LANDKREIS WÜRZBURG - Der neue Vorstand der Landkreis-SPD hat nach intensiver Diskussion Arbeitsschwerpunkte für die kommenden zwei Jahre beschlossen. Auf drei zentrale Herausforderungen wollen sich die Sozialdemokraten für den Landkreis Würzburg dabei konzentrieren. „Arbeitnehmerpolitik und leistungsfähiger Sozialstaat“, „Moderne Infrastruktur für Mainfranken“ und „Nachhaltige Entwicklung und Klimawandel“, erläuterte SPD-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib.
Zusätzlich hat der Kreisvorstand eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit der durch den Klimawandel verschärften Wasserknappheit im Landkreis Würzburg befasst. Im Fokus steht dabei die aktuelle Debatte um die Entnahme von Mainwasser zur Bewässerung in der Landwirtschaft. Unter Leitung von Kreisrat Tobias Grimm (Estenfeld), Harald Schmid (Rimpar), Monika Fischer (Bergtheim) und Hans Holzinger (Eisenheim) sollen nachhaltige Lösungen für den Landkreis entwickelt werden, die wassersparende Bewirtschaftung in den Mittelpunkt stellt. „Was nicht funktionieren kann, Wasser aus dem Main zu pumpen und dann einfach weiter so sorglos mit dem Wasser umzugehen wie bisher“, zeigt sich die langjährige Bergtheimer Gemeinderätin Monika Fischer überzeugt.
„Wasser ist ein öffentliches Gut. Deswegen brauchen wir ein Konzept zum Niedrigwassermanagement. Insbesondere der Würzburger Norden ist bereits heute von Trockenheit und Wasserknappheit betroffen Für uns ist klar: Alle Grundwasserentnahmen müssen auf den Prüfstand. Es braucht eine klare Bewirtschaftungsgrundlage mit Nutzungsauflagen“, stellt der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Tobi Grimm (Estenfeld) heraus. Seit Jahren verschleppe die Staatsregierung ein zukunftsweisendes Niedrigwassermanagement in der Bergtheimer Mulde. „Das Thema wird sich aber nicht einfach aussitzen lassen. Politisches Handeln ist auch dann gefragt, wenn es ungemütlich wird! Ein Weiter so mit dem Wasserverbrauch und der hemmungslosen Ausbeutung des Grundwassers darf es nicht geben!“ zeigt sich Hans Holzinger aus Untereisenheim überzeugt.
Ähnliche Regionalgruppen werden ab Sommer auch für den westlichen sowie südlichen Teil des Landkreises initiiert, so Halbleib weiter, um regionsspezifische Themen in politischen Initiativen aufzugreifen.
Für den ganzen Landkreis hat der Vorstand der Landkreis-SPD eine Projektgruppe zum Thema Nachhaltigkeit eingerichtet, die der ehemalige Landtagsabgeordnete Gerhard Hartmann leitet. Diese soll das Energiekonzept des Landkreises Würzburg aus 2013 auf den Prüfstand stellen und Eckpunkte für klar überprüfbare Maßnahmen für Energieeinsparung und CO2-Reduzierung erarbeiten. Dabei sollen die Erfahrungen mit kommunalen Klimaschutzkonzepten anderer Landkreise und Städte miteinfließen, so die Sozialdemokraten. „Wichtig ist, dass wir soziale, ökologische und wirtschaftliche Fragen zusammendenken und mit klar überprüfbaren Meilensteinen versehen. Nur dann ist ein solcher Plan nachhaltig und konsequent“, betonte Hartmann. Wichtig ist der Landkreis-SPD hierbei auch die enge Zusammenarbeit mit ihrer Bundestagskandidatin Freya Altenhöner und der Würzburger SPD. „Ich begrüße diese Initiativen“, so Altenhöner: „Wir müssen die Aufgabe des Klimaschutzes sozial gerecht lösen. Dafür braucht es die Bundespolitik genauso wie die kommunalen Ratsgremien. Ich will daher daran mitarbeiten, dass die Verknüpfung dieser Ebenen reibungslos funktioniert. Nur dann werden wir die großen Herausforderungen, die vor uns stehen, gut meistern können“.