Am vergangenen Samstag wählten die Mitglieder des Kreisverbandes der Linken in Würzburg ihren Kreisvorsitzenden Viktor Grauberger zum Direktkandidaten für den Stimmkreis 609 (Würzburg Land). Der 26-jährige Gewerkschaftssekretär (DGB Unterfranken) lebt seit 2011 in Würzburg und kommt ursprünglich aus Schleswig-Holstein. Seit 2015 ist er Mitglied der Linken, seit 2016 Vorsitzender des Kreisverbandes DIE LINKE Würzburg. „Der Bezirkstag Unterfrankens braucht als dritte kommunale Säule dringend wieder eine kritische linke Stimme“, meint Grauberger.

Bei seiner Bewerbungsrede stellte er bereits heraus in welchen Ausschüssen des Bezirkstags er sich einbringen wolle: „Sozialausschuss, Personalausschuss und Vergabeausschuss, das sind meine Favoriten.“ Auch in die Kommission des Jugendbeirates würde Grauberger drängen: „Das Durchschnittsalter der Bezirksrätinnen und Bezirksräte liegt deutlich über 60 Jahren. Niemand ist unter 50“, da könne ein wenig frischer Wind im Jugendbeirat kaum schaden, führte Grauberger weiter aus. „Allerdings könne man ja selbst im Falle eines Einzugs in den Bezirkstag nicht damit rechnen alle Wünsche erfüllt zu bekommen“, gibt er selbst zu bedenken. Ob er sich auch eine Kandidatur für einen der oberen Listenplätze bei der Listenaufstellung am 24. März vorstellen könne erwähnte er dabei nicht.

Als konkrete Maßnahme führte Grauberger an, dass er sich für eine Richtlinie hinsichtlich der Vergabe der öffentlichen Aufträge einsetzen wolle. „Beauftragt werden dürften nur Unternehmen, die nach richtigen Tarifverträgen zahlen und Betriebsräte haben, weil die öffentliche Hand vorbildliche Strukturen in der Wirtschaft unterstützen muss“, forderte Grauberger. Des Weiteren werde er sich auch für eine Ausweitung der Programme zur politischen Bildung einsetzen: „Der derzeitige Rechtsruck in Deutschland und insbesondere auch in Bayern mache dies zwingend erforderlich.“