Haßfurt Seit 1911 schon kämpften Frauen für Gleichberechtigung, das Wahlrecht und die Arbeiterinnen für die Emanzipation.
Die Frauen haben sich über die Aufmerksamkeit gefreut. „Es ist kaum zu ertragen, dass immer noch nach dieser langen Zeit Ungleichheit herrscht. So verdienen Frauen im Durchschnitt immer noch 18 Prozent weniger als die ihre männlichen Kollegen. In Bayern ist der Unterschied sogar noch größer, hier liegt er bei 21 Prozent“, kritisiert ver.di Gewerkschaftssekretär Uwe Gratzky bei der Übergabe der Rosen.
Mehr Gerechtigkeit durch Tarifvertrag
Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männer sind deutlich geringer durch Tarifverträge. „Wir kämpfen gerade für die Sicherung unserer Reallöhne. Im öffentlichen Dienst brauchen wir dringend eine deutliche Steigerung“, fordert Uwe Gratzky. Zum einen wegen der Rekordinflation und zum anderen müsse der öffentliche Dienst mit dem Lohnniveau anderer Branchen mithalten können.
Auch für die Beschäftigten der Haßberg Kliniken fordern die verdianer für 12 Monate 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens 500 Euro. Für Auszubildende 200 Euro. Ebenso soll die Altersteilzeitregelung weitergeführt werden.
Skandalöses Angebot
Sehr verärgert waren die Beschäftigten insbesondere über das Angebot des kommunalen Arbeitgeberverbandes. „Darin steht, dass es lediglich 5 Prozent mehr Lohn über eine Laufzeit von über zwei Jahren geben soll. Damit einen drastischen Reallohnverlust, der auch nicht durch Sonderzahlungen ausgeglichen werden kann“, sagt Uwe Gratzky. Die Wut sei besonders groß, weil der Arbeitgeberverband sogar einen Lohnabsenkungstarifvertrag für den Gesundheitsbereich eingefordert hat. „Erst gab es Applaus und warme Worte für die Beschäftigten in der Pandemie. Nun sollen sie sogar noch ein Sonderopfer bringen. Das ist unanständig“, so Gratzky.
Der ver.di Sekretär kündigte an, dass die Beschäftigten auf dieses Angebot mit Aktionen und vielem mehr reagieren werden.