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1:2 gegen Mannheim: Starke Kickers unterliegen erneut spät

Würzburg: Ohne Worte! Erneut kassieren die Würzburger Kickers in der Schlussminute den Knockout und verlieren nach guter, leidenschaftlicher Vorstellung mit 1:2 (0:1) gegen den SV Waldhof Mannheim. Pascal Sohm hatte die Gäste vor der Pause in Führung gebracht (40.), Robert Herrmann verdientermaßen ausgeglichenen (69.). In einer offenen Schlussphase hatte dann Fridolin Wagner das letzte Wort und sorgte für den Sieg der Glöckner-Elf (90.).

Vier Änderungen nahm Kickers-Cheftrainer Danny Schwarz im Vergleich zur späten 0:2-Niederlage beim Sportclub Verl vor. Rückkehrer Peter Kurzweg feierte sein Debüt auf der linken Abwehrseite, Leon Schneider rechts defensiv. Auch David Kopacz stand nach seiner Corona-Infektion wieder in der Startformation, ebenso wie Dominik Meisel. Dafür nahmen Louis Breunig, Dennis Waidner und Moritz Heinrich auf der Bank Platz, ebenfalls wie Neuzugang Marvin Stefaniak. Fanol Perdedaj fehlte angeschlagen.

Kurzweg und Kopacz verpassen die Führung

Die Partie war vor erneut leeren Rängen kaum angepfiffen, lag der Ball schon im Würzburger Netz. Dominik Martinovic bediente Pascal Sohm, der freistehend einschob. Aber Abseits (2.)! Auf der anderen Seite hämmerte Peter Kurzweg das Leder ans Außennetz (6.). Munterer Beginn am Dallenberg. 

Mit dem Rückenwind der ersten guten Aktion gewannen die Rothosen die Kontrolle über die Partie und setzten offensive Zeichen. Nach Herrmanns Freistoß landete der Ball bei Mirnes Pepic, der seinen Abschluss aber zu hoch an (15.). Die Mannheimer hingegen blieben hingegen ohne nennenswerte Aktion. Die Rothosen verteidigten konzentriert und Kopacz hatte nach einer guten halben Stunde die dicke Chance zur Führung. Tobias Kraulichs langer Schlag landete im Lauf des Mittelfeldspieler, der in den Strafraum zog und Timo Königsmann zu einer starken Parade zwang (32.).

Sohm köpft ein, Kickers bleiben aber offensiv

Mannheim blieb blass – bis zur 40. Minute, als der Ball erneut im Würzburger Tor zappelte. Und diesmal zählte der Treffer. Joseph Boyamba setzte sich rechts durch und flankte in den Fünfmeterraum, wo Sohm am höchsten stieg und einköpfte. Die kalte Dusche kurz vor dem Pausenpfiff. 

Geschockt waren die Mainfranken, für die nach dem Seitenwechsel Marvin Stefaniak sein Debüt gab, keineswegs, hatten aber zunächst einen kniffligen Moment zu überstehen: Martinovic setzte sich stark durch, doch Hendrik Bonmann war zur Stelle (49.). Mannheim wirkte präsenter und war um Spielkontrolle bemüht. Aber das ließen die Rothosen nicht zu und erneut der agile Kurzweg hatte seinen Premierentreffer auf dem Fuß. Er zog in den Strafraum, scheiterte aber aus acht Metern am Pfosten (66.). 

Herrmann erlöst die Rothosen, Wagner schockt sie spät

Dennoch das Signal für die beste Würzburger Phase im Spiel, in der prompt der Ausgleich folgte. Kopacz flankte auf den kurz vorher eingewechselten Saliou Sané, Königsmann war noch zur Stelle, aber Herrmann wuchtete den Abpraller in die Maschen (69.). Das hochverdiente 1:1, dem zeitnah der zweite Treffer hätte folgen müssen. Maximilian Breunig zog links bis zur Grundlinie, sah den freien Stefaniak, der das Leder aber über den Querbalken schoss (77.). Auch Breunig selbst gelang der Führungstreffer nicht. Nach Herrmanns Freistoß landete der Ball vor den Füßen des Angreifers, der in Rücklage aus fünf Metern ebenfalls drüberschoss (80.).

