das Foto zeigt von links Bürgermeister Stefan Rottmann, Forstazubi Nino Puhalo, der künftige Revierförster Lukas Haftner, Lukas Zier vom gemeindlichen Forstbetrieb, Revierförster Reinre Seufert und die weiteren Kollegen des Schonunger Forstbetriebs Roland Braun, Thomas Helmschrott und Georg Räth. (Foto Gregor Hümpfner)