Frankfurt: Der gemeinnützige Verein TREES of MEMORY e.V. wurde im November 2017 in Frankfurt am Main gegründet. Die derzeit 50 ehrenamtlich tätigen Mitglieder tragen die Idee und das Engagement des Journalisten und Autors Mario Dieringer weiter, der im Herbst 2016, nach dem Suizid seines Lebenspartners, das Projekt TREES of MEMORY ins Leben gerufen hat und seit dem 31. März 2018 um die Welt läuft, um Bäume der Erinnerung für Suizidopfer zu pflanzen.
1. die 1. Anlaufstellen
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Hinterbliebene nach einem Suizid aufzufangen und ihnen unmittelbare Hilfe zukommen zu lassen. In bisher bundesweit elf Regionen bietet der Verein über seine "1. Anlaufstellen" kostenlosen Beistand an. Von einem Suizid Betroffene bekommen einen Paten zur Seite gestellt, der in unterstützender Funktion hilft, das erste Gefühlschaos aufzufangen und die individuell passenden Maßnahmen, Selbsthilfegruppen oder Therapeuten zu identifizieren. Sobald die Trauernden sich stark genug fühlen, werden sie aus der persönlichen Hilfestellung entlassen. Das Angebot versteht sich als Brückenbauer und schließt die Lücke zwischen dem Erhalt der Todesnachricht und dem ersten eigenständigen Auffinden von Hilfsangeboten durch die Hinterbliebenen.
Sämtliche Paten und die meisten Vereinsmitglieder haben einen Suizid in der Familie zu beklagen. Aus eigener Erfahrung und nach monatelangen Recherchen unter Betroffenen sind sie mit der Thematik vertraut und wissen, dass die Hilflosigkeit in den ersten Wochen am größten ist. Die Trauer und die immense emotionale Belastung ermöglichen es Trauernden kaum, selbstständig Hilfe zu suchen. Meist wissen Familienmitglieder und Freunde nicht, wonach sie suchen können oder welches Hilfsangebot passend wäre. Viele finden erst nach Monaten kommunale Angebote oder Selbsthilfegruppen im Internet. Hier setzen die Paten an und leisten wertvolle Orientierungshilfen. Aufgrund des eigenen Schicksals sind sie in der Lage, die Menschen emotional und verständnisvoll aufzufangen.
Dieses Angebot wird vom Verein stetig erweitert. Das Ziel in den kommenden Jahren ist, ein bundesweit engmaschiges Netz an 1. Anlaufstellen aufzubauen und Menschen für die Aufgabe eines Paten und als Mitglied im Verein begeistern zu können.
2. Vorträge
Der Verein bietet Ärzten und Mitarbeitern von Beratungsstellen durch Vorträge die Möglichkeit an, einen besseren Einblick in die Schwierigkeiten, mit denen Hinterbliebene nach Verlust durch Suizid konfrontiert sind, zu erlangen. Dadurch kann es ermöglicht werden, ein besseres Verständnis für die Trauernden aufzubringen und ihnen spezifischer zu helfen. Berührungsängste innerhalb einer Beratungssituation können hierdurch genommen werden. Gleichzeitig kann damit ein besseres Netzwerk an Hilfe ausgebaut werden.
Für Schulen bietet der Verein Vorträge an, um Lehrer und Schüler für das Thema Suizidalität zu sensibilisieren. Dabei wird auf die Frage eingegangen, was psychische Erkrankungen sind, wie Suizidalität entsteht und welche Hilfe es gibt. Wie merke ich, dass es einem Schüler nicht gut geht? Auf was muss ich achten? Wie soll ich mich verhalten? Was kann ich tun, wenn eine Freundin oder ein Freund unter Depressionen und Suizidgedanken leidet? Wer kann mir helfen? Diese Fragen werden mit Lehrern, Eltern und Schülern besprochen.
