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Streik im ÖPNV

“Die Kolleginnen und Kollegen wollen sich und ihre Familien über Wasser halten”

Würzburg.  Der DGB Kreisverband Würzburg stellt sich in Debatte um den Streik im Würzburger ÖPNV auf die Seite der Streikenden. Hintergrund ist der am Mittwoch erschienene Main-Post Artikel “Wenig Verständnis für Straba-Streik”. Der neugewählte Kreisvorsitzende Eckhard Beck habe zwar Verständnis dafür, dass es für die Fahrgäste umständlich sei, wenn sie an einem oder wenigen Tagen im Jahr von einem Streik betroffen seien, doch müsse man sich auch in die Lage der Beschäftigten versetzen, deren Existenz von besseren Löhnen abhänge. “Die Kolleginnen und Kollegen im Nahverkehr streiken ja nicht, um den Fahrgästen zu schaden. Sie streiken, weil sie in diesen Zeiten sich und ihre Familien über Wasser halten wollen. Dafür brauchen sie höhere Löhne”, betont Beck. Darüber hinaus war der Streik 24 Stunden zuvor angekündigt worden, was auch in verschiedenen Medien wie Zeitung und Radio aufgegriffen wurde. “Wir bitten in dieser Tarifrunde aufmerksam zu sein, um nicht von Streiks wie diesem überrascht zu werden”, führt Beck weiter aus.

 

DGB-Regionssekretär Viktor Grauberger pflichtet seinem Kollegen bei und betont darüber hinaus die gesamtwirtschaftliche Dimension von Streiks für bessere Löhne: “Auch im vergangenen Jahr waren es laut Statistischem Bundesamt die privaten Konsumausgaben, die die Wirtschaft gestützt haben. Daher ist jeder Streik für höhere Löhne auch ein Beitrag für die Wirtschaft, da er in der Folge zu mehr Kaufkraft führt.” In Zeiten hoher Inflation müssten die Löhne früher oder später nachziehen, da diese wie im vergangenen Jahr die realen Einkommen auffresse. Daher sei der Arbeitskampf der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst wie auch aktuell bei der Deutschen Post und allen anderen Branchen richtig. Denn ein gutes Ergebnis in diesen Bereichen wirke sich nicht nur auf die Beschäftigten dort aus. Vielmehr ziehen dann auch andere Branchen nach. “Von höheren Löhnen – auch im Öffentlichen Dienst – profitieren also letztlich alle”, schlussfolgert Grauberger.