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Wir sind Kirche zum Ende der 5. Synodalversammlung in Frankfurt

„Entscheidende Weg-Etappe zu einer synodalen Kirche weltweit“

München / Frankfurt: Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche, die alle Etappen intensiv begleitet hat, sieht den heute mit der fünften Vollversammlung zu Ende gegangenen Synodalen Weg in Deutschland bei allen Enttäuschungen als weltweit beispielhaften Prozess, der weitergehen muss und weiterwirken wird.

Der Synodale Weg in Deutschland hat trotz wiederholter Bremsversuche des Vatikans, leider auch von Papst Franziskus seine Feuertaufe bestanden. Vielleicht war dieser Synodale Weg, der Synodalität konkret praktiziert, sogar der Katalysator für den  Papst  Franziskus 2021 einberufenen weltweiten synodalen Prozess.

Die von manchen kritisierte kirchenrechtliche Unverbindlichkeit des Synodalen Weges in Deutschland hat sich letztlich als gute Chance erwiesen, mit wissenschaftlicher und pastoraler Kompetenz die dringend notwendigen Reformen und Lösungswege aufzuzeigen, die bereits seit Jahrzehnten auf der kirchlichen Agenda stehen: Machtfrage, Priesterfrage, Frauenfrage und Sexualmoral.

Wir sind Kirche bedauert es allerdings sehr, dass die großen Spannungen innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz bei fast allen Themen einmütige und zukunftsfähige Beschlüsse verhindert haben, was zu teils sehr verwässerten Kompromissen führte. Die Verweigerungshaltung mancher Bischöfe in den Synodalforen, bei den Plenumsdiskussionen und bei den Abstimmungen war unverantwortlich.

Deutlich wurden aber auch die großen Hemmnisse, die die bestehende hierarchische Verfassung der römisch-katholischen Weltkirche darstellt. Hier sind dringend Veränderungen erforderlich, wenn Synodalität nicht zur Farce werden soll.

Die große Spannung, die über dieser Versammlung schwebte, wurde auch durch die Demonstrationen deutlich, die vor dem Beginn des Synodalen Weges stattfanden. Zusammen mit Kfd, KDFB, Maria 2.0, BDKJ und KSJ war auf der Reformseite auch Wir sind Kirche vertreten.

Zeitenwende für eine wirklich synodale Kirche

Den jetzt vollständig besetzten Synodalen Ausschuss sieht Wir sind Kirche als neue Qualität für das Miteinander von Kirchenvolk und Kirchenleitung. Es könnte eine Zeitenwende für eine wirklich synodale Kirche werden. Aber auch hier gilt: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Angesichts der pastoralen Notlagen braucht es dringend sichtbare Schritte der Erneuerung für die Kirchenbasis.

Wenn die katholische Kirche in Deutschland nicht weiter rapide Mitglieder und damit natürlich auch gesamtgesellschaftliche Bedeutung verlieren will, müssen mit höchster Priorität die Missstände behoben werden, die im krassen Widerspruch zur christlichen Botschaft stehen.

Unabhängig von dem Synodalen Weg, der die in der MHG-Studie festgestellten systemischen Risikofaktoren sexualisierter Gewalt und ihrer Vertuschung reduzieren will, bleibt die Aufarbeitung eine Herkulesaufgabe. Dass auch in Deutschland noch viel mehr geschehen muss, hat vor Kurzem auch wieder P. Hans Zollner SJ, der Kinderschutzexperte des Vatikans, angemahnt (https://www.katholisch.de/artikel/43933-zollner-kritisiert-missbrauchs-aufarbeitung-der-kirche-in-deutschland).

Foto: by WSK