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Verdienstmedaille als Anerkennung für ehrenamtliches Engagement

Landrat Florian Töpper überreicht Bundesauszeichnung an Karl-Heinz Hennig und Klaus Hofmann

Landkreis Schweinfurt. Im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier hat Landrat Florian Töpper Klaus Hofmann aus Mühlhausen und Karl-Heinz Hennig aus Hambach mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und ihnen zugleich seinen Dank für das Geleistet ausgesprochen.

 

„Mit der Aushändigung der Verdienstmedaille darf ich Persönlichkeiten unseres Landkreises ehren, die diese wegen ihres langjährigen Engagements wirklich mehr als verdient haben. Mit ihrem außergewöhnlichen und ausdauernden Einsatz sind Sie ein Vorbild für viele“, sagte Landrat Florian Töpper bei der kleinen Feierstunde im Landratsamt Schweinfurt.

 

Seit mehr als drei Jahrzehnten beschäftigt sich Klaus Hofmann intensiv mit der Geschichte der Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter sowie den Opfern der Euthanasie aus der Heil- und Pflegeanstalt Werneck indem er die Geschehnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus aufarbeitet. Aus Hofmanns Arbeit innerhalb der „Initiative gegen das Vergessen“ (vormals: „Arbeitskreis Faschismus des Deutschen Gewerkschaftsbundes Schweinfurt“) entstanden zahlreiche Veröffentlichungen und Bücher.

 

Auch hält er viele Vorträge an Schulen rund um die Themen Zwangsarbeiterlager der örtlichen Großindustrie und in der Umgebung, die Arbeiterbewegung von den Anfängen bis zur Unterdrückung und die Judenverfolgung in Schweinfurt. Desweiteren präsentiert Hofmann in Führungen durch Schweinfurt auf eindrucksvolle Weise die Ergebnisse seiner regionalen Forschungsarbeit. Durch den Einsatz der Initiative und nicht zuletzt durch den des Klaus Hofmann konnte beispielsweise auch erreicht werden, dass der Gedenkort, der an die ausgerottete jüdische Gemeinde erinnert, völlig neu und würdig gestaltet werden.

 

Darüber hinaus hat er maßgeblichen Anteil an der inhaltlichen Gestaltung der Arbeit der Wernecker Menschenrechtsinitiative „Pax´s an“, deren Sprecher Hofmann ebenfalls ist. Jährlich werden zahlreiche Gedenkfeiern zur Erinnerung an die Opfer der Euthanasie aus der Heil- und Pflegeanstalt Werneck im Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck organisiert.

 

Von 1973 bis 2016, mithin 43 Jahre lang, war Karl-Heinz Hennig Kreisheimatpfleger des Landkreises Schweinfurt. In dieser Zeit hielt er auf unverwechselbar launige, aber auch emotionale Art an die 1.000 Vorträge bei Vereinen und Verbänden. Hennigs akribisch geordnete private Sammlung umfasst 35.000 Lichtbilder und circa 100 Order, voll mit Informationen.

 

Dabei übte er das Ehrenamt stets nicht nur als Hobby aus, für ihn war es Passion geschichtliche Hintergründe zu erforschen. Vielseits geschätzt und gefragt war und ist sein fundiertes Wissen und sein Rat. Eine Vielzahl an Publikationen trägt die Handschrift Karl-Heinz Hennigs. Maßgeblich beteiligt war er seinerzeit auch an der Erhaltung des Wasserschlosses von Wetzhausen, sowie an der Rettung des ältesten evangelischen Pfarrhaus Bayerns in Wetzhausen.

 

Seinen Sachverstand brachte Hennig auch in der Kommission des Bundeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ auf Kreisebene ein. Sein Steckenpferd: Die Beurteilung der sozialen und kulturellen Aktivitäten der Dörfer. Als Mundart-Sprecher und Moderator oder als Autor ist er auch seit Jahren bei den Hambacher Volkssängern aktiv.