- Würzburg -
Top 1: Parallel zur Vorbereitung der Notunterkünfte für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in der Pleichachtal- wie auch der Kürnachtalhalle ist die Stadt Würzburg auch weiterhin bestrebt, den hier Ankommenden schnellstmöglich eine Anschlussunterbringung anbieten zu können. Hierzu wurden zunächst die Plätze im Reuterhaus um weitere zehn aufgestockt und die ehemalige Pflegestation des BRK in der Henlestraße für 48 Menschen ausgestattet. Kurzfristig wird nun auch die Kürnachtalhalle als Notunterkunft für etwa 160 Personen aufgebaut. Weitere dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten werden folgen.
Einem möglichen Umbau in eine dezentrale Unterkunft und einem dann folgenden Bezug geht ein aufwändiger Prozess mit Ermitteln, Besichtigen, Prüfen möglicher Objekte, Genehmigungen und Vertragsschließungen voran. „Ich bin meinem Team aus dem Fachbereich Soziales um Manuel Herrlein, dem Amt für Zivil- und Brandschutz, der Bauaufsicht und der Fachabteilung Immobilienmanagement unendlich dankbar für ihre schnelle und zuverlässige Aktivität und Unterstützung bei der Suche, Bewertung und Umbau von dezentralem Wohnraum. Da die Stadt Würzburg schon vor dem Kriegsgeschehen in der Ukraine fast 400 Asylbewerber über dem Soll aufgenommen hat, ist es schwierig, schnell adäquaten Wohnraum für die Ukrainerinnen und Ukrainer zur Verfügung zu stellen“, freute sich Sozialreferentin Dr. Hülya Düber bei der Besichtigung der neuen zehn Plätze im Reuterhaus, der 48 in der Henlestraße und den 80 in der Notfallunterkunft Pleichachtalhalle. An den Standorten wird es auch Lösungen für Haustiere geben: „Nach allem, was die Menschen erlebt haben, werden wir keinen ohne Not von seinem Haustier trennen und eine weitere emotionale Thematik zumuten“, verspricht die Sozialreferentin.
„Der furchtbare Krieg in der Ukraine zwingt viele hunderttausend Menschen in die Flucht. Dies erfüllt mich mit Bestürzung, ich freue mich aber zugleich über die Hilfsbereitschaft und das schnelle Agieren, um den Flüchtlingen Schutz zu bieten. Auch unter Corona-Gesichtspunkten möchten wir den Aufenthalt in großen Notfallunterkünften so kurz wie nur möglich gestalten und werden weitere dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten einrichten“, sagt Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Top: Stadtrat verabschiedet Maßnahmenpaket Nach einer emotionalen Liveschalte mit Vitali und Wladimir Klitschko folgten im Würzburger Stadtrat im weiteren Sitzungsverlauf konkrete Beschlüsse, um der angegriffenen Ukraine zu helfen. Fast aus allen Fraktionen waren Vorschläge und Anträge eingegangen, man einigte sich – vorsondiert in einer Sitzungsunterbrechung durch den Ältestenrat - auf ein Bündel von Maßnahmen, das nun möglichst rasch umgesetzt werden soll. Die gestrigen Grundsatzbeschlüsse des Stadtrates lauten: 1. Die Stadt Würzburg unterstützt ukrainische Geflüchtete nach Kräften und verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine 2. Die Stadt Würzburg setzt sich dafür ein, mehr Menschen eine sichere Unterkunft zu gewähren - auch über das vom Bund und den Ländern vorgesehene Mindestmaß an Aufnahmekapazitäten, bzw. die üblichen Verteilschlüssel hinaus 3. Die Stadt Würzburg unterstützt die in Würzburg lebenden ukrainischen BürgerInnen und deren geflüchtete Angehörige 4. Die Stadt Würzburg schöpft alle weiteren Möglichkeiten für humanitäre Hilfen aus und prüft, ob und in welchem Umfang sie einen Beitrag zu Sanktionen leisten kann, sowie dabei - wenn möglich- koordinierende Hilfe leistet 5. Die Stadt Würzburg stellen einen erheblichen Betrag in Höhe von bis zu 1 Mio. Euro bereit, um Hilfsorganisationen zu unterstützen, die humanitäre Hilfe aus Würzburg in die Ukraine organisieren 6. Die Stadt Würzburg ruft die Bürgerinnen und Bürger zu Geldspenden auf, um diese finanzielle Unterstützung mitzutragen 7. Die Stadt Würzburg bahnt eine Städtefreundschaft mit einer ukrainischen Stadt an, um so in enger Kooperation zwischen kommunalen und NGO-Akteuren unmittelbar und direkt helfen zu können und hiermit die Solidarität der Würzburger Bürgerschaft mit der Ukraine ganz konkret zu leben und ihren Ausdruck zu verleihen 8. Die Stadt Würzburg verurteilt jegliche Diskriminierung russischstämmiger MitbürgerInnen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt erhielt von seinem Kiewer Amtskollegen Vitali Klitschko in einem weiteren Telefonat am späten Abend einen konkreten Hinweis, an welcher Stelle Geldspenden aktuell großes Leid lindern können: Es wurde der Charity-Fonds "Future Kiew" eingerichtet. Ein humanitärer Fonds der Stadt Kiew, die aktuell keine Steuereinnahmen hat. Hiervon werden beispielsweise Gehälter und Sachausgaben in den Krankenhäusern der Stadt bezahlt. Der Krieg in der Ukraine und die Folgen hieraus waren, verteilt auf mehrere Tagesordnungspunkte, das bestimmende Thema der gestrigen Stadtratssitzung. Sozialreferentin Dr. Hülya Düber schilderte, welche vielschichtigen Maßnahmen zur Unterbringung und Unterstützung hier ankommender Menschen aus der Ukraine bereits angelaufen sind. Die Stadtverwaltung bekommt hierbei tatkräftige Unterstützung aus der Zivilgesellschaft. Über 330 Freiwillige haben sich bereits online mit Hilfsangeboten vom Übersetzen bis zur Verbesserung der Wohnsituation gemeldet. Weitere Informationen unter www.wuerzburg.de/ukrainehilfe. Kommunalreferent Wolfgang Kleiner erläuterte den rechtlichen Status und die staatlichen Hilfeleistungen, von denen UkrainerInnen auf der Flucht bei uns profitieren können.