Beide Trainer waren mit dem Punkt nicht zufrieden, wechselten offensiv. Und tatsächlich gelang den Mannheimern in der Schlussminute der schmeichelhafte Siegtreffer. Marc Schnatterer chipte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, Marcel Costly legte quer. Alexander Rossipals Kopfball sprang an die Latte, von dort an Bonmanns Kopf und Wagner drückte ihn über die Linie (90.).

Erneut standen die Kickers nach starker Reaktion auf die schwache Leistung in Verl ohne Punkte da und fahren mit der nächsten Enttäuschung im Gepäck am Dienstag, 22. Januar, nach Osnabrück. Anpfiff ist um 19:00 Uhr. Die Mannheimer empfangen zeitgleich Viktoria Köln.

Stimmen zum Spiel

Patric Glöckner (Cheftrainer SV Waldhof Mannheim): Es war eine ausgeglichene, kampfbetonte Partie. Wir hatten durch Dominik Martinovic zwei Chancen auf 2:0 zu stellen, Würzburg hätte selbst in Führung gehen können. Die Jungs haben die richtige Einstellung auf den Platz gebracht und haben alles gegeben. Insgesamt haben wir es gut gemacht. Die Jungs haben sich aufgeopfert und den Sieg erzwungen. Wir wollen das Buwe-Herz sehen und das ist Kampf, Leidenschaft und Mentalität. Das wir rufen wir jedes Mal ab. Deswegen war der Sieg nicht unverdient, auch wenn er glücklich war. Würzburg hat es sehr gut gemacht. Deshalb ist es eine Frage der Zeit, bis hier der Knoten platzt.

Peter Kurzweg (Spieler FC Würzburger Kickers): Ich war vorbereitet, aber leider hat es nicht gereicht. Es tut mir sehr weh. Wir haben Super-Fußball gespielt gegen einen Aufstiegsaspiranten. Absoluter Respekt vor der Mannschaft, wie sie aufgetreten ist. Wir haben die Chancen, schießen sie aber über den Fangzaun. Die müssen rein. Wir müssen dranbleiben. Auf der Leistung lässt sich aufbauen. Wenn wir am Dienstag genauso viele Chancen haben, erhöhen wir die Chancen auf mehr Treffer und erzielen dann hoffentlich zwei oder drei Tore. Für den späten Gegentreffer fehlen mir die Worte.

Danny Schwarz (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Die erste Hälfte war schwierig gegen eine starke Mannheimer Mannschaft. Mit ihrer individuellen Qualität haben sie eiskalt zugeschlagen. Nach der Pause haben die Jungs eine starke Reaktion und hatten drei Riesenchancen. Wir hatten viel Präsenz in der Box und haben das Tor erzwungen. Mir fehlen die Worte, wir werden in der Schlussminute bestraft. Wir haben es nicht bis zum Schluss sauber verteidigt. Das müssen wir sacken lassen. Aber das war heute eine ganz andere Vorstellung als gegen Verl. Darauf können wir aufbauen. Wir fahren nach Osnabrück, um einen Dreier einzufahren.

 

Würzburg: Bonmann – Schneider, Strohdirk (68. Waidner), Kraulich, Kurzweg – Meisel (46. Stefaniak), Hägele, Kopacz (83. Heinrich), Pepic (68. Sané), Herrmann – M. Breunig.

Mannheim: Königsmann – Costly, Verlaat, Seegert, Donkor – Boyamba (76. Sommer), Wagner, Höger (76. Rossipal), Schatterer – Sohm (67. Lebeau), Martinovic.

Tore: 0:1 Sohm (40.), 1:1 Herrmann (69.), 1:2 Wagner (90.).

Gelbe Karten: Kraulich (33.) – Höger (22.), Verlaat (37.), Schnatterer (39.).

Schiedsrichter: Schwengers (Travemünde).