Die Mitglieder der GEW Unterfranken fordern die Verlängerung der Schul- und KiTa-Schließungen bis Ende Januar: "Gesundheitsschutz geht vor," sagt der kommissarische Bezirksvorsitzende Jörg Nellen. Die teilweise Öffnung der Bildungseinrichtungen ab kommender Woche werden kritisiert: "Kleinere Lerngruppen durch Klassenteilungen, die Berücksichtigung der Robert-Koch-Inzidenz von 50 wie im ersten Lockdown und die aha-Regeln müssten wenigstens umgesetzt werden."
Doch die Schulschließungen seien nicht das Problem. "Wie ein Brennglas vergrößern die Pandemiemaßnahmen die Stärken und die strukturellen Schwächen des gegliederten bayerischen Schulsystems,"so Nellen. "Gut ausgestattete Schulen, Elternhäuser und Schülerinnen und Schüler profitierten während der Schulschließungen von Lehrkräften, die selbstorganisiertes Lernen im Fernunterricht wie im Präsenzunterricht anregen können."
"Nach Öffnung der Schulen müssten alle staatlichen Kräfte sich um die im gegliederten Schulsystem benachteiligten, häuslich nicht unterstützten Kinder und Jugendlichen kümmern: "Wir verlieren die Verlorenen noch weiter," so Nellen. "Das selektive bayerische Schulwesen kann die durch die Pandemie verschärfte Bildungsungerechtigkeit nicht lösen." In Grund- und Mittelschulen, aber auch in Realschulen, beruflichen Schulen Förderzentren und Gymnasien müsse eine Task-Force aus gerecht bezahlten Pädagog:innen, Schulsozialarbeiter:innen und sozialen Diensten den durch die Pandemie verursachten Lernrückstand gezielt und vorrangig auffangen. "Ein Weiter-so! oder gar ein Hin-und-Her wie bisher nach Öffnung der Bildungseinrichtungen kann es nicht geben," weiß der Bildungsgewerkschafter.