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Stadt Würzburg informiert

Top 1: Schüler aus Aarhus in Dänemark zu Gast - Top 2: Netzwerk der Regiopolen: Würzburg übernimmt Leitung - Top 3: Wohn- und Atelierhäuser von Curd Lessig und Helmut Weber -

 

Würzburg

Top 1: Schüler aus Aarhus in Dänemark zu Gast

Am Montag, 27. März, empfängt Bürgermeisterin Judith Jörg die Teilnehmer an einem Austauschprogramm der Jakob-Stoll-Realschule im Würzburger Rathaus. Stadtrat Willi Dürrnagel führt die deutsch-dänische Gruppe ab 11 Uhr durchs Rathaus, ab 11.15 gibt es einen Stehempfang im Ratssaal

 

Top 2: Netzwerk der Regiopolen: Würzburg übernimmt Leitung

Die Stadt Würzburg hat den Führungsstab des Netzwerkes der RegioPolen übernommen. Bei der Sitzung des Lenkungsausschusses übergab Siegens Bürgermeister Steffen Mues den Staffelstab an Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Damit hat Würzburg die zweijährlich wechselnde Geschäftsstelle des Netzwerkes, das aus den Städten Bielefeld, Erfurt, Koblenz, Paderborn, Trier, Rostock, Siegen und Würzburg besteht, inne.

Bei der anschließenden Arbeitssitzung des Lenkungsausschusses stellten die Bürgermeister der Regiopolen die Weichen für die künftige Arbeit. So wird man neben der regionalen Projektarbeit auf verstärkte Lobbyarbeit der Regiopolen und ihrer Regionen setzen. Dazu gehört unter anderem ein Parlamentarischer Abend in Berlin, bei dem man auf Zweck und Ziele des Netzwerkes aufmerksam machen möchte.

„Das Netzwerk der Regiopolen ist ein perfektes Beispiel für das bekannte Sprichwort ‚Gemeinsam sind wir stark‘. Gerade weil wir nicht Teil der großen Metropolregionen sind, können wir unsere regionalen Eigenheiten nutzen und als starkes Netzwerk unsere Interessen besser gegenüber EU, Bund aber auch Länder vertreten, beispielsweise wenn es um Förderungen wichtiger Vorhaben geht“, sagt Oberbürgermeister Christian Schuchardt.

Im Zuge des regionalen Erfahrungsaustausches entwickeln die Mitglieder des Netzwerkes jeweils ein Leuchtturmprojekt, das für andere Mitgliedsstädte als Vorbild dienen kann. So widmete sich beispielsweise Trier einer Gesundheitsinfrastruktur, die bis in die strukturschwachen Landschaften des Umlands wirken kann, während sich Bielefeld mit dem Bereich der Thematik Mobilität auseinandergesetzt und Standards für Mobilstationen entwickelt hat. Würzburg konnte als Leuchtturmprojekte unter anderem die Mainfränkische Leihbox für–Pop-Up-Storer vorstellen.

Regiopolregionen sind das regionale Pendant zu Metropolregionen sowie deren Ergänzung. An ihren Spitzen stehen mit Regionalzentren sogenannte Regiopolen, die die Führungsrolle in Regionen übernehmen. Dies sind meist Städte mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern, mit hochrangiger Infrastruktur, ein bedeutender Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort und dynamischer Kern für Kooperationen mit dem Umland. Umgeben und unterstützt wird die Regiopole von der Regiopolregion: Die häufig ländlichen Gebiete akzeptieren ihre Rolle und stützen die Stadt. Die Regiopolregion Mainfranken umfasst die beiden kreisfreien Städte Würzburg und Schweinfurt sowie die sieben mainfränkischen Landkreise. Neben Würzburg wurden in Bayern in 2018 auch die Städte Regensburg und Ingolstadt als Regionalzentren eingestuft.

Dabei ist der Grad der regionalen Kooperation sowie die bereits erreichte Verankerung in der Landesentwicklungsplanung Maßstäbe setzend. Im Besonderen die erfolgreiche strategische Positionierung im Rahmen der Kooperation mit Schweinfurt und allen Landkreisen in der Regiopolregion Mainfranken ist und war dafür der Schlüssel zum Erfolg.

Im RegioPole-Netzwerk können Städte mit vergleichbarer Größe und ähnlichen Interessen eine stärkere Durchsetzungskraft als eine Stadt alleine generieren. Gegründet im Jahr 2016 von den sechs „kleinen“ Großstädten Bielefeld, Erfurt, Paderborn, Rostock, Siegen und Trier, möchten die nunmehr acht Städte im Netzwerk ihre Kräfte bündeln und ihre Interessen als Oberzentren mit herausgehobener Bedeutung vertreten. Die Mitgliedsstädte versprechen sich nicht nur aufgrund der Einstufung zu Regiopolen mit ihren dazu gehörenden Regiopolregionen, sondern ganz besonders auch aufgrund ihrer Mitgliedschaft im RegioPole-Netzwerk langfristige Vorteile, wie planbare und dauerhafte finanzielle Ausstattung und damit Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Regionen und große Potenziale für Fragen des Standortmarketings.

 

Top 3: Stadtrat bestätigt Eintrag in Denkmalliste

Die beiden Wohn- und Atelierhäuser mit Werkstätten der beiden Künstler Curd Lessig und Helmut Weber im Abtsleitenweg 2 und 4 wurden in die Denkmalliste eingetragen, am 23. März wurde in der Sitzung des Würzburger Stadtrats damit Benehmen hergestellt. Auch fachliche Korrekturen oder Ergänzungen wurden nicht vorgenommen. Die beiden Anwesen entstanden 1961 bis 1963 auf Grundstücken, die die Stadt Würzburg auf Erbpachtbasis vergeben hatte. Nach dem Tod der Eigentümer und längerem Leerstand erwarb sie die Stadt Würzburg im Rahmen des Vorkaufsrechts zurück.

 

Gebäude im Gropiusstil mit eigenen Details

Der Maler Curd Lessig (1924-2019) und der Bildhauer Helmut Weber (1924-2012) lernten sich in jungen Jahren in Würzburg kennen und ließen sich nach Kriegsdienst, Gefangenschaft und Studium in München dauerhaft in Würzburg nieder. Ab 1960 planten sie im Sinn einer kleinen Künstlerkolonie je ein benachbartes Wohnhaus mit Atelierwerkstatt zu errichten. Sie erwarben die beiden Grundstücke im Abtsleitenweg auf Erbpachtbasis und beauftragten den Würzburger Architekten Walter Kunz. Kunz orientierte sich bei seinen Entwürfen an den Meisterhäusern in Dessau, die Walther Gropius in den Jahren 1925/1926 als ineinander verschachtelte kubische Baukörper entwickelt hatte. „Die beiden Anwesen“, schreibt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in der Begründung zur Denkmaleigenschaft, „stellen zwei aufeinander bezogene Wohn- und Ateliergebäude (…) dar, die mit ihren Werken die Nachkriegsmoderne der Region im sakralen und profanen Bereich entscheidend mitgeprägt haben und als Orte des Kunstschaffens von hoher geschichtlicher Bedeutung sind. (Sie) entstanden nach dem Vorbild der Dessauer Meisterhäuser im Stil des Neofunktionalismus der späten 1950er-Jahre. (…) Die Gebäude prägt eine insgesamt ungewöhnlich vollständige Erhaltung des bauzeitlichen mit wandfesten, z.T. künstlerisch gestalteten Ausstattungselementen, der Grundrissdisposition, der Fassadenverkleidung, den markanten Eingangsgestaltungen sowie den Atelier- und Werkstatträumen.“ Den Vorplatz und das Treppenhaus des Hauses Weber prägen aus Granit- und Kalksteinbruchplatten gestaltete Bodenbeläge wie auch Naturholzverkleidungen an den zum Vorplatz hin orientierten Fassaden. Im Wohnhaus Lessig findet sich ein Betonglasfenster im Treppenhaus des Wohnhauses, das vermutlich selbst vom Bauherrn entworfen worden ist. Grundsätzlich sind die beiden Anwesen im Aufbau ähnlich und bestehen jeweils aus einem zweigeschossigen Wohnteil mit loggienartigen Balkonen zu je drei Zimmern und Küche im Erdgeschoss bzw. Nassraum im Obergeschoss und einem Werkstattteil mit über zwei Geschosse reichenden großen Ateliers. Die jeweiligen Teile sind mit einem dazwischen angelegten Treppenhaus miteinander verbunden. Das Maleratelier besitzt eine schmale Empore und ein Büro, das die Betrachtung der Kunstwerke aus größerem Abstand ermöglichte. Das Bildhaueratelier verfügt über eine Laufkatze, einen horizontal beweglichen Kran zum Bewegen schwerer Objekte.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat die beiden Gebäude als Baudenkmäler in die Denkmalliste aufgenommen. Der Stadtheimatpfleger Dr. Hans Steidle wie auch eine Privatperson hatten die Prüfung auf Denkmaleigenschaft im Juli letzten Jahres beim Denkmalamt in München angeregt. Kulturreferent Achim Könneke bezeichnet die Eintragung der Häuser in die Denkmalliste, die sich an den Meisterhäusern in Dessau orientieren, aber eine eigene Formensprache der 1950er- und 1960er-Jahre haben, als „richtig und angemessen“ und die Gebäude als sehr erhaltenswert.

 

 

 

 

Bild zu Top2: Bild: Siegens Bürgermeister Steffen Mues (8.v.l.) übergibt die Leitung der Geschäftsstelle des Netzwerkes der Regipolen an Oberbürgermeister Christian Schuchardt (6.v.r). Mit auf dem Bild Paderborns Beigeordnete Claudia Warnecke, Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Beigeordneter Dr. Tobias Knoblich aus Erfurt, Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen, Mike Groß-Schütte aus Rostock, Stefan Pfeiffer (Siegen), Andreas Hubalek (Bielefeld), Till Braukmann (Paderborn), David Natus (Trier), Yvonne Beck (Stadtplanung Stadt Würzburg) Klaus Walther (Fachbereichsleiter Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing Stadt Würzburg, Michal Kopriva (Würzburg International). Foto: Christian Weiß