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Stadt Bad Kissingen

Neues Kanalfahrzeug für den Abwasserbetrieb der Stadt Bad Kissingen

Der Abwasserbetrieb der Stadt Bad Kissingen hat ein neues Kanalfahrzeug. „Müller Canalmaster F105 E/ Heli 360-6 Tandem /Mono HD“ lautet die fachgerechte Bezeichnung des Saug-Spülfahrzeugs. Oberbürgermeister Kay Blankenburg übergab am Donnerstag offiziell das Fahrzeug an den städtischen Abwasserbetrieb.

 

Die Anschaffungskosten lagen bei 520.000 Euro. „In Bezug auf die Funktionalität und Vielschichtigkeit des Fahrzeugs ist der Preis eine gute Investition in die Instanthaltung des städtischen Kanalsystems und damit auch für die Lebensqualität in Bad Kissingen“ betont Oberbürgermeister Kay Blankenburg.

 

Das Aufgabengebiet des neuen Kanalfahrzeugs sieht vor allem die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen aus der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sowie des Wasserhaushaltsgesetzes vor. Darin wird die Erhaltung der Nutzbarkeit des Grundwassers sichergestellt sowie die Auflage, Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen als nutzbares Gut zu schützen. Ebenso erfüllt es die Anforderungen der Eigenüberwachungsverordnung Bayern, in der Umfang und Häufigkeit geregelt sind, in denen das Kanalnetz und die dazugehörigen Bauwerke auf Bauzustand, Betriebssicherheit und Funktionssicherheit zu überwachen sind.

 

In der Ausführung zählt daher vor allem die regelmäßige Reinigung und Instandhaltung des knapp 200 Kilometer langen städtischen Kanalnetztes zu den Aufgaben. Darüber hinaus wird das Fahrzeug für die Pflege der Kanäle im Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebiet eingesetzt, die besonders strengen Richtlinien unterliegen und beispielsweise häufiger gereinigt werden müssen. Dazu kommen 22 Regenüberlaufbecken, 5.600 Schachtbauwerke und ebenso viele Straßeneinläufe, die regelmäßig gesäubert werden.

 

Ein weiteres Einsatzgebiet des Hochdruckspül- und Saugfahrzeugs besteht in der Vorbereitung der Kanäle für TV-Untersuchungen, etwa bei der Überprüfung für Sanierungsarbeiten des Kanalsystems. Wird dabei eingewachsenes Wurzelwerk entdeckt, kann eine Düse mit speziellem Wurzelfräsaufsatz eingesetzt werden. „Dank verschiedener, austauschbarer Düsenaufsätze können ganz unterschiedliche Aufgaben im Kanal erledigt werden“, freut sich Alexander Pusch, Leiter des städtischen Abwasserbetriebs. Mit einem Druck von bis zu 205 bar können die Kanäle gereinigt werden. Eine automatische Spüldatenerfassung zeichnet das Kanalprofil auf, die Materialbeschaffenheit, den Verschmutzungsgrad sowie das Fließverhalten und die Ablagerungen.

 

Der neue Kanalwagen verfügt über ein Behältervolumen von über 10.000 Litern. In den großen Tanks kann der Canalmaster sowohl sauberes Uferfilterwasser zum Spülen, als auch Schmutzwasser aus dem Saugvorgang einlagern. Ist der Wagen voll, fährt er zum Klärwerk, wo das Kanalräumgut fachgerecht entsorgt wird.

 

Und auch im Einsatz oberhalb des Kanals zeigt sich das neue Fahrzeug multifunktional. Dank moderner Funksteuerung kann es mit einer mobilen Steuerungseinheit von allen Seiten bedient werden. „Das erleichtert die Arbeit ungemein, wenn man vor Ort nicht an eine festinstallierte Bedieneinheit gebunden ist und flexibel unterwegs sein kann“, weiß Fahrzeugführer Dietmar Neder. Ein Monitor mit dem Abbild einer Rundumkamera gewährleistet zusätzlich eine 360 Grad-Ansicht des Außenbereichs, etwa auch in dem sonst gefährlichen Toten Winkel - ein großes Sicherheitsplus gerade für den Einsatz an Kanälen und Schächten in Fußgängerzonen oder Wohngebieten.

 

Für gute Sichtbarkeit sorgt auch die TÜV-zertifizierte Rundumbeleuchtung am Fahrzeug. Auf dem Dach befindet sich der „Helikopter“, eine 360 Grad schwenkbare Schlauchspule. Durch die Rundumbewegung kann der Spül- und Saugarm flexibel in alle Richtungen ausgefahren werden, dass die Arbeit an schwer zugänglichen Flächen enorm erleichtert. Um den Geräuschpegel der Hochleistungspumpen im Einsatz so gering wie möglich zu halten, wurde die Innenverkleidung zusätzlich mit Schallschutzmatten ausgestattet.

 

„Dank des neuen Saug-Spülfahrzeugs ist der Abwasserbetrieb der Stadt Bad Kissingen nun sowohl sicherheitstechnisch, als auch bedienungs- und anwendungstechnisch auf dem aktuellen Stand und entspricht den heutigen Anforderungen von Effizienz und Leistung“ freut sich Oberbürgermeister Kay Blankenburg. Der Stadtrat stimmte der Anschaffung zu, nachdem ihm bereits im Jahr 2014 eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung vorlag. Darin waren die Aufgaben und Aufwendungen für die Instandhaltung der Kanäle erfasst. Da das ehemalige Kanalfahrzeug nicht mehr einsatzfähig war und die Leistungen zwischenzeitlich von externen Dienstleistern erbracht wurden, fiel der Entschluss für das neue stadteigene und zukunftsfähige Kanalfahrzeug. „Ab sofort können wir wieder alle Leistungen aus einer Hand erbringen“, freut sich Blankenburg.