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Wahlkampfauftakt der LINKEN in Grombühl

Mit donnernder Rockmusik der Band „Hätzfelder Blechrock“ wurden die Gäste beim Wahlkampfauftakt der LINKEN in Würzburg am 30. Oktober im Felix-Fechenbach-Haus in Grombühl empfangen.

Etwa 70 Mitglieder und Interessierte folgten der Einladung der Partei. Auch zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten der aufgestellten Listen für den Würzburger Stadtrat sowie den Kreistag des Landkreises waren vor Ort. Erst am Sonntag wurde publik, dass die Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos als Kandidatin für das Amt des Landrates antritt. Nach der Nominierung des Stadtrates Sebastian Roth zum OB-Kandidaten in Würzburg mischt DIE LINKE. Würzburg damit auch im Rennen um das Spitzenamt im Landkreis mit. Dementsprechend selbstbewusst waren die Reden am Donnerstagabend. Man will jeweils mindestens mit Fraktionsstärke in die jeweiligen Kommunal-Parlamente einziehen. „Wir stehen für Lösungsansätze, die nicht dem minimalen Konsens entspringen“, betont Kreisvorsitzender Viktor Grauberger dabei zu Beginn.

 

„Ein Zeichen der Solidarität setzen“

Man wolle „die kommenden sechs Jahre auf kommunaler Ebene mitgestalten“, führt Grauberger, der auf Listenplatz vier antritt, in der Begrüßungsansprache weiter aus. Auch deshalb habe man Barrientos und Roth ins Rennen geschickt. Anna-Maria Dürr, Platz zwei der Stadtratsliste, will „ein Zeichen der Solidarität setzen“. Sowohl sie als auch Barrientos lehnten in ihren Reden Abschiebungen nach Afghanistan ab. Für Barrientos ist klar, dass „über allem die soziale Frage stehen muss und die Frage nach der Nachhaltigkeit“. So tritt sie ferner für einen ÖPNV an, „der nicht nur für alle bezahlbar ist, sondern auch überall hinfährt“.

 

Überhaupt ist der ÖPNV eines der zentralen Themen der Partei. OB-Kandidat Roth fordert gar einen kostenlosen ÖPNV, nicht frei finanziert sondern über eine Umlage. Flankierend müsse es eine engere Taktung, gerade für Buslinien in den äußeren Stadtteilen, geben. Sowohl die Linie 6 muss endlich gebaut, eine weitere Linie 7 in den Würzburger Norden so schnell wie möglich folgen. Den amtierenden Oberbürgermeister Christian Schuchardt greift er für sein Taktieren mit dem „Verkehrswende jetzt!“Bündnis an und wirft ihm vor das Thema mit dem Einverleiben des drohenden Bürgerentscheids aus dem Wahlkampf raushalten zu wollen. Auch seinen Umgang mit städtischen Geldern und den Würzburger Kickers kritisiert Roth.

 

50% sozialer Wohnungsbau & städtische Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen

Ein weiteres zentrales Thema ist besonders in der Stadt die grassierende Wohnungsnot. DIE LINKE unterstützt das Volksbegehren „6 Jahre Mietenstopp“. Sowohl in Würzburg als auch in vielen Gemeinden des Landkreises würden die Mieterinnen und Mieter davon profitieren. Doch „natürlich“ reiche das nicht, stellt Roth klar. Er fordert deutlich mehr Wohnungen, die Stadtbau solle zu 50% Sozialwohnungen bauen. Schließlich hätte rund die Hälfte der Bevölkerung in Würzburg Anspruch auf eine solche Wohnung.

 

 Die Stadt und ihre Kommunalunternehmen müssen auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gegenüber vorbildlich auftreten. „Sachgrundlose Befristungen haben im Öffentlichen Dienst nichts zu suchen“, stellt Roth klar, städtische Aufträge sollten nur an tarifgebundene und möglichst durch Betriebsrat mitbestimmte Unternehmen gehen. Ein ähnliches Vorgehen, um gute Arbeit zu fördern, sprachen auch Dürr und Grauberger in ihren Reden an.

 

Viele weitere Themen kamen noch zur Sprache, u.a. mehr Stadtgrün und Freiflächen, Solarzellen auf den Dächern der Stadt, Urban Gardening und Transparenz im Rathaus. Am Ende versammelten sich unter den Klängen der Rockband alle Kandidatinnen und Kandidaten der Partei für das Abschlussfoto. „Mit den LINKEN muss man hier in Zukunft rechnen“, zeigt sich zumindest Kreisvorsitzender Grauberger überzeugt.