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Sport in Corona-Zeiten

Viele Möglichkeiten an der frischen Luft

- Würzburg -
Das Fitness-Studio, die Turnhalle, das Schwimmbad: alles Orte, an denen
man sich vor Omikron & Co wohler gefühlt hat. Corona hat auch den
Freizeitsport fest im Griff. Vor dem Spielen oder Trainieren braucht es
Desinfektionsmittel, Impfungen und Tests, die Teilnehmerzahlen sind
häufig begrenzt und immer wieder müssen Räume gut durchgelüftet
werden. Viele kleine Hürden und Anstrengungen, die manchen aus dem Tritt
beziehungsweise Alltagstrott bringen. Macht die Pandemie also
zwangsläufig zur Couch-Potato, oder kann man die Krise auch sportlich
nehmen?

Ein Ausweg könnte sein, aus der Auflage „regelmäßiges Lüften“ eine
Tugend zu machen und sich bewusst für Outdoor-Sport zu entscheiden.
Bereits im Februar dürfte es die ersten schönen und milderen Tage geben,
an denen nicht nur die Hartgesottenen oder von Neujahrsvorsätzen
Getriebenen zum Joggen rauskommen. Es gibt noch einige Alternativen zum
Dauerlauf mit der Fitnessuhr. Hier die Tipps einiger städtischer
Dienststellen, die sich schon vor der Pandemie um Sportanlagen oder
Freizeitangebote gekümmert haben.

Das Gartenamt ist hier zuerst zu nennen: In dessen Zuständigkeit liegen
93 öffentliche Anlagen mit Sportangeboten. 37 davon bieten eine
Möglichkeit zum Bolzen. Kinderspielplätze gibt es sogar noch eine
ganze Reihe mehr, für die Kleinsten sind auch dies Sportanlagen.
Familien finden an vielen Stellen in der Stadt Kombinationen, an denen
sich Groß und Klein mit Sichtkontakt austoben können. Bequem suchen kann
man nach diesen Angeboten online unter www.wuerzburg.de/sportanlagen
beziehungsweise auf dem Familienstadtplan. Hier kann man beispielsweise
nach den 71 öffentlichen Tischtennisplatten im Stadtgebiet gezielt
filtern. Auch Basketballkörbe oder Volleyballfelder sind extra
ausgewiesen. 

Rund 43.000 Würzburgerinnen und Würzburger sind in über 100
Sportvereinen organisiert und üben dort ca. 130 Sportarten aus; man kann
also davon ausgehen, dass auch draußen Vielfalt gefragt ist. Die
Stadtverwaltung zeigt sich neuen Trends gegenüber aufgeschlossen und
ergänzt das Angebot fortlaufend. Weil der Skaterpark in den
Mainwiesen samt der neuen Bowl nicht für Scooter ausgelegt ist, gibt es
beispielsweise am Jugendzentren Heuchelhof eine "Babyramp" (für
Skateboards und Scooter). Hier und am b-Hof wird es bei wärmeren
Temperaturen auch wieder Skateworkshops der Jugendzentren geben,
informiert Kilian Schick vom Sachgebiet Jugend- und Familienarbeit. Am
Jugendzentrum Zoom wird aktuell der Fahrbelag der Rampe für den
Saisonstart erneuert. Für die Szene dürfte die Skatesafari zu Ostern der
Startschuss oder zumindest ein früher Höhepunkt im Jahr sein. Ab dieser
Zeit werden dann auch die Dirtbiker im Dürrbachtal wieder viel Staub
aufwirbeln. „Sport in Corona-Zeiten haben auch die Jugendzentren als
wichtige Aufgabe erkannt und so bietet beispielsweise der b-Hof in
diesem Jahr auch eine ganze Reihe von Ausflügen - nicht nur zu
städtischen Angeboten. Beispielsweise Bogenschießen am
Bärleinsparcours, Outdoor Spiele am LGS Gelände, ein Besuch im
Klettergarten Gramschatzer Wald oder ein Besuch beim Abenteuerminigolf
des SV05“, macht Schick schon einmal Werbung für Angebote, die bis zum
Herbst stattfinden.

In der Sportstadt Würzburg suchen junge und ältere Aktive gleichermaßen
Plätze zum Auspowern. Der Sanderrasen ist seit Jahrzehnten eine zentrale
Sportstätte (Öffnungszeiten auf der städtischen Homepage), an der
mehrere Generationen zusammenkommen. Insbesondere für die klassische
Leichtathletik gibt es nicht viele vergleichbare Angebote. Basketball
und Fußball sind hier ebenfalls möglich und was vielleicht viele noch
nicht wissen, hier gibt es auch eine BodyWeight-Station. Sprich: Hier
kann mit Eigengewichtsübungen für den nächsten TV-Auftritt als Ninja
Warrior trainiert werden. 

Robuste Fitnessgeräte unter freiem Himmel sind seit einigen Jahren sehr
gefragt und dies haben die Planer um Bernd Rausch im Gartenamt auch bei
der neuen Parkour-Anlage in der Neumühle berücksichtigt. Diese
Sportgeräte in Form eines Hindernislaufs sind etwas für Spezialisten
mit Sprungkraft und Geschicklichkeit, von denen es aber auch in Würzburg
immer mehr gibt. Slacklines (Spanngurte zum Balancieren) erfreuen sich
ebenso immer größerer Beliebtheit, allerdings nicht uneingeschränkt beim
Gartenamt. Weil viele Bäume im Stadtgebiet von langen Trockenphasen in
den Vorjahren geschwächt sind, was man den Stämmen nicht immer ansieht,
sollten die Zugkräfte der Gurte besser auf gut verankerte Pfosten
einwirken, die nicht nachgeben oder Rindenverletzungen verursachen. Das
Gartenamt hat inzwischen an fünf beliebten Standorten im Stadtgebiet
eine solche baumschonende Slackline-Infrastruktur realisiert:
Lindleinstraße/Kupschacker, Freizeitanlage Neumühle,
Kurt-Schumacher-Promenade, Mainwiesen Zellerau und Aktivband
Eschenallee. 

Wer nicht fürs „Seiltanzen“ gemacht ist, sondern festen Boden unter den
Füßen braucht, dem seien neben dem klassischen Trimm-Dich-Pfad auch die
Wanderwege in und um Würzburg empfohlen. Unter www.wuerzburg.de/wandern
finden sich einige Routenvorschläge mit Höhenmeter-Angaben, oder mit
Einkehrtipps, weil man es mit dem Sport ja auch nicht immer übertreiben
muss.

Apropos: Die Achse Grüne Mitte Zellerau hat vielleicht eine ähnliche
Philosophie. Hier befinden sich auf einer Achse vom Moscheeweg, am
Kloster Himmelspforten vorbei, hin zum Main zahlreiche Trainingsgeräte
zum Balancieren, für Geschicklichkeitsübungen und eine sanfte
Stimulation unterschiedlicher Muskelgruppen, daneben aber auch
zahlreiche Sitzmöglichkeiten zum Verweilen. Ein ideales Angebot, um sich
bei einem Spaziergang ein wenig auszuprobieren oder eventuelle
Unsicherheiten in manchen Bewegungen kontrolliert anzugehen. Hier können
sich Omas und Opas auch sehr gut von den Enkelkindern zeigen lassen, was
diese schon alles können.

Längst kein Geheimtipp auch für SportlerInnen ist das ehemalige
LGS-Gelände am Hubland mit dem Beltwalk als Rundstrecke, die zum
Joggen oder Rollerbladen einlädt, dem Aktivband Eschenallee und
zahlreichen Spielplätzen für unterschiedliche Altersgruppen. Was sich
aber noch nicht so herumgesprochen hat: Die Stadtteilbücherei am Hubland
(direkt im Tower untergebracht) hat auch für SportlerInnen einiges zu
bieten und zwar in der „Bibliothek der Dinge“. Neben den klassischen
Medien können Werkzeuge, technische Geräte oder eben auch Ausrüstungen
in den Kategorien „Spiel“ und „Unterwegs“ ausgeliehen werden. Dort
finden sich neben Klassikern wie Wikingerschach, Boule, Fußball oder
Federball auch Fahrradtaschen, Reisesolarzellen, Wanderstöcke,
Slacklines, und der "Ausleihhit" Spikeball. Auch dieser Trendsport ist
jetzt immer häufiger in Parks und Grünanlagen zu sehen, Zum Spikeball
gehört ein kleines Trampolin, aber nicht zum Springen, sondern als
Zielscheibe für packende Ballwechsel über Bande. Der richtige Sport für
mich? Dank der „Bibliothek der Dinge“ kann man es testen, ohne Geld fürs
Equipment auszugeben.

„Wer seine Aktivitäten auch noch aufnehmen will, kann gleich die GoPro
Actioncam mit leihen“, empfiehlt Eva Eichhorn, Leiterin der
Stadtteilbücherei Hubland.
Die Dinge findet man im Online-Katalog der Stadtbücherei Würzburg
https://opac.winbiap.net/wuerzburg, indem man "Bibliothek der Dinge" in
das Suchfenster eingibt. Die Ausleihe ist derzeit nur am Hubland zu den
Öffnungszeiten der Stadtteilbücherei (Dienstag und Donnerstag, 14-18
Uhr) möglich. Die Dinge können kostenfrei mit Büchereiausweis zwei
Wochen ausgeliehen und einmal verlängert werden.

Natürlich darf zu guter Letzt der Hinweis nicht fehlen: Auch zum
Outdoor-Sport äußert sich die 15. Bayerische
Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Thomas Heller von der
Fachabteilung Ordnungsaufgaben fasst die vergleichsweise überschaubaren
Vorgaben zusammen: „Sportler haben beim Outdoor-Sport nach heutiger
Rechtslage (Stand: 22.02.2022) die 3G-Regel zu beachten. Weitere
Einschränkungen wie Kontaktbeschränkungen oder Maskenpflicht greifen
bei der Sportausübung unter freiem Himmel derzeit nicht. Es gilt die
aktuelle Verhaltensempfehlung des § 1 der 15. BayIfSMV: Jeder wird
angehalten, wo immer möglich, einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu
anderen Personen einzuhalten. Die Betreiber von Sportstätten (auch
Outdoor-Sportstätten) haben ein Infektionsschutzkonzept zu erstellen.
Für Besucher und Zuschauer gelten wieder eigene Regelungen (z.B.2G
oder Kontaktbeschränkungen).“ Nach diesem Hinweis auf die rechtlichen
Rahmenbedingungen, die sich natürlich auch kurzfristig ändern können,
jetzt aber: Viel Vergnügen für die Freiluft-Saison in Würzburg!

Bild: Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht: Am Sanderrasen gibt es neben Laufbahn und Spielfeldern auch eine BodyWeight-Station. Neue Fitnessgeräte wurden in den letzten Jahren vielerorts in Würzburgs Grün- und Sportanlagen ergänzt. Bild: Georg Wagenbrenner