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Stadtrat verleiht Behr-Medaille an Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer

„In guten wie in schlechten Zeiten an der Seite Würzburgs“

Nur zwei von insgesamt 23 Amtsvorgängern seit 1817 hatten eine längere Amtszeit als Dr. Paul Beinhofer. Vor 18 Jahren, im Jahr 2000, wurde Beinhofer zum Regierungspräsidenten Unterfrankens in Würzburg ernannt. „Ihre Berufung war ein Glücksfall für Unterfranken und für Würzburg“, würdigt Oberbürgermeister Christian Schuchardt heute Beinhofers klaren Blick für die Stärken der Region und seinen Einsatz für eine gezielte Fortentwicklung Unterfrankens. Unter langanhaltendem Applaus der geladenen Gäste händigte Schuchardt am gestrigen Abend dem Regierungspräsidenten für seinen „engagierten Einsatz für die Demokratie Würzburgs“ die Behr-Medaille aus. Beinhofer war am 2. Mai 2018 65 Jahre alt geworden, am 17. Mai beschloss der Würzburger Stadtrat die Verleihung der Behr-Medaille an den verdienten Regierungspräsidenten.

 

„Wie Wilhelm Joseph Behr, dem mutigen Vorkämpfer bürgerlicher Freiheitsrechte, ist Ihnen das Wohl unserer Stadt eine Herzenssache, weil Sie um die Bedeutung eines prosperierenden Zentrums für die gesamte Region wissen. Schwerpunkte Ihrer Amtstätigkeit decken sich mit Anliegen, für die Behr sich besonders eingesetzt hat“, erklärte Schuchardt bei der Feierstunde im Wenzelsaal. Dr. Paul Beinhofer wurde am 2. Mai 1953 in München geboren und studierte Rechtswissenschaften in München, war Stipendiat des Maximilianeums. Mit einer verwaltungsrechtlichen Arbeit promovierte er 1981 „summa cum laude“. Zeitweise war er Lehrbeauftragter für das Verwaltungsrecht an der TU München und für Beamtenrecht an der Universität Regensburg sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesverfassungsgericht. Beinhofer ist zudem Mitautor eines Standardwerks zum bayerischen Polizeiaufgabengesetz. „Vor allem haben Sie seit Ihrem Eintritt in die bayerische allgemeine innere Verwaltung im Jahr 1980 im Schnelldurchgang eine beeindruckende Beamtenkarriere absolviert, die schließlich in 2000 hier in Würzburg ihren Höhepunkt erreichte“, so Schuchardt.

 

Immer die Region und Würzburg im Blick

„Mit ganzer Kraft“, so der Oberbürgermeister, „arbeiten Sie dafür, die Lebensbedingungen der Menschen im gesamten Regierungsbezirk nachhaltig zu verbessern.“ Mit großem Erfolg. Unter Beinhofers Präsidentschaft entwickelte sich Würzburg als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort in einer historisch bedeutenden, gewachsenen Kulturlandschaft. Konsequent setze sich Beinhofer für die Stärkung der Planungsregionen und den Ausbau der kommunalen Netzwerke beispielsweise im Bereich des ÖPNV ein. Er werbe und arbeite für ein selbstbewusstes Mainfranken, so der Oberbürgermeister. Als Beinhofers „Meister-stück“ bezeichnete er die Einrichtung der „Chancen-Region Mainfranken“ aus der die noch schlagkräftigere Region Mainfranken GmbH entstand: „Sie wirkten maßgeblich daran mit, die Stärken und die Außendarstellung unserer Region als attraktiver Lebensraum und innovativer Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu optimieren. Würzburg als Zentrum der Region hat davon erheblich profitiert.“ Dass nun Würzburg als Regionalzentrum im Landesentwicklungsplan aufgenommen wurde, sei eine Aufwertung für die gesamte Region und nicht zuletzt Beinhofers Verdienst.

 

Für die Stadt Würzburg ist Beinhofer „ein zuverlässiger und hoch geschätzter Ansprechpartner, als Leiter der zuständigen Rechtsaufsichtsbehörde und maßgeblichen Förderbehörde.“ Gerade in der haushaltslosen Zeit zu Beginn der 2000er-Jahre habe er „sehr umsichtig agiert, zwar mit Nachdruck, aber immer die Auswirkungen bedenkend“, sagte Schuchardt. „Sie trugen die städtische Haushaltspolitik mit, sowohl beim Überstehen der Durststrecke und der Konsolidierung, wie auch bei der Finanzierung der großen Investitionsprojekte wie der Konversion Hubland.“ Und Schuchardt fügte dankend hinzu: „Sie standen in guten wie in schlechten Zeiten zur Stadt Würzburg, hatten für unsere Anliegen immer ein offenes Ohr und haben uns so weit wie möglich unterstützt und nicht stärker als nötig eingeschränkt.“

 

„Das schönste Amt, das der Freistaat vergibt“ Dr. Paul Beinhofer dankte dem Stadtrat für die „sehr hohe Ehre“, denn er fühle sich durchaus geistig verbunden mit Wilhelm Joseph Behr. Seine persönliche Beziehung zu Würzburg aber habe bereits in seiner Schulzeit begonnen, als der junge Paul Beinhofer im Bücherschrank seines Vaters das Buch „Würzburg, die alte Stadt“ entdeckte mit Fotos aus der Vorkriegszeit. „Ich war damals fasziniert von dieser Stadt und ich bin es heute noch. So fand ich es eine glückliche Fügung, dass ich im Jahr 2000 Regierungspräsident von Würzburg wurde und das schönste Amt erhielt, das der Freistaat vergibt“, so Beinhofer. Mit Stolz und Genugtuung habe er seinen Beitrag für diese Stadt und die Region geleistet und es von Beginn an als äußerst wichtig erachtet, dass Mainfranken erkenne, dass es kein Bestandteil einer Region sei, sondern eine eigene Größe im Freistaat spiele. „Innovativ und liebenswert“ sind die Adjektive, die Beinhofer für seine Wahlheimat gefunden hat. „So habe ich die regionale Entwicklungsgesellschaft forciert bis nun zur rechtlichen Anerkennung der Regiopole Würzburg.“

 

Die Behr-Medaille wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich in der bürgerschaftlichen Mitarbeit oder für die Demokratie in Würzburg besonders eingesetzt haben. Die Behr-Medaille wurde bisher u.a. überreicht an Hermann Kupsch, David Schuster, das Komitee Würzburger Friedenspreis, Kriemhilde Malinowski, Helmut Försch und den Arbeitskreis Würzburger Stolpersteine.