Für Polizei und Rettungskräfte bieten der Verein Workshops an. Jedes Antreffen am Ort des Geschehens nach einem Suizid bedeutet für diese Personengruppe eine Situation, die nachwirkt und verarbeitet werden will. Der Kontakt zu den Angehörigen der Suizidopfer stellt viele vor eine Herausforderung. Wie kann ich empathisch sein und gleichzeitig genügend Distanz wahren, um meine Arbeit zu tun? Es werden Ansätze aufgezeigt, wie ein besserer Umgang mit den Hinterbliebenen zu ermöglichen ist.
3. Workshops für Journalisten und Medienvertreter
Angesicht der konstant hohen Zahl an Suiziden bietet der Verein einen Workshop als Beitrag zur Suizidprävention an, der sich an Medienvertreter und alle, die Beiträge zu Suizidthemen veröffentlichen, richtet. Journalisten, Redakteure und Blogger sind wichtige Partner, wenn es um Prävention geht. Aus diesem Grund möchte der Verein in einen Dialog über die Berichterstattung zu diesem sensiblen Thema treten und sich über das Spannungsfeld zwischen öffentlichem Interesse und Suizidprävention austauschen.
Im Rahmen des Workshops, der von Mario Dieringer geleitet wird, wird anhand von Fallbeispielen ein kurzer Überblick über Suizidalität sowie über Hintergründe zum Thema vermittelt. Anhand von Positiv- und Negativ-Beispielen aus der Berichterstattung beleuchtet er den Papageno- sowie den Werther-Effekt und vermittelt praktische Handlungsempfehlungen, die das journalistische Interesse unterstützen.
Zudem stellt er die existierenden Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation zur Suizidberichterstattung vor.
Die Zielsetzung dieses Workshops ist es eine wertfreie Berichterstattung zu ermöglichen, die Suizidenten zu entkriminalisieren, indem der Begriff des Selbstmörders aus der Medienlandschaft verbannt wird. Zudem sollen keine Handlungsanleitungen in Artikeln erscheinen. Der Verein setzt sich ausdrücklich dafür ein, dass über Suizide berichtet wird. Dass diese aber stets zum Anlass genommen werden, im Sinne des Papageno Effektes anhand von erfolgreichen Beispielen dem Leser aufzuzeigen, dass es für Depressionen und Suizidalitäterfolgreiche Therapien gibt. Dass dies möglich ist, beweist nicht zuletzt das Projekt TREES of MEMORY und sein Gründer Mario Dieringer, der selbst einen Suizidversuch durch Reanimation überlebte und seine Depressionen erfolgreich behandeln konnte.
Mit einer entsprechenden Berichterstattung kann das Tabuthema Suizid aus der dunklen Ecke geholt werden. Das wird Betroffenen die Angst nehmen darüber zu sprechen, sich Freunden anzuvertrauen und sich Hilfe zu suchen.
4. TREES of MEMORY, Mario läuft
Der Verein unterstützt den Lauf von Mario Dieringer um die Erde. Er sieht sich als Botschafter für das Leben und die erfolgreichen Behandlungsmöglichkeiten von Suizidalität und Depressionen. Der 53jährige pflanzt Bäume der Erinnerung für Menschen, die es nicht geschafft haben und zum Opfer einer psychischen Erkrankung wurden.
Sein Lauf soll Betroffene und Angehörige aller Nationen vereinen und weltweit das Stigma des Suizides beseitigen. Damit ruft er zu mehr Verständnis für Hinterbliebene auf, die ein Leben lang unter dem Suizid leiden und oftmals selbst in eine tiefe depressive Krise fallen. Seine Arbeit ermöglicht eine neue Lebensperspektive für Menschen, die einen Angehörigen durch Suizidverloren haben oder die selbst unter Suizidgedanken leiden.
TREES of MEMORY e.V.
c/o Gunter Huhn
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www.treesofmemory-ev.com
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