Mit 10.000 € vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ können die Tumor-Spezialisten des Uniklinikums Würzburg eine Analyse-Technologie anschaffen, mit der eine minimale Resterkrankung bei Multiplem Myelom noch präziser erkannt werden kann.
Neue Kombinationstherapien können bei den meisten Myelom-Patienten die Tumorzellen sehr gut reduzieren. „Bei einem signifikanten Anteil der behandelten Patienten ist diese bösartige Krebserkrankung des Knochenmarks mit der Standarddiagnostik nicht mehr nachweisbar“, berichtet Prof. Dr. Hermann Einsele. Dennoch kommt es laut dem Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW) bei nahezu allen Myelom-Patienten zu einer Rückkehr der Erkrankung. Ein Grund dafür kann eine sogenannte minimale Resterkrankung (Minimal Residual Disease – MRD) sein. „Wir wissen, dass Patienten mit MRD frühzeitigere Erkrankungsrückfälle erleiden, als solche, bei denen keine minimale Resterkrankung nachgewiesen werden kann“, sagt Privat-Dozent Dr. Martin Kortüm, Oberarzt aus dem Team von Prof. Einsele.
Der Medizintechnikmarkt bietet topmoderne Technologien an, mit denen die nach einer Therapie verbliebenen Tumorzellen noch präziser aufgespürt werden können. Durch eine „Finanzspritze“ von 10.000 € vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ kann das UKW nun ein entsprechendes Gerät zur Zellzählung sowie die dazugehörige Analyse-Software anschaffen.
„Mit der so verbesserten Diagnostik sind wir in der Lage, die Therapie von Myelom-Patienten noch weiter zu individualisieren“, freut sich Prof. Einsele und fährt fort: „Abhängig vom MRD-Befund können wir die Konsolidierungs- und Erhaltungstherapie sowie deren Dauer jetzt noch besser steuern.“
Die Scheckübergabe fand im Rahmen des 8. Myelom-Forums des UKW am 25. Juli 2019 statt. Über 150 Patienten, Angehörige, Mediziner/innen sowie sonstige Interessierte ließen sich von Würzburger Experten laienverständlich über Neuigkeiten in der Erforschung und Behandlung des Multiplen Myeloms informieren.