Soziale Netzwerke

  

Anzeige

Sozialraumentwicklung Sanderau: Die FHWS lud zum ersten digitalen Senioren-Stammtisch ein

Kontakt im sozialen Nahraum mit einem seniorenfokussierten Stadtteilmanagement

Würzburg: Nähe im Stadtteil als Fürsorge ergänzend zu Familie und Freunden – dieses Vorhaben setzt die Initiative „Miteinander in der Sanderau“ um. Im Matthias-Claudius-Heim der Diakonie entsteht eine Begegnungsstätte für den Würzburger Stadtteil. Gestartet wurde das Vorhaben mit dem „Stammtisch für Senioren in der Sanderau“. Dieser wurde hybrid ausgerichtet unter Leitung von Prof. Dr. Theresia Wintergerst mit Teilnehmenden in der FHWS sowie online. Wintergerst ist Professorin an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt: „Wir als Hochschule begleiten gerne die Sozialraumentwicklung der Sanderau unter der Trägerschaft der Diakonie.“

Die Sanderau hat sich in den letzten Jahren verändert. Kleine Geschäfte für die alltäglichen Besorgungen und Cafés und Kneipen gingen verloren. Es gibt so weniger Möglichkeiten zum Austausch. Viele ältere Menschen haben keine Kinder oder Enkel in der Nähe. Vereinsamung droht. Um diesem Trend entgegenzuwirken und ihnen ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, sind entsprechende Strukturen notwendig.

Aufbau eines seniorenfokussierten Quartiersmanagements

Mit der Einstellung der examinierten Altenpflegerin Antje Marlock wird das sogenannte seniorenfokussierte Quartiersmanagement in der Sanderau professionell gefördert. Marlock, die über eine langjährige Berufserfahrung in der Pflegedienst- und Einrichtungsleitung verfügt, hat sich zum Ziel gesetzt, im Zuge der Quartiersentwicklung für den Stadtteil Sanderau den Aufbau seniorengerechter Strukturen zu intensivieren und eine Anlaufstelle für ältere Bewohnerinnen und Bewohner zu bieten.

Ab Januar 2022 werden ein Stammtisch, ein Café, der Mittagstisch, Beratungsleistungen und Themenangebote zu Gesundheit, Pflege, Hilfsmittel, Kultur, Freizeit, Ehrenamt, haushaltsnahe Dienstleistungen, Wohnen und Begegnung entstehen. Finanziert wird das Angebot im Rahmen des Förderprogramms „Pflege im sozialen Nahraum"; ermöglicht wird das Projekt „Selbstbestimmtes Leben im Alter“ darüber hinaus durch das Bayerische Ministerium für Arbeit, Familie und Soziales, das von der Stadt Würzburg und der Diakonie Würzburg ebenfalls mitfinanziert wird.

Wintergerst moderierte das erste Treffen des Stammtisches mit Gästen in der Hochschule sowie digital zugeschalteten Teilnehmenden. Seniorinnen und Senioren seien schwer zu erreichen. Es gebe zwar beispielsweise Stadtteilbeauftragte oder ein Quartiersmanagement, doch fehle es noch an der Vernetzung.

Willi Dürrnagel referierte unter dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ zum Thema „Die Sanderau in der Vergangenheit“ mit historischen Rückblicken in Fotos und Erläuterungen. Weitere Einblicke über Nachfragen, Erfahrungen und Wünsche der Nachbarschaftshilfe gab Hildegard Hardt. Dr. Renate Fiedler, 1. Vorsitzende der städtischen Seniorenvertretung, referierte über die Stadtteilarbeit „Miteinander in der Sanderau“: Der barrierefreie Zugang von Seniorinnen und Senioren sei nicht mit der Einrichtung einer Emailadresse getan, es bedürfe deutlich mehr Bemühungen und Einrichtungen.

Weitere Informationen unter Miteinander in der Sanderau

 

Foto 2: Seniorenfokussiertes Quartiersmanagement im Würzburger Stadtteil Sanderau mit (von li.) Antje Marlock, Altenpflegerin, und Sylvia Fieber, Pflegedienstleitung Diakonisches Werk. (Foto Diakonie Würzburg / Kaufhold)

Foto 3: Am ersten digitalen Senioren-Stammtisch in der Hochschule Würzburg-Schweinfurt beteiligten sich u. a. (von li.) Hildegard Hardt, Dr. Renate Fiedler sowie Willi Dürrnagel. (Screenshot FHWS)

 

Nicht nur die Zahl der Geschäfte hat in den Stadtteilen deutlich abgenommen: Sie entfallen zunehmend als willkommene Gelegenheiten vor allem auch für ältere Menschen, um sich dort auszutauschen. (Foto Willi Dürrnagel)