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Wasserwacht besorgt über Leichtsinn beim Baden im Main

REGION MAINFRANKEN

Der Sommer hat in diesem Jahr lange auf sich warten lassen. Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke und niedrige Inzidenzzahlen locken die Menschen aber inzwischen wieder zu Tausenden an das Mainufer in Würzburg und den umliegenden Gemeinden. Hitze, Alkohol und Fehleinschätzungen erhöhen aber auch das Risiko von Unfällen. Um das zu verhindern, warnt die Wasserwacht vor den Gefahren an fließenden Gewässern und appelliert an die Verantwortung jedes Einzelnen.

 

Erst am vergangenen Freitag wurden die Wasserrettungsorganisationen zu einem Notfall in Randersacker alarmiert. Auf einem Partyboot war eine feiernde Person plötzlich nicht mehr ansprechbar gewesen, das Boot selbst war manövrierunfähig. „Die Hitze der vergangenen Tage und übermäßiger Alkoholgenuss sind eine fatale Mischung“, erklärt Björn Rausch, Vorsitzender der Wasserwacht in Stadt und Landkreis Würzburg. „Im Wasser kann so etwas böse enden, weil man dazu neigt, die eigenen Kräfte zu überschätzen.“

 

Die Strömung des Flusses kann auch geübte Schwimmer schnell abtreiben. Selbst im Uferbereich ist sie zu spüren. Erschwerend kommt hinzu, dass der Main als Bundeswasserstraße vor allem dem Güterverkehr per Schiff dient. „Große Güter- oder Personenschiffe haben keine Chance, einzelnen Schwimmern auszuweichen“, erklärt Rausch. „Dafür sind die Schiffe zu schwerfällig und der Fluss zu klein.“ Zudem sind Badende aus der Entfernung leicht zu übersehen, da meist nur ihr Kopf aus dem Wasser schaut. Kommen sie den Schiffen zu nah, können sie von ihrem Sog erfasst werden.

 

Neben der Schifffahrt und Schwimmern tummeln sich im Main in den Sommermonaten aber auch Sportboote, Stand-up-Paddle-Boards, Grillboote, Ruderboote und noch vieles mehr. „Da kommt es vor allem auf gegenseitige Rücksicht an“, so der Wunsch von Björn Rausch. Wasserwacht und DLRG patrouillieren deshalb in den Sommermonaten verstärkt auf den besonders beliebten Flussabschnitten. Eine durchgehende Aufsicht an allen Badestellen des Mains können die Wasserrettungsorganisationen jedoch nicht stellen.

 

Damit sich Einsätze wie am letzten Freitag nicht wiederholen, wünscht sich die Wasserwacht vor allem mehr Verantwortungsbewusstsein, wenn Menschen am oder auf dem Wasser Alkohol trinken. „Als wir an der Einsatzstelle ankamen, befanden sich auf zwei Partybooten insgesamt zwölf stark alkoholisierte Personen“, beschreibt Einsatzleiter Thomas Remling die Situation. In solchen Fällen sollte man keinesfalls ins Wasser gehen. Gerade bei hochsommerlichheißen Temperarturen ist es außerdem wichtig, sich vor dem Sprung ins kalte Wasser abzukühlen. Im Freiwasser sollten sich Schwimmer von Wasserpflanzen, Schiffen und Schleusenanlagen fernhalten. Auf langen Strecken ist es überdies ratsam, gemeinsam zu schwimmen, um sich im Notfall gegenseitig helfen zu können.

 

Geraten Schwimmer in Notlagen, sollten Passanten nicht zögern, die Notrufnummer 112 zu wählen. Die Wasserrettungsorganisationen stehen 24 Stunden in mobiler Bereitschaft – im Sommer wie im Winter.

 

Symbolbild 1: In den Sommermonaten patrouillieren die

Wasserrettungsorganisationen verstärkt auf dem Main, um für kritische