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Wenn der Sommer zur Belastung wird

Forscher befragen Menschen in Potsdam, Remscheid und Würzburg zu Hitze

Die Universität Potsdam führt ab Mitte August in Potsdam sowie in Remscheid und Würzburg zwei Befragungen zum Thema Hitze durch. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über die aktuelle Belastung durch Hitze geben und dazu beitragen, Städte besser gegenüber extremer Hitze zu schützen. Sie sind Teil des Forschungsprojekts „ExTrass – Urbane Resilienz gegenüber extremen Wettereignissen“, das dabei helfen soll, Städte besser auf extreme Ereignisse wie Hitzebelastungen und Starkregen vorzubereiten. Alle Bewohner der drei Städte können unter www.hitze-befragung.de an der Befragung teilnehmen.

 

„Uns interessiert besonders: Wie nehmen die Einwohnerinnen und Einwohner Hitze wahr? Welche Auswirkungen erleben sie bei Hitzeperioden? Wie Risiken nehmen sie wahr? Und wie passen sie sich persönlich an die Extremereignisse an?“, erklärt die Projektleiterin Prof. Dr. Annegret Thieken vom Institut für Umweltwissenschaften und Geographie. Darüber hinaus soll erkundet werden, welche Orte im privaten, aber auch im öffentlichen Raum als besonders erholsam oder belastet erlebt werden.

 

Das Hopp Marktforschungsinstitut wird die Bevölkerungsbefragung im Auftrag der Universität Potsdam durchführen. Pro Stadt werden 300 zufällig ausgewählte Haushalte angerufen und telefonisch befragt. Zusätzlich haben aber alle anderen Bürgerinnen und Bürger Potsdams, Remscheids und Würzburgs die Möglichkeit, online unter www.hitze-befragung.de an der Befragung teilzunehmen. Diese ist freiwillig, kostenfrei und anonym.

 

Ab Ende August wird darüber hinaus eine zweite Befragung von Fachpersonal in Arztpraxen, Apotheken, Pflegeeinrichtungen und Kindertagesstätten durchgeführt. Inhalte der Befragung sind z. B. Risikowahrnehmung und Risikobewusstsein, konkretes Anpassungsverhalten, Mediennutzung und Risikokommunikation im jeweiligen Arbeitsfeld der Befragten. Die angesprochenen Berufsgruppen arbeiten mit Menschen zusammen, die bei Hitze stark gefährdet sein können. Ihr Erfahrungswissen ist daher bei Planungen zur Hitzeanpassung besonders wertvoll.

 

Beide Befragungen werden wissenschaftlich ausgewertet. Zudem sollen Empfehlungen formuliert und an die drei Städte weitergegeben werden. Um ein möglichst gutes Meinungsbild der Bevölkerung zu erlangen, bitten die Forschenden die Bevölkerung in Potsdam, Remscheid und Würzburg um eine rege Teilnahme.

 

Eingebettet sind die Befragungen in das Forschungsprojekt „ExTrass – Urbane Resilienz gegenüber extremen Wettereignissen“, das seit Oktober 2018 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre gefördert wird. Potsdam, Remscheid und Würzburg sind als Fallstudienstädte in ExTrass involviert. Das Projekt hat zum Ziel, Hitzebelastungen und Starkregen zu analysieren, um in Städten zukünftig besser auf derartige Ereignisse vorbereitet zu sein. Am Projekt sind neben der Universität Potsdam die drei Städte Potsdam, Würzburg und Remscheid, das Leibniz-Institut für raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner, die Denkfabrik adelphi aus Berlin und die Johanniter-Unfall-Hilfe beteiligt. Nähere Informationen sind im Internet zu finden unter www.extrass.de. Dort werden 2020 auch die Kernergebnisse der Befragungen veröffentlicht. Wer Fragen hat, kann sich per E-Mail an hitze@uni-potsdam.de wenden.