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Wasser-Hotspot in Mainfranken: Was tun gegen den drohenden Wasserkollaps beim Grundwasser?

MdL Volkmar Halbleib und Alexander Kolbow fordern einen mainfränkischen Wasserplan – 10 Punkte - Katalog

Würzburg: Anlässlich des Weltwassertags am 22.03.2023 haben der SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib und der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion in WürzburgAlexander Kolbow bei einer Pressekonferenz einen mainfränkischen Wasserplan gefordert und dafür einen 10-Punkte-Katalog vorgelegt. Die Region Würzburg ist sowohl Klima- wie auch Wasserhotspot in Bayern und die anhaltenden trockenen Sommer mit ausbleibendem Niederschlag gefährden zunehmend das Grundwasser in der Region. „Die Wasserproblematik in Mainfranken kann in absehbarer Zeit zu einem Wasserkollaps führen. Die Staatsregierung hat es bisher versäumt beim Grundwasserschutz voranzukommen, wie sich am ungelösten Nutzungskonzept in der Bergtheimer Mulde, aber auch bei vielen anderen Problemen zeigt, so Halbleib.

Halbleib und Kolbow fordern neben einem Niedrigwassermanagement für die Bergtheimer Mulde auch klare Bedingungen für die Wasserentnahme aus dem Main und einen konsequenteren Schutz der Trinkwasserquellen im Würzburger Westen. Die SPD-Politiker wollen aber auch effektivere Anreize für den Grund- und Trinkwasserschutz durch die Einführung eines bayerischen Wassercents:Bayern gehört zu den wenigen Bundesländern, die keinen Wassercent erheben, obwohl dies von der durch die Staatsregierung eingesetzten Expertenkommission eindeutig empfohlen wird. Die kostenlose Entnahme von Grundwasser insbesondere für gewerbliche und private Nutzung muss aufgrund der Grundwasserprobleme endlich der Vergangenheit angehören“, so Alexander Kolbow.

Auch braucht es ein koordiniertes Vorgehen zwischen Stadt und Landkreis Würzburg, um ein konkretes Maßnahmenkonzept für die Neuaufstellung der Wasserhaltung und Wasserführung in Zeiten des Klimawandeln zu ermöglichen. Die Problematik hierbei wird vor allem bei den bisherigen Entwässerungsstrategien gesehen, die sowohl bei der Bodenbewirtschaftung im ländlichen Raum wie auch bei der Wasserführung in der Stadt mittlerweile kontraproduktiv geworden sind. Gefordert wird in diesem Zusammenhang außerdem ein eindeutiger Rahmen, ob und in welchem Umfang z.B. Nutzwasser aus der Regenrückhaltung oder gereinigtes Abwasser aus kommunalen Kläranlagen für die Bewässerung von Grünflächen, Sportplätzen oder landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden können.

Für den Landtagsabgeordneten Halbleib steht fest, dass die wasserwirtschaftliche Unterstützung in der Region gestärkt werden muss, damit die Folgen des Klimawandels auf Wasser und Grundwasser in Mainfranken möglichst gering gehalten werden können. „Die Abschaffung des Wasserwirtschaftsamts Würzburg in den 2000er Jahren war ein Fehler. Der fehlende Behördenstandort in Würzburg macht sich durch zu wenige Kontrollen, verspätete Planungen und die mangelhafte Durchsetzung der Schutzziele bemerkbar – und das im Klima- und Wasserhotspot Bayerns!“.  Neben der Wiedereinrichtung des Wasserwirtschaftsamts soll in Würzburg zudem die Gründung eines Zentrums für Angewandte Klimaforschung (WueZAK) gemeinsam mit der Uni Würzburg, der THWS und weiteren Kooperationspartnern angepackt werden, um die Auswirkungen des regionalen und lokalen Klimawandel zu erforschen und maßgeschneiderte praxistaugliche Anpassungsstrategien für das Wasser in Mainfranken zu entwickeln.

Foto: by Volker Halbleib SPD

Foto: by Wolf-Dietrich Weissbach