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ver.di Aktionstag Buß-und Bettag am 16.11.2022

Beschäftigte der Pflegeeinrichtung, im Wohnstift ST. Paul, protestieren für mehr Personal, Tarifbindung und solidarische Finanzierung. Sie wollen auch aufmerksam machen auf den tollen Beruf, der nur durch widrige politische Entscheidungen kaputtgespart und umorganisiert wurde.

Würzburg

»Trotz grün, gelb, rot – die Pflege bleibt in Not!« Unter diesem Motto protestieren in der Woche um den Buß- und Bettag Beschäftigte aus der Altenpflege für mehr Personal, Tarifbindung und eine solidarische Finanzierung. In der Pflegeeinrichtung ST. Paul findet am 16.11.2022 zwischen 12.30 Uhr und 13.30 Uhr eine Foto-Aktion statt. »Höchste Zeit, dass die Bundesregierungen ihre Versprechen einlöst und für bessere Bedingungen in der Altenpflege sorgt«, erklärt Edith Günter-Rumpel. »Obwohl SPD, Grüne und FDP in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt haben, die Einführung der Personalbemessung in der Altenpflege zu beschleunigen, ist davon bislang nichts zu spüren. Weder Beschäftigte noch pflegebedürftige Menschen haben weitere Zeit zu verlieren.« Das Modellprojekt zur Erprobung des neuen Personalbemessungsinstruments müsse endlich starten. Zudem brauche es für Pflegeheime dringend verbindliche Mindestpersonalausstattungen auf der Höhe der bisher bundesweit festgelegten Höchstwerte.

Zwar gelte seit dem 1. September für Pflegeheime eine sogenannte Tariflohnpflicht, aber es nützt nichts, wenn man durch die widrigen Umstände keine Fachkräfte oder Azubis findet. Der schöne Beruf wurde kaputtgespart, weil Menschen im sozialen Bereich sich viel zu lange zu viel gefallen Liesen. Die berufliche Ehre und Empathie wurde schamlos ausgenutzt. Pflege betrifft alle und es muss ein Anliegen der Gesellschaft sein dies auch entsprechend auszustatten. Die gute Betreuung unserer Eltern, Kinder, Großeltern, Geschwister und Ehepartnern muss eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft sein und darf nicht neue Pflegebedürftige hervorbringen indem man die engagierten Menschen in diesem Beruf krankmacht.

Gleiches gelte für das Finanzierungssystem. »Nötige Lohnerhöhungen und mehr Personal führen absehbar zu steigenden Eigenanteilen. Hinzu kommen die explodierenden Energiepreise. Das wird viele tausend pflegebedürftige Menschen und ihre Familien finanziell überfordern«, kritisiert Daniel Köhler von der verdi Betriebsgruppe des DW Wü. »Die alte Bundesregierung hat die Probleme auf die lange Bank geschoben. Die Ampel-Koalition muss nun handeln. Das heißt: Eigenanteile sofort deckeln und mittelfristig die Pflegeversicherung zu einer solidarischen Pflegegarantie weiterentwickeln.« Bei dieser werden alle Einkommensarten solidarisch in die Finanzierung einbezogen und sämtliche pflegebedingte Kosten in der ambulanten und stationären Versorgung übernommen.

Es braucht Zusammenhalt, weil einen Superhelden (siehe verdi Superheld im Kostüm) wird es dafür nicht geben. Die Helden sind die die sich um unsere Lieben kümmern und nicht vom Klatschen allein leben können. 4 Tage Woche bei vollem Lohnausgleich und bei 35 Berufsjahren die Möglichkeit ohne Abschläge in Rente zu gehen. Das wäre mal ein guter Anfang. Das steigerte die Attraktivität enorm.

Für diese Forderungen wollen Beschäftigte der Pflegeeinrichtung St. Paul mit einer [Foto-Aktion] Druck machen: