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Schülerinnen und Schüler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Würzburg verschicken Briefe ins Seniorenheim  

Derzeit werden auch die Schülerinnen und Schüler der Ethik-Klasse in Jahrgangsstufe 7 am Matthias-Grünewald-Gymnasium zu Hause beschult, das heißt sie bekommen von ihrem Lehrer Arbeitsaufträge über das Internet-Portal mebis nach Hause gesandt, bearbeiten diese in einem festgelegten Zeitraum und senden die Ergebnisse per Mail wieder zurück.

 

Dabei entstand vor Kurzem die Idee, im Rahmen der Lehrplaneinheit „Leben in der Gemeinschaft“ Briefe zu schreiben, die dann an ältere Menschen gesendet bzw. verteilt werden, die derzeit keinen oder weniger Kontakt mit der Außenwelt, mit Verwandten und Freunden haben. Vorgaben für diese ungewöhnliche Form einer Ethik-Hausaufgabe war, zunächst mit den Eltern abzuklären, ob und welche privaten Informationen man preisgeben dürfe – und Ausführungen in großer Schrift, um auch Sehschwachen das Lesen zu ermöglichen.

 

Mit der Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist war schnell ein geeigneter Kooperationspartner gefunden, die Briefe werden jetzt gesammelt und dann an das Seniorenheim Ehehaltenhaus / St. Nikolaus versandt in der Hoffnung, dort für ein wenig Freude zu sorgen.

 

Das Schreiben der Briefe bereitete den Schülerinnen und Schülern zunächst ein wenig Probleme, da sie ihre Schreiben ja an eine unbekannte Person richten mussten. Dennoch entstanden wunderbar persönliche, private Briefe, von denen die Absender hoffen, dass der eine oder andere auch beantwortet werden wird. Das Matthias-Grünewald-Gymnasium lässt sich überraschen!  

 

Folgend ein kleiner Ausschnitt aus einem der bereits an der Schule eingegangenen Briefe:

„Guten Tag, wir wurden von unserem Lehrer aufgefordert, einen Brief an Menschen zu schreiben, die in Zeiten von Corona isoliert wurden oder mehr alleine sind. Also Menschen wie Sie. Ich fand das am Anfang irgendwie komisch, da ich kein Gesicht vor Augen hatte. Wem schreibe ich? Was sind Sie für ein Mensch und was für eine Geschichte haben Sie? Meine Uroma, sie hieß […], hat mir immer sehr viele Geschichten von früher erzählt. Wie sie mit dem Fahrrad nach Würzburg gefahren sind, um sich ein Kleid zu kaufen, ein Kleid für das ganze Jahr. Sie hat mir aber auch gezeigt, wie man aus einem Löwenzahnhalm eine Tröte basteln kann, man braucht nur etwas Geduld und Feingefühl. Meine Oma erzählte mir auch, wie sie als Kinder früh morgens vor der Schule Schnecken gesammelt haben. Und dass sie so stolz waren, für jede Schnecke fünf Pfennig bekommen zu haben. Aber jetzt zu mir: […]“