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1:3 beim HSV: Pausenführung reicht dem FWK beim Spitzenreiter nicht

Hamburg: Der FC Würzburger Kickers hat sich am 5. Zweitliga-Spieltag nach einer Pausenführung mit 1:3 (1:0) beim Hamburger SV geschlagen geben müssen. Vor 1.000 Zuschauern lieferten die Rothosen im Volksparkstadion dem Spitzenreiter einen aufopferungsvollen Kampf und führten durch Lars Dietz (40.) nicht unverdient. Nach dem Seitenwechsel wurden die Hausherren stärker und krönten eine dominante Vorstellung mit Simon Teroddes Doppelpack (65., 83.) und Tim Leibolds Kontertor (90.+3).

 

Turbulenter Vormittag

Einen alles andere als angenehmen Vormittag verlebten der FWK-Cheftrainer Marco Antwerpen und die Mannschaft im <link https: www.wuerzburger-kickers.de de news profis _blank>Vorfeld der Begegnung. Noch in der Nacht wurden drei Personen positiv auf den COVID-19 getestet, am Samstag wurden der gesamte Kader sowie der Trainer und Betreuerstab dann ausnahmslos negativ getestet. Die in der Folge durchgeführten Schnelltests der restlichen Spieler und des Funktionsteams fielen negativ aus. Neben Douglas musste Antwerpen auf Florian Flecker, Niklas Hoffmann (beide Trainingsrückstand), Robert Herrmann (angebrochene Nase) und Chris David (fehlende Spielgenehmigung) verzichten. Dagegen feierten Angreifer Rigde Munsy und der ehemalige HSV-Akteur Ewerton im Volksparkstadion ihr Pflichtspieldebüt für den FWK. Zudem ersetzte der wiedergenesene Nzuzi Toko Frank Ronstadt in der Startformation.

 

Kompakte Rothosen

Der FWK erwischte in der Hansestadt den besseren Start. Nach drei Minuten zog Patrick Sontheimer von der Strafraumkante ab, verfehlte das HSV-Gehäuse aber knapp. Auch danach boten die Rothosen dem Favoriten bravourös die Stirn und die Hausherren konnten sich nicht wie gewohnt entfalten. Nur Manuel Wintzheimer köpfte nach Khaled Nareys Hereingabe knapp drüber (18.). Ansonsten verteidigten die Gäste kompakt und kamen selbst zu Chancen. Nach einer Ecke von David Kopacz klärten die Hanseaten zu kurz. Mitja Lotrics Schuss köpfte Dominic Baumann knapp über den Querbalken (26.).

 

 

Dietz bringt starke Kickers in Führung

Besser machte es rund fünf Minuten vor dem Seitenwechsel Lars Dietz. Baumann machte einen Kopacz-Eckball scharf und der Abwehrspieler drückte das Leder aus spitzem Winkel über die Linie (40.). Die Belohnung für einen starken Auftritt. Und die Kickers nahmen die Führung wenig später auch mit in die Halbzeitpause. Allerdings deutete Aaron Hunt mit dem Halbzeitpfiff an, was die Kickers nach dem Seitenwechsel erwarten würde. Nur knapp verzog der Routinier aus 18 Metern und gab die Marschroute für den zweiten Durchgang vor.

 

HSV kommt fulminant aus der Kabine

Denn mit Wiederanpfiff erhöhte das Bundesliga-Gründungsmitglied die Schlagzahl. Die Gastgeber drängten die Antwerpen-Elf in die eigene Hälfte und erspielten sich etliche Tormöglichkeiten. Narey köpfte aus wenigen Metern drüber (47.), Ewerton klärte wenig später zwei Meter vor der Torlinie gegen den einköpfbereiten Simon Terodde (53.). Auch Stephan Ambrosius verfehlte sein Ziel per Kopf knapp (55.). Kurz darauf knallte Narey das Leder an die Unterkante der Latte (56.).

 

Leidenschaftliche Kickers kassieren Ausgleich

Leidenschaftlich verteidigten die Würzburger ihren knappen Vorsprung. Nach Wintzheimers Hammer aus 18 Metern, der knapp am FWK-Gehäuse vorbeiflog (62.), ersetzte Frank Ronstadt Mitja Lotric. Nur Sekunden später wäre den Gästen mit dem ersten gefährlichen Vorstoß nach dem Seitenwechsel beinahe das 2:0 gelungen. Doch Moritz Heyer klärte Ridge Munsys Querpass in höchster Not (64.).

 

Nicht mehr klären konnte die FWK-Defensive wenige Sekunden später gegen Terodde. Wintzheimer hatte im Strafraum quergespielt und der Torjäger hatte das Leder gegen die Laufrichtung des Keepers über die Linie gemurmelt (65.). Doch der HSV hatte noch lange nicht genug und ließ nicht nach. Teroddes Direktabnahme nach Nareys Flanke am Fünfmeterraum ging jedoch links am Kickers-Gehäuse vorbei (81.).

 

 

Terodde schnürt den Doppelpack, Leibold setzt den Schlusspunkt

Kurz nachdem Hendrik Hansen für Baumann - Hemmerich hatte zuvor bereits Kopacz ersetzt (69.) - gekommen war, war es wieder Terodde, dem der Ball acht Meter zentral vor dem Tor vor die Füße fiel. Der Angreifer ließ sich nicht zweimal bitten und schoss zur Führung ein (82.). Damit hatte der HSV, der eine starke zweite Hälfte hingelegt hatte, die Partie gedreht. Zwar warfen die Kickers nochmals alles nach vorne, wurden in der Nachspielzeit dann aber klassisch ausgekontert. Giefer war mit nach vorne geeilt, Tim Leibold schob auf der anderen Seite zum 3:1-Endstand ein.

 

Zu Hause gegen Bochum

Trotz einer starken ersten Hälfte - vor allem unter den oben genannten Voraussetzungen - stand die Antwerpen-Elf gegen in der zweiten Halbzeit stark aufspielende Hamburger damit erneut ohne Punkte da. Am nächsten Sonntag, 1. November, um 13:30 Uhr empfangen die Rothosen dann zum nächsten Heimspiel in der FLYERALARM Arena den VfL Bochum. Der Hamburger SV trifft bereits am Freitag, 30. Oktober 2020, um 18:30 Uhr im Stadtderby auf den FC St. Pauli.

 

Stimmen zum Spiel

Daniel Thioune (Cheftrainer Hamburger SV): Würzburg ist genauso aufgetreten wie wir es erwartet hatten und wir haben anfangs eine Leistung gezeigt, die wir nicht zeigen wollten. Ich dachte, wir sind schon einen Schritt weiter. Die Kickers sind frech aufgetreten. Wir hatten zwar mehr Ballbesitz, waren aber nach vorne nicht zwingend genug. Auch die nötige Gier hat uns gefehlt. Nach dem Seitenwechsel hat die Mannschaft dann all das gezeigt, was ich auch einfordere. Sie haben sehr gallig und willig Fußball gespielt. Wir haben nicht nachgelassen, immer weiter nach vorne gespielt und uns dann auch mit dem Sieg belohnt.

 

Marco Antwerpen (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Herzlichen Glückwunsch dem Hamburger SV zum Sieg. Die Vorbereitung auf das Spiel war natürlich alles andere als optimal nach den drei positiven Testmeldungen, die sich dann im Schnelltest als negativ erwiesen haben. Unser Essensraum sah aus wie ein Testlabor. Deshalb konnte unsere Mannschaftssitzung auch nicht wie gewohnt stattfinden. Wir waren aber zu Beginn gut in der Partie und haben es in der ersten Halbzeit geschafft, den HSV von unserem Tor fernzuhalten. Insgesamt haben wir vor der Pause viele Dinge richtig gemacht, der Ball lief gut durch unsere Reihen. In der zweiten Halbzeit hat der HSV dann den Druck immer weiter erhöht und kam so zu seinen Gelegenheiten und Toren.

 

Arne Feick (Kapitän FC Würzburger Kickers): Wir haben lange Zeit gut dagegengehalten, aber speziell Mitte der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass unsere Abstände zu groß wurden und Hamburg die offensive Qualität hat, diese Lücken auch auszunutzen. Wir können mitnehmen, dass wir in der ersten Hälfte viel mit dem Ball versucht haben und auch gute Ballbesitzphasen hatten. In der ein oder anderen Situation hat uns dann auch das Quäntchen Glück gefehlt. Trotzdem denke ich dass, es unterm Strich eine verdiente Niederlage ist, wenn auch am Ende ein Tor zu hoch.

 

Hamburg: Ulreich – Gyamerah (79. Vagnoman), Ambrosius, Jung (46. Onana), Leibold – Heyer, Hunt (84. Gjasula) – Narey, Wintzheimer (79. Kinsombi), Kittel – Terodde.

 

Würzburg: Giefer – Toko, Dietz, Ewerton, Feick – Hägele, Sontheimer – Baumann (80. Hansen), Lotric (64. Ronstadt), Kopacz (69. Hemmerich) – Munsy

 

Tore: 0:1 Dietz (40.), 1:1 Terodde (65.), 2:1 Terodde (83.), 3:1 Leibold (90.+3).

Gelbe Karten: Kittel (45.) - Sontheimer (37.), Baumann (74.), Hansen (83.)

Schiedsrichter: Siebert (Berlin)

Zuschauer: 1.000