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Schwammlandkreis und ökologische Flurbereinigung

Grüne diskutierten über Hochwasserschutz

Kreis Kitzingen  Um konsequenten Hochwasserschutz an der Schwarzach und vergleichbaren Fließgewässern umzusetzen, sind noch viele dicke Bretter zu bohren – so kann man das Ergebnis des Grünen Stammtisches in Kitzingen mit Impulsvortrag von Peter Laumer zusammenfassen.

Grünen-Mitglied Laumer engagiert sich in der Bürgerinitiative Hochwasserschutz Schwarzach und erläuterte ausführlich die Schwierigkeiten, mit denen sich der Hochwasserschutz auseinandersetzen muss. Anders als das Mainhochwasser, das man relativ gut vorausberechnen kann, kommt ein starkregenbedingtes Hochwasser von kleineren Zuflüssen wie der Schwarzach äußerst schnell. Die Vorwarnung funktioniere hier nicht zuverlässig, denn dafür bräuchte man z.B. schon an den vorgelagerten kleineren Bachläufen Pegel, die an ein Warnsystem angeschlossen sind.

Die zweite Schwierigkeit bei der Realisierung von Hochwasserschutzmaßnahmen ist die zersplitterte Zuständigkeit. Das Wasserwirtschaftsamt ist zwar für den Main zuständig, nicht aber für kleinere Fließgewässer, für die allein die Kommunen zuständig sind. Die Krux bei der Organisation von Hochwasserschutz auf gemeindlicher Ebene: Die Bereiche, in denen Hochwasser entstehen sind in der Regel nicht die, die vom Hochwasser betroffen sind! Das könnte z. B. bedeuten, dass Castell viel Geld in Hochwasserschutzmaßnahmen stecken müsste, um Schwarzach zu schützen. „Die Gemeinden mit diesen Aufgaben alleine zu lassen, kann nicht funktionieren“, so Laumer. „Hier bräuchte es eine massive Unterstützung durch den Landkreis.“

Ziel sei die Schaffung eines „Schwammlandkreises“, in dem das Regenwasser nicht schnell abgeleitet wird, sondern versickern und somit zur Grundwasserneubildung beitragen kann. Damit ist die heutige Problemlage eine deutlich andere als zur Zeit der Flurbereinigung, als die Entwässerung und rasche Ableitung des Wassers im Vordergrund standen. Im Zentrum der anschließenden Diskussion stand die „Ökologische Flurbereinigung“. Um die Bedürfnisse von Landwirtschaft, Ökologie und Hochwasserschutz in Einklang zu bringen braucht es ein koordiniertes Vorgehen. Zudem müsse der immer noch andauernde Prozess der zunehmenden Versiegelung gestoppt und mittelfristig umgekehrt werden.

Bildtext: Peter Laumer bei seinem Vortrag im GRÜN.Raum Kitzingen (Foto: Eva Trapp)