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Veranstaltung „Zukunft unserer Krankenhäuser

SPD setzt sich für den Erhalt der Krankenhäuser ein

Wie kann die Zukunft der Krankenhäuser aussehen? Was kann die Politik tun, damit sich die Lage in den Krankenhäusern verbessert? Um diesen Fragen nachzugehen, hat die SPD Gerolzhofen und der Landtagskandidat Dr. Jürgen Kößler zu einem Bürgergespräch am 16.07.2018 in das Gasthaus „La Torre Bianca“ nach Gerolzhofen eingeladen. Als hochkarätige Experten waren Sabine Dittmar (MdB, Gesundheitspolitische Sprecherin der SPDBundestagsfraktion), Kathi Petersen (MdL, Mitglied im Landtagsausschuss für Gesundheit und Pflege), Dr. Manfred Klein (langjähriger Chefarzt Innere Medizin, Geomed-Klinik Gerolzhofen) sowie Erich Servatius (Bezirkstagskandidat, SPD-Stadt- und Kreisrat) gekommen.

 

An der Runde nahmen rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger teil, darunter zahlreiche Beschäftigte aus der Geomed-Klinik und aus den Hassberg-Kliniken. Eingangs erläuterte Dr. Kößler die verschiedenen Problemlagen in den Kliniken, die von den Teilnehmern durch eigene Erfahrungen untermauert wurden. In den Krankenhäusern werde zwar hochqualifizierte Arbeit geleistet und die Patienten könnten sich auf eine ausgezeichnete Versorgung verlassen. Allerdings gebe es Schattenseiten: ein zunehmender Personalmangel, eine hohe Arbeitsverdichtung und ein permanenter wirtschaftlicher Druck. Dabei kam in der Vergangenheit bereits für viele Häuser der Grund- und Regelversorgung bereits das Aus, so dass ein flächendeckender Bestand an Kliniken bedroht ist.

 

Dr. Manfred Klein schilderte die Entwicklung während seiner dreißigjährigen Erfahrung als Chefarzt. Besonders die Einführung der Fallpauschalen hätten dabei zu einer Verschärfung der Arbeitsverdichtung geführt. Diesbezüglich berichtete Sabine Dittmar aus dem Bundestag, dass aktuell eine „Herausrechnung“ des Pflegekostenanteils von den Fallpauschalen geplant sei. Auf diese Weise würden diese Mittel künftig direkt dem Pflegepersonal zukommen und könnten nicht mehr für andere Zwecke eingesetzt werden. In der Verwendung von Personalmitteln für Investitionen sah auch Kathi Petersen eine Fehlentwicklung. Die SPD wollte eine Erhöhung der Investitionsförderungen im Landtag für die bayerischen Krankenhäuser erreichen. Leider lehnte die CSU-Mehrheit im Landtag diesen Antrag ab.

 

Von Seiten des Publikums wurde vor allem eine höhere Wertschätzung der in Kliniken geleisteten Arbeit angemahnt. Und von der Politik wurde mehr Einsatz für die Klinik vor Ort gefordert. Das Personal müsse gut ausgebildet sein und auch gut bezahlt werden. Besonders sei die Notfallversorgung auf dem Land in Gefahr, falls weitere Kliniken schließen sollten.

 

Die SPD-Vertreter bekannten sich zum Erhalt der Krankenhäuser, gerade in einer älter werdenden Gesellschaft. „Eine weitere Ökonomisierung darf nicht passieren und auch Möglichkeiten zur Entlastung gibt es.“ - Dr. Jürgen Kößler fasste am Ende des Abends die Forderungen zusammen und betonte die hohe Emotionalität der Thematik. Alle Beteiligten rechneten den Kliniken einen hohen Wert zu. Nicht nur medizinisch, sie seien vielmehr auch ein wirtschaftlicher und sozialer Faktor für die Städte.

 

Landrat Florian Töpper (SPD) unternehme daher auch alle Bemühungen, um die Geomed-Klinik zu halten. Beispielsweise durch mehr Kooperationen. Und die Politik habe auf den anderen Ebenen auch bereits reagiert: Im Koalitionsvertrag auf Bundesebene hat die SPD auf die Förderung zusätzlicher Pflegestellen bestanden. Das Herausrechnen der Pflegekosten aus den Fallpauschalen werde weitere Entlastungen für die Kliniken schaffen. Und auch die Landes-SPD werde weiter mehr Investitionsmittel einfordern, damit die Krankenhäuser auf einem hohen medizinischen Niveau arbeiten können und die Entnahme von Geldern aus dem Personaltopf unterbleiben.