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Südwestlicher Landkreis Würzburg will vom europäischen LEADER-Programm profitieren

Bürgerschaft soll sich aktiv beteiligen und Ideen einbringen

-  Landkreis Würzburg -

Bereits seit mehr als 20 Jahren setzt die LEADER-Aktionsgruppe LAG Wein, Wald, Wasser e.V. im nördlichen Landkreis Würzburg erfolgreich zahlreiche Projekte für die Menschen wie das Walderlebniszentrum Gramschatzer Wald mit dem Sinneswandelpfad und dem Zahlenwald, den WeinKulturGaden in Thüngersheim oder der Wegkapelle „Wasser und Glaube“ in Kürnach um. Nun soll auch im südwestlichen Landkreis Würzburg LEADER in einer Aktionsgruppe etabliert werden, um von EU-Fördermitteln zu profitieren.

 

Die Kommunen aus den drei interkommunalen Allianzen „Fränkischer Süden“, „MainDreieck“ und „Waldsassengau im Würzburger Westen“ sowie der Markt Höchberg wollen mit Begleitung des Landkreises Würzburg am EU-Programm LEADER teilhaben, um zusätzliche Fördermittel in die Region zu holen und sich damit für zukünftige Herausforderungen fit zu machen.

 

Landrat Thomas Eberth ermuntert die Bürgerinnen und Bürger zur Mitwirkung: „Das LEADER-Motto heißt „Bürger gestalten ihre Heimat“. Und nur, wenn die Wünsche und Ideen von den Menschen vor Ort erarbeitet und entwickelt werden, lassen sich erfolgreiche Projekte verwirklichen, die die Region voranbringen – genau darauf freue ich mich gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern.“

 

Die vorgesehene neue LEADER-Region für den Landkreis Würzburg war bisher ein weißer Fleck auf der LEADER-Landkarte Bayerns. Um die neue Gemeinschaft auf den Weg zu bringen, haben die Kommunen das Nürnberger Planungsbüro PLANWERK Stadtentwicklung beauftragt, die Lokale Entwicklungsstrategie (LES) zu erarbeiten – eine der grundlegenden Voraussetzungen zur Aufnahme in die EU-Förderung. Das Büro hat schon viele LEADER-Regionen in Bayern bei diesem Prozess begleitet und verfügt somit über einen fundierten Erfahrungsschatz für die anstehende Aufgabe.

 

Online-Regionalkonferenz für alle Interessierten

Dieser Prozess wird im 2. Quartal 2022 abgeschlossen sein. Dazu haben die Planer ein umfassendes Programm zur Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) vorgeschlagen. So wird es Workshops in den beteiligten Regionen geben, um die konkreten Inhalte der LES zu erarbeiten. In einer Regionalkonferenz am 16. Februar 2022 werden auch die Bürgerinnen und Bürger die Chance bekommen, ihre Wünsche und Vorstellungen zur Entwicklung der Region zu äußern. „Jeder Mensch hat gewisse Erfahrungen, Talente, Wissen und Expertisen, und wenn diese in den Prozess eingebracht werden, kann die zweite LEADER-Region im Landkreis Würzburg ein Erfolg werden“, ist sich Landrat Eberth sicher.

 

Die Veranstaltung findet als Videokonferenz statt. Interessierte können sich vorab bis zum 11. Februar 2022 telefonisch unter 0931 8003 5109 oder per Mail an r.stumpf(at)lra-wue.bayern.de anmelden.

 

Das Landratsamt Würzburg und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kommunen rufen deshalb alle Bewohner der Region auf, die Chance zu nutzen, sich in diesen Prozess einzubringen. Nur wenn es gelingt, die Bürgerschaft zu einer Beteiligung zu motivieren, wird die dann erstellte Lokale Entwicklungsstrategie mit ihren Projekten auch die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung der zukünftigen LAG Süd-West-Dreieck e.V. abbilden. "Die Erfahrung zeigt, dass vor allem LEADER-Regionen, denen es gelungen ist, eine breite Beteiligungsbasis zu aktivieren, beim späteren Umsetzungsprozess besonders erfolgreich waren" sagt PLANWERK-Büroleiter Gunter Schramm.

 

Hintergrund: Über LEADER

Das LEADER-Programm wird zusätzlich durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt, damit die ländlichen Regionen auf ihrem Weg einer selbstbestimmten Entwicklung – ganz nach dem Motto "Bürger gestalten ihre Heimat" gestärkt werden.

 

LEADER steht für: Liaison entre les actions de développement de l'économie rurale; zu Deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Das Förderprogramm LEADER ist eine Erfolgsgeschichte für die Entwicklung ländlicher Regionen in Bayern.

 

Für die bisherige Förderperiode 2014 – 2022 waren 68 LAGs in Bayern anerkannt. Damit umfasste das bayerische LEADER-Gebiet 86 % der Landesfläche und 58 % der Bevölkerung. Rund 126 Millionen Euro an EU- und Landesmitteln standen für die Projekte zur Verfügung. Die Erfolge des bisherigen LEADER-Programms sind seit 2001 überall in den Regionen Bayerns sichtbar und erlebbar.

 

Im Mittelpunkt stehen bei LEADER die lokalen Aktionsgruppen (LAGs). Hier arbeiten Kommunen, Vereine, Verbände, Unternehmen und Privatpersonen zusammen, um ihre Region aktiv zu gestalten. In Bayern sind die LAGs für alle Interessierten offen und als Vereine organisiert. Sie erstellen die Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für ihre Region und setzen sie auch um – einschließlich der Entscheidung über die Projektauswahl. Diese professionellen Beteiligungsstrukturen in den LAGs gehören zu den besonderen Stärken von LEADER. Sie ermöglichen eine breite Einbindung der Akteure und Aktivitäten vor Ort sowie auf die regionalen Bedürfnisse ausgerichtete Strategien und Projekte.

Bildunterschrift: Auch kleinere Gemeinden wie Holzkirchen können von EU-Fördermitteln profitieren, wenn sie sich in einer Allianz für das Programm LEADER bewerben. Das soll jetzt im südwestlichen Landkreis vorangebracht werden und die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, Ideen einzubringen. Foto: Jan Schäfer