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Stadtrat unterstützt die Kulturlandschaft

Keine Auftritte, keine Aufträge, kein Einkommen, inzwischen seit vier Monaten - Perspektive ungewiss.  Künstlerinnen und Künstler aller Sparten und unzählige Solo-Selbstständige, Theater, Clubs, Kinos, kleine wie große mittelständische Unternehmen der Kulturwirtschaft stecken besonders tief und wahrscheinlich besonders lange in der Corona-Krise. Künstlerinnen und Künstler sind zum großen Teil gezwungen, Grundsicherung zu beantragen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Und auch größere freie Einrichtungen sind in ihrer Existenz gefährdet. Auch in Würzburg. Die Stadt Würzburg versucht seit Beginn der Krise mit einer Reihe von Hilfsmaßnahmen zu helfen. Mietstundungen, Einrichtung einer digitalen Kunstplattform im Netz und Förderung von Kunstprojekten, die für den öffentlichen Raum Internet produziert werden, standen zu Beginn. Ebenso wurden Runde Tische "Kultur in Not" mit Kulturschaffenden, Stadträten und Landtagsabgeordneten initiiert, um gemeinsam sinnvolle Strategien zu entwickeln.

 

Jetzt hat der Würzburger Stadtrat auf Initiative von Kulturreferent Achim Könneke einstimmig eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die freien Kulturträger noch nachhaltiger durch die andauernde Krise zu bringen. Dazu gehört zum einen der Beschluss, dass alle für das Jahr 2020 beschlossenen Projektförderungen und Jahresförderungen für Freie Kultureinrichtungen komplett ausgezahlt und nicht zurückgefordert werden, auch wenn die geplanten Veranstaltungen nicht durchgeführt werden können. Hierzu wurde als neuer, zusätzlicher Förderungszweck der Erhalt der Kulturlandschaft und der kulturellen Vielfalt festgelegt. Diese Maßnahme bringt allen Kultureinrichtungen mehr Planungssicherheit und ermöglicht es, die städtischen Fördermittel zur Grundsicherung der Einrichtung einzusetzen. Gleichzeitig wurde beschlossen, den freien Kultureinrichtungen, die in angemieteten städtischen Einrichtungen arbeiten, die bisher für drei Monate gestundeten Mieten solange zu stunden, wie ein regulärer Betrieb nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. In Aussicht wurde zudem gestellt, nach Prüfung der Einzelfälle später auch über teilweisen Mieterlass zu beraten. Gleichzeitig arbeitet das Kulturreferat an weiteren Maßnahmen zur Unterstützung der Kultur. Dazu gehört auch, dass die Verwaltung versucht, beispielsweise durch den Ausfall des Hafensommers nicht gebrauchte Finanzmittel umzuschichten und damit weitere Hilfsmaßnahmen für Freie Kulturträger zu finanzieren. Ein erstes Beispiel ist das Kulturpicknick unter freiem Himmel, bei dem an 18 Abenden Veranstaltungen wie Konzerte, Improvisationstheater, Flamenco-Tanz, Singer/Songwritermusik und Poetry-Slam stattfinden. Damit ergeben sich für die Künstler der Region erste Auftrittsmöglichkeiten und auch teils seit Monaten erste Honorare.

Kulturreferent Achim Könneke: „Ich freue mich über dieses eindeutige Votum des Stadtrates zur Unterstützung der Würzburger Kulturlandschaft. Die freien Kulturträger sind wichtig für die Stadtgesellschaft wie auch den Kulturstandort Würzburg. Die Kultur, ehrenamtlich wie hauptberuflich, trägt wesentlich zum guten Leben in Würzburg bei – allen Kulturschaffenden ist der gute Ruf Würzburgs als Kulturstadt zu verdanken. Neben den dringend auszubauenden und passgenauer auszugestaltenden staatlichen Infrastrukturfonds, die bisher noch nicht ausreichen, müssen wir deshalb auch hier vor Ort in den Kommunen mit unseren eingeschränkten Mitteln alle kreativen Möglichkeiten ausschöpfen, um dafür zu sorgen, dass auch künftig freie Theater, Clubs, Kinos und vieles mehr in der Kultur unser Leben und unseren Alltag bereichern können.“