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Zum Tod von Bischof Pedro Casaldáliga

Wir sind Kirche International

München:Wir sind Kirche International trauert um Dom Pedro Casaldáliga, der bereits am vergangenen Samstag, 8. August mit 92 Jahren verstarb. Er war ein überzeugter und überzeugender Jünger Jesu und seiner Botschaft. Der gebürtige Spanier lebte seit 1968 in Brasilien, wo er 1971 zum Bischof von São Félix do Araguaia geweiht wurde.

 

Er war ein prophetischer Bischof, der letzte Überlebende dieser außerordentlichen Generation von "heiligen Vätern der lateinamerikanischen Kirche", der sich mit Haut und Haaren der Option für die Armen verschrieben hatte. Geleitet von festem Glauben und einer tiefen Spiritualität der Befreiung, hat er sein ganzes Leben in den Dienst der sozialen Gerechtigkeit gestellt. Er kämpfte gegen Unterdrückung und Gewalt, für die Bewahrung der Schöpfung, gegen die Ausbeutung der Umwelt und für eine neue solidarische Weltordnung. Mutig setzte er sich für eine Agrarreform ein, verteidigte die Amazonasbevölkerung und stand den lateinamerikanischen Völkern in ihrem Kampf um Befreiung bei.

 

Er war davon überzeugt, dass die Armen den organisierten Beistand der Kirche brauchten. So gehörte er zu den Gründern der "Pastoral Commission for the Land (CPT)" und dem "Indigenous Missionary Council (CIMI)". Deshalb wurde er verfolgt, war ständig in Todesgefahr, sah viele seiner Mitarbeiter sterben. Oft wurde er auch vom Vatikan kritisiert, weil er eine Reform der Katholischen Kirche bezüglich ihrer Machtstrukturen, ihrer Ämter und ihrer Lehre forderte.

 

Die internationale Bewegung Wir sind Kirche unterstützte er öffentlich schon 1998 und auch bei dem Council 50 im Jahr 2015 in Rom.

 

In der Freiheit des Mystikers und des Poeten verband er stets die Sehnsucht nach einer freieren und gerechteren Gesellschaft mit der Hoffnung auf eine einladende und demokratische Kirche.

Foto: by Claretiner Würzburg