Soziale Netzwerke

  

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Senioren- und Pflegezentrum setzt neue Maßstäbe

Quartiersmanagement für Schonungens neue Mitte

Einer der modernsten und zukunftsweisenden Senioren- und Pflegezentren entsteht gerade in Schonungens neuer Mitte, davon ist Ulrike Hahn, AWO-Bereichsleitung Senioren und Reha überzeugt. Barrierefreie Wohnanlagen, Tagespflege und Sozialstation in unmittelbarer Nachbarschaft ergänzen das Angebot der stationären Pflege. Insgesamt wird dort ein hoher zweistelliger Millionenbetrag investiert. Im Rahmen eines öffentlichen Workshops im Rathaus wurden nun Vereine, Verbände, Kirchen, Schulen, Kindergärten und Bürger über das Großprojekt informiert und mit eingebunden. Die Resonanz und das Interesse waren überraschend hoch.

 

Wie können Kooperationen und Netzwerke geschaffen werden? Welche Veranstaltungsformate können im Senioren- und Pflegezentrum abgehalten werden? Wie können Begegnungen organisiert oder gar den Bewohnern zu mehr Mobilität verholfen werden, sodass auch eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben außerhalb möglich ist? Bei allen Fragen ging es darum, wie das künftige Pflegezentrum sinnvoll im Gemeindeleben eingebunden werden kann. „Auch die Heimbewohner sind ein wichtiger Teil unserer Großgemeinde.“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Standkonzerte von Blaskapellen, Theatervorführungen, Vorlesungen durch die Bibliothek, Gesellschaftsspiele mit Schülern, Faschingseinlagen, Bildvorträge – all das wäre dort denkbar. Ein erstes „Brainstorming“ während des Workshops hatte bereits viele gute Ansätze, wie auch der künftige Heimleiter Sebastian Neubauer lobte. Mithilfe eines Ideenwettbewerbs soll nun auch für jeden, der künftig fünf Wohntrakte ein ansprechender Name mit Orts- und Heimatbezug gefunden werden. Aber nicht nur mit Namen, vielmehr auch mit Fotomotiven, soll die Gemeinde im Gebäude erlebbar werden.

 

Bürgermeister Stefan Rottmann erinnert sich noch genau: „Wir wollten für unsere Gemeinde mit Abstand das Beste Konzept!“ Mit ehrenamtlichen Mitgliedern der Agendagruppe und Bürgerstimme, habe man sich mit vielen Betreiberkonzepte und Modellen auseinandergesetzt. Etliche Pflegeheime, sogar bis hin nach Oberfranken habe man besichtigt. So wurde die Grundlage für einen umfassenden Kriterienkatalog geschaffen, der die Basis eines Investorenwettbewerbs bildete. Nichts hat Schonungen dem Zufall überlassen. So flossen in die Bewertung die Anzahl der Pflegeplätze, aber auch Tagespflege und barrierefreier Wohnungen, die Schaffung möglichst vieler neuer Arbeitsplätze, das Heizkonzept, die Gestaltung neuer Garten- und Parkflächen, Begegnungsstätten wie eine Cafeteria mit Veranstaltungsräumen, … usw…

 

Das Herzstück ist freilich das so genannten Wohngruppenkonzept, das neue Maßstäbe bei der Betreuung und Pflege setzt Weg vom verstaubten, institutionellen Charakter eines konventionellen Altenheims hin zu einem attraktiven Wohnraum, der Gemeinschaft fördert aber auch genügend Rückzugsmöglichkeiten bietet. Fünf Wohngruppen mit jeweils etwa 16 Bewohnern beherbergt das Seniorenheim - insgesamt 84 Pflegeplätze mit jeweils Einzel- und Doppelzimmer. An alles ist gedacht: Kochinseln, großzügige Terrassen und Balkone – selbst auf Telefon, Fernseher und WLAN müssen Bewohner nicht verzichten. Besonderer Clou ist, dass alle Veranstaltungen im Erdgeschoss auch in die einzelnen Zimmer übertragen werden können, sodass auch bettlägerige Personen am Gemeinschaftsleben teilhaben können.

 

Bereits im Frühsommer könnte das Pflegezentrum starten: Quartalsweise sollen Zug um Zug dann die fünf Wohnbereiche belegt werden. Der Bedarf und die Nachfrage ist vielversprechend, erklärte Ulrike Hahn. Eigens für Schonungen wird Markus Michi das Quartiersmanagement übernehmen und an Kooperationen und Netzwerken arbeiten. Seine Bachelor-Arbeit widmet er außerdem Schonungens neuer Mitte. Dort ist inzwischen viel passiert: Neue Straßen, Parkplätze, Radwege, Bachgestaltung und Quartiersplätze konnten durch städtebauliche Förderungen erfolgreich umgesetzt werden. Ein nächster Schritt ist für die AWO nun die Akquise von Pflegepersonal, wie der künftige Leiter Sebastian Neubauer ankündigt.

 

Perspektivisch wird sich das Wohnquartier noch weiter wandeln: Schon bald werden dort E-Ladestationen errichtet, das Bachstraßenareal wird auch in diesem Jahr noch komplett neu bebaut. Hier entstehen durch die Bauträgerschaft von Glöckle attraktive barrierefreie Wohnungen mit Tiefgarage und einer Passage hin zum Alten Friedhof, der künftig als Grünanlage umgenutzt werden soll, informiert Bürgermeister Stefan Rottmann. Interessenten könnten sich beim Bauunternehmen Glöckle melden. Mittel- bis langfristig soll der Bauhof in direkter Nachbarschaft nach Marktsteinach ins Gewerbegebiet Hainach verlegt werden – entsprechende Flächen hat die Gemeinde schon erworben und damit eine wichtige Grundlage geschaffen. Die Feuerwehr soll dann zu einer Art Einsatzzentrum ausgebaut und saniert werden: Dann könnten künftig DLRG, Feuerwehr und Rotes Kreuz unter einem Dach zusammenarbeiten.