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1:3 gegen Osnabrück: FWK steht als Absteiger fest

Würzburg: Der FC Würzburger Kickers muss sich am 32. Spieltag dem VfL Osnabrück mit 1:3 (0:0) geschlagen geben. Der FWK steht damit als Absteiger fest.

 

Vier Veränderungen

Nach der Spielpause um den 1. Mai nahm FWK-Cheftrainer Ralf Santelli vier Veränderungen in der Startelf vor. Aufgrund der Ausfälle von Hendrik Bonmann und Fabian Giefer – beide laborieren an muskulären Problem – stand erstmals in dieser Saison Eric Verstappen zwischen den Pfosten. Zudem kehrte Rajiv van La Parra nach seiner Sperre zurück, Frank Ronstadt verteidigte links und Lotrič begann im offensiven Zentrum. Dafür nahmen David Kopacz, Dominik Meisel und Rolf Feltscher zunächst auf der Bank Platz, ebenso wie Maximilian Pérez Hintermeier. Der 17-jährige Nachwuchskeeper feierte sein Debüt im Profikader. 

 

Nervöse Anfangsphase

Von Beginn an war beiden Teams anzumerken, um was es ging. Die besseren Ansätze zeigten dabei die Gäste, wirklich ablegen konnten aber sowohl die Rothosen als auch die Niedersachsen ihre Nervosität zunächst nicht. Erst nach rund einer Viertelstunde wurde es erstmals gefährlich – aber dann richtig. Sebastian Kerk tankte sich im Zentrum durch und schloss satt ab. Das Leder krachte hörbar an den rechten Pfosten (15.). Kurz darauf kamen Christian Santos (18.) und Maurice Multhaup (20.) ziemlich frei zum Abschluss, wurden aber in höchster Not geblockt. Auch bei Ken Reichels zu hoch angesetztem Kopfball nach Kerks Ecke hatten die Mainfranken Glück (21.).

 

Torlos in die Halbzeit

Und es spielten weiter nur die Lila-Weißen. Immer wieder initiierte Kerk und bediente diesmal Ludovit Reis, der aus 13 Metern links verzog (25.). Die Kickers kamen kaum in der ersten halben Stunde nicht einmal gefährlich vor das VfL-Gehäuse. Erst nach 35 Minuten musste Lotrič erstmals die Haare raufen. Der Slowene kam im Strafraum