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Würzburg nimmt Klimawette an

WÜRZBURG
 
Im November 2021 findet in Glasgow die Weltklimakonferenz statt. Hier müssen global wichtige Weichenstellungen erfolgen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken und so die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Die bundesweite Aktion Klimawette, will auf diese Bedeutung hinweisen und der Konferenz zusätzlichen Schwung verleihen. Dazu möchte die Aktion bis zum 1. November eine Million Menschen gewinnen, die zusammen eine Million Tonnen Kohlendioxid einsparen, um zu zeigen, dass die Gesellschaft selbst schon Verantwortung übernimmt und den Ernst der Lage erkannt hat. Der Betrag ist nicht zufällig gewählt, denn eine Tonne CO₂-Einsparung pro Person und Jahr entspricht in etwa den Anforderungen an die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels – und die Klimawette zeigt: es ist gar nicht so schwer das zu schaffen.

Dr. Michael Bilharz, im Hauptberuf Mitarbeiter des Umweltbundesamtes und ehrenamtlicher Sprecher des Vereins „3 fürs Klima“, radelt derzeit mit seinem Lastenrad durchs Land und bietet den Städten und Gemeinden auf der Route eine Wette an: 1,5 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner sollen gewonnen werden, um die Aktion durch einen eigenen Beitrag fürs Klima zu unterstützen. Auf ihrer Tour stoppte die Gruppe in Würzburg und wurde vom Klimabürgermeister Martin Heilig und einer Gruppe unterschiedlicher Unterstützerinnen und Unterstützer empfangen, denn die Stadt nimmt die Wette gerne an und will versuchen 1.919 Würzburgerinnen und Würzburger für die Einsparung von jeweils einer zusätzlichen Tonne CO₂ bis zum November 2021 zu gewinnen.

Mitmachen geht ganz einfach: Auf der Internetseite der Aktion www.dieklimawette.de kann aus einer Liste von 20 wirksamen Alltagsmaßnahmen ein eigener Beitrag zur zusätzlichen CO₂-Einsparung ausgewählt werden: vom LED-Lampentausch über den fleischfreien Monat oder den autofreien Arbeitsweg bis hin zu kleinen Sanierungsmaßnahmen am Haus. Wer keine passende Maßnahme findet, kann alternativ durch eine Spende für Klimaschutzprojekte von gemeinnützigen Organisationen weitere CO₂-Einsparungen ermöglichen. Auf der Webseite stehen hierzu sechs ganz unterschiedliche Projekte zur Auswahl die von Aufforstungen in Borneo über den Bau von Solaranlagen in Äthiopien bis zum Kauf von CO₂-Zertifikaten in Europa reichen. Durch die Angabe der Postleitzahl werden die erreichten Einsparungen dann der jeweiligen Stadt gutgeschrieben – so entsteht ein Ansporn zwischen den teilnehmenden Kommunen, denn der Platz in der CO₂-Städteliga der Klimawette kann ebenfalls tagesaktuell auf der Internetseite verfolgt werden.
Klimabürgermeister Martin Heilig zeigte sich beim Empfang begeistert von der Aktion: „Eine solche Wette ist ein schöner zusätzlicher Antrieb, der sehr gut zu unseren Anstrengungen im Klimaschutz passt, die wir gerade in der Neuaufstellung unseres Klimaschutzkonzeptes bündeln. Ich hoffe, dass möglichst viele Würzburgerinnen und Würzburg mitmachen und uns mit zusätzlichen Maßnahmen fürs Klima auch in der CO₂-Städteliga weit nach vorne bringen.“ Zu einer Wette gehört natürlich ein Wetteinsatz, den Martin Heilig so zusammenfasst: „Sollten wir 1.919 Würzburgerinnen und Würzburg gewinnen können, so pflanzen wir zum Dank fünf extra Stadtbäume, bei denen fünf ausgeloste Teilnehmerinnen und Teilnehmern wie bei einer Baumspende deren Standort mit auswählen und das Widmungsschild gestalten können. Sollten wir es nicht schaffen, so pflanzen wir 2022 für jede Person, die uns auf die angestrebten 1.919 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fehlt, einen zusätzlichen Baum im Stadtwald“.

Dr. Michael Bilharz freut sich über das Engagement: „Mit der Klimawette appellieren wir auch daran, beim Klimaschutz vor allem die Chancen zu sehen und die Handlungsoptionen nicht kleinzureden. Wir müssen beim Klimaschutz alle noch eine Schippe drauflegen, denn es gilt heute zu handeln, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens morgen zu erreichen. Unser Motto ist daher: Klimaschutz einfach machen! Es freut mich sehr, dass Würzburg diese Botschaft für Glasgow unterstützt und bedanke mich ganz herzlich bei allen die mitmachen.“

Unterstützt wird die Klimawette in Würzburg unter anderem durch die Ortsgruppen des BUND Naturschutz, des VCD, den Omas for Future Würzburg, dem Verein 5d Initiative für urbane Projekte in Würzburg, dem Bündnis Verkehrswende Würzburg sowie der lokalen Agenda21.
 
 

BU: Dr. Michael Bilharz (3 Fürs Klima e.V.) und Bürgermeister Martin Heilig bringen gemeinsam die erste Tonne CO2 ins Rollen und markieren so den Auftakt zur Klimawette in Würzburg. Foto: Stadt Würzburg /Umweltreferat