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Unzumutbare Arbeitsbedingungen durch hohe Temperaturen bei H&M in der Würzburger Innenstadt (Schönbornstraße)

Regierung von Unterfranken, Gewerbeaufsichtsamt droht H&M Zwangsgeld an

Würzburg:Seit Jahren klagen die Beschäftigten bei H&M in der Würzburger Schönbornstraße über sehr hohe Temperaturen und schlechte Luft an ihrem Arbeitsplatz.

 

Der Betriebsrat hat dieses Thema bereits vor vielen Jahren aufgegriffen und kämpft seitdem für bessere klimatische Bedingungen in der Würzburger Filiale. Unter anderen wurde durch den Betriebsrat eine Gefährdungsbeurteilung erstellt, die klar nachweist, dass die Raumtemperaturen in den Sommermonaten oft schon am Vormittag bei Ladenöffnung um die 26 Grad und in den Mittagsstunden bei 29 Grad deutlich zu hoch sind. Dies stellt eine unzumutbare Arbeitsbelastung für die Kolleginnen und Kollegen dar. Ein Betriebsratsmitglied meint hierzu: „Dass wir, die Beschäftigten bei 30 Grad ohne Klimaanlage regelrecht zusammen geschweißt werden. Am letzten Samstag waren viele Mitarbeiter krank und sogar zwei Anproben mussten leider wegen Temperaturen von 30 Grad hitzebedingt geschlossen werden. Das ist schlichtweg unzumutbar so zu arbeiten!“

 

Ver.di-Sekretär Peter König kann sich daran erinnern, dass diese Probleme in dem Haus in der Schönbornstraße schon bei der Vorgängerfirma Hettlage in der Belegschaft ein großes Thema war. Dieses Haus verfügt nur über eine Luftumwälzanlage und nicht wie in mittlerweile vielen Handelsbetrieben üblich eine Klimaanlage. Eine dringend nötige Investition in eine Klimaanlage verweigert H&M seit Jahren und selbst kleine Reparaturen an der alten Anlage werden nur sehr zögerlich durchgeführt. Das hierfür zuständige Ordnungsamt Gewerbeaufsichtsamt hat diese Missstände bereits erfolglos angemahnt und zunächst einen kostenpflichtigen Bescheid erlassen. Bei weiterer Untätigkeit droht das Ordnungsamt H&M ein Zwangsgeld an.

 

Ver.di-Sekretär Peter König findet das Verhalten von H&M geradezu zynisch, Eisgutscheine auszuteilen und nicht daran zu arbeiten, dass die Beschäftigten gesund durch den Tag kommen. Gerade H&M muss sich an seiner selbst aufgestellten „Global Health & Saftey Policy“ messen lassen:

 

„In der H&M Konzerngruppe sind Menschen unser wichtigstes Gut und der Schlüssel zu unserem Erfolg. Deshalb verpflichten wir uns, gesunde, sichere und nachhaltigere Arbeitsplätze zu schaffen. Wir streben danach, eine starke Gesundheits- und Sicherheitskultur zu schaffen, indem wir geeignete, vorbeugende Maßnahme ergreifen“.

 

Es ist zwar nett, dass die Beschäftigten von H&M zwei Kugeln Eis in der Mittagspause bereitgestellt bekommen. Aber eine Entlastung für die massiv gesundheitlich belastenden Raumtemperaturen ist das letztendlich nicht. Gesundheitsschutz sieht anders aus und Kunden, die bei einem Einkauf nicht ins Schwitzen kommen, würden es H&M ebenfalls danken, so König weiter.