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Sommerzeit – Wespenzeit!

Rotes Kreuz gibt Notfalltipps für Insektenstiche

Bienen, Hummeln und Wespen gehören zum Sommer wie das Eis am Stiel. Fühlen sie sich bedroht, stechen sie oftmals zu. Gefährlich wird ein Insektenstich zwar in der Regel nur im Mund- und Rachenraum oder für Allergiker, das Rote Kreuz registriert aktuell aber dennoch höhere Einsatzahlen. „Wir werden aktuell sehr viel häufiger zu Notfällen im Zusammenhang mit Insektenstichen alarmiert, als das sonst zu dieser Jahreszeit der Fall ist“, berichtet Jens-Uwe Greiner, Leiter Einsatzdienste beim BRK in Würzburg.

 

Die lange Hitzeperiode im Juli hat dafür gesorgt, dass sich Wespenvölker besonders gut ausbreiten konnten. Auf der Suche nach kohlehydratreicher Nahrung werden die gelb-schwarz gestreiften Insekten von süßen Speisen und Getränken magisch angezogen. Eine tückische Situation: „Eine Wespe auf einem Kuchenstück oder Limonadenglas kann man schnell übersehen“, weiß Prof. Dr. Peter Sefrin, Chefarzt des BRK-Kreisverbands Würzburg. Führt man das Glas oder die Gabel zum Mund und kommt dem Insekt zu nahe, verteidigt es sich, indem es zusticht. Im Mund- und Rachenraum kann ein Insektenstich zu Schwellungen und Atembeschwerden führen, vor allem aber Allergiker fürchten im Sommer die Gefahr der kleinen Tiere. Das Rote Kreuz gibt deshalb Notfalltipps, um nach einem Insektenstich sofort Erste Hilfe leisten zu können.

 

Nach einem Stich im Mund- oder Rachenraum können Schwellungen auftreten und die Atemwege ganz oder teilweise verschließen. In dieser Situation hilft vor allem Eis: „Lassen Sie den Patienten Eiswürfel oder Speiseeis lutschen und legen Sie kalte Umschläge um seinen Hals“, rät Prof. Dr. Sefrin. In jedem Fall sollte schnellstmöglich der Rettungsdienst unter der Notfallnummer 112 alarmiert werden.

 

Zeigt der Betroffene dagegen unnatürliche Hautschwellungen, erbricht sich, klagt über Kopfschmerzen, Schwindel oder Herzrasen, deuten die Anzeichen auf eine allergische Reaktion hin, die sich bis zu einem Schock verschlimmern kann. Je nach Zustand muss der Patient in die Schocklagerung (Beine erhöht) oder eine atmungserleichternde aufrechte Haltung gebracht werden. Setzen Vitalzeichen aus, müssen die Ersthelfer sofort lebensrettende Maßnahmen ergreifen: Verliert die betroffene Person das Bewusstsein, muss sie in die stabile Seitenlage gebracht werden, zeigt sie außerdem keine Atmung mehr, muss sie wiederbelebt werden (Herdruckmassage und Beatmung im Rhythmus 30:2). Auch in diesem Fall darf der Notruf unter der Nummer 112 keine Sekunde warten.

 

Am besten sind bei sommerlichen Temperaturen vorbeugende Maßnahmen. „Ein Glas sollte immer abgedeckt sein, wenn man nicht daraus trinkt“, rät Prof. Dr. Sefrin. „Mit einem Strohhalm kann man außerdem verhindern, dass man versehentlich ein Insekt verschluckt. Mit einem Kontrollblick können Sie sich vor jedem Bissen und jedem Getränk vergewissern, dass sich kein Insekt darauf niedergelassen hat.“ Grundsätzlich rät der BRK-Arzt dazu, im Umgang mit Insekten ruhig zu bleiben. Allergiker sollten zudem immer ein Notfallset mit sich führen