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Talavera: SPD Würzburg-Land wünscht sich mehr Dialog

Und fordert eine schnellstmögliche Nahverkehrs-konferenz

- Landkreis Würzburg -

Parkgebühren von bis zu zwei Euro in der Stunde, die Talavera plötzlich kostenpflichtig
– mit Verwunderung schaut auch die SPD Würzburg-Land über die Stadtgrenze in den
Bischofshut.
Als erster Politiker aus dem Landkreis Würzburg äußerte sich Kreisrat und
stellvertretender UB-Vorsitzender Tobi Grimm bereits einen Tag nach der Entscheidung
im Planung-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss der Stadt Würzburg: „Park & Ride und
der ÖPNV soll attraktiver werden. Sicherlich der richtige Ansatz, aber hier schießt man,
bevor man gezielt hat. Wir brauchen erst die Lösung, ehe wir die Mitbürger*innen vor
dieses Problem stellen!“

Macht man den ÖPNV mit höheren Parkgebühren attraktiver? Steigen deswegen mehr
Menschen auf Bus und Bahn um? Oder entscheidet doch auch die Taktung und vor
allem die Preisgestaltung? „Die Vorgehensweise der Stadt passt in die übliche
Struktur. Man macht den zweiten Schritt vor dem ersten.“,
zeigt sich der
Fraktionssprecher der SPD im Kreistag Stefan Wolfshörndl enttäuscht. Seit langem
fordert die SPD im Landkreis eine echte Nahverkehrs-Konferenz um die großen Linien
festzuzurren. „In der Praxis doktert man an Fahrplänen herum, möchte Verkehrsströme
und Umstiegs-Verbindungen verändern, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.“,

führt Wolfshörndl fort. Zur bitteren Wahrheit gehört auch, dass die angedachten P+R-
Flächen am Stadtrand eben noch Zukunftsmusik sind.
Knapp 60.000 Arbeitnehmende aus den angrenzenden Landkreisen pendeln täglich in
die Stadt. Viele davon, die aus dem westlichen Landkreis Würzburg kommen, nutzen
die Talavera. Eine Bewirtschaftung dieser Fläche bedeutet eine deutliche finanzielle
Belastung für jeden, der die Talavera für den Arbeitsweg nutzt. „Sicherlich gehört die
Talavera zum Wirkungsbereich der Stadt, aber allein auf Grund der Wichtigkeit für den
Landkreis hätten wir uns hier deutlich mehr interkommunalen Dialog gewünscht.“,

erklärt die stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer und führt fort: „Die
Teilnahme der Bürgerinnen und Bürgern an den aktuell laufenden Petitionen und der Gegenwind aus Handel und Gewerbe sollte ebenfalls bei der Entscheidungsfindung
deutliches Gehör finden.“

Die Landkreis-SPD ermutigt deshalb die Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats die für
Donnerstag angesetzte Entscheidung zu vertagen und mit dem Landkreis in einen
offenen Dialog zu treten. Wir fordern die schnellstmögliche Einberufung der schon
lange angedachten (aber noch nicht terminierten) Nahverkehrskonferenz, die
Fortschreibung des Nahverkehrskonzeptes, für einen engmaschigeren und günstigeren
ÖPNV und die sofortige Aufnahme von interkommunalen Beratungen für P&R-
Möglichkeiten mit direkter Anbindung an den ÖPNV der Stadt.