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„Warum hält sich der Vatikan nicht an römische Rechtsnormen?“

Wir sind Kirche zur Entscheidung des Vatikans in der Causa Woelki

  • Nicht nachvollziehbare vatikanische Entscheidung
  • Immenser Vertrauensschaden nicht nur in Köln
  • Synodaler Weg darf nicht weiter beschädigt und gebremst werden!
  • NEU: Wir sind Kirche "Gespräche am Jakobsbrunnen" online

 

München,/Köln/Rom

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche zeigt sich äußerst verwundert über die Entscheidung des Vatikans, auf die Untersuchung eines Vertuschungsvorwurfs gegen den Kölner Kardinal Rainer Woelki zu verzichten, wie verschiedene Medien berichten. Um die Verwirrung nicht noch auszuweiten, fordert Wir sind Kirche, dass die genaue Begründung des Vatikans möglichst umgehend veröffentlicht wird.

 

Wie Kirchenrechtler bestätigen, sind die römischen Rechtsnormen für solche Fälle eigentlich klar. Unabhängig vom Ergebnis einer Voruntersuchung in Köln hätte Kardinal Woelki den Missbrauchsverdacht gegen den mit ihm befreundeten Priester O. im Jahr 2015 nach Rom melden müssen. Diese Rechtsnormen zum Umgang mit sexuellem Missbrauch hatte bereits Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010 festgelegt; Papst Franziskus hatte deren Verletzung zuletzt mit scharfen Sanktionen belegt. - In dieser Frage folgen die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz übrigens noch nicht den universalkirchlichen Vorschriften. (vgl. Georg Bier. Impeachment auf katholisch HerderKorrespondenz 2/2021, )

 

Immenser Vertrauensschaden nicht nur in Köln

Der Vertrauensschaden, den das bisherige sehr unglückliche und widersprüchliche Herumlavieren von Kardinal Woelki innerhalb wie außerhalb der Kirche ausgelöst hat, ist immens. Dies zeigten auch die Reaktionen von Diözesanrat und Priestern aus Köln und von verschiedenen deutschen Bischöfen sowie die dramatisch gestiegenen Kirchenaustrittszahlen. Nachdem die Frist, in der Rom auf die Meldung von Bischof Genn, hätte reagieren müssen, verstrichen war, war so eine Entscheidung des Vatikans allerdings zu befürchten gewesen.

 

Synodaler Weg darf nicht weiter beschädigt und gebremst werden!

Möglicherweise hat Rom sehr lange nach einem Weg gesucht, Kardinal Woelki zu schonen, weil die konservativen Kräfte in Rom ihn als unverzichtbareren Bremser im Synodalen Weg unbedingt halten wollen. Den Synodalen Weg hat Kardinal Woelki von Anfang an boykottiert und sabotiert. Durch sein Verhalten in der Missbrauchsaffäre hat Woelki den ganzen Synodalen Weg desavouiert. Unabhängig von einer möglichen Pflichtverletzung im Fall O. ist Kardinal Woelki und sind seine Weihbischöfe jetzt zu fragen, wann sie endlich bereit sind, konstruktiv am Synodalen Weg mitzuwirken, der im Frühjahr 2019 in Lingen von den deutschen Bischöfen einstimmig beschlossen worden ist.

 

NEU: Wir sind Kirche "Gespräche am Jakobsbrunnen" online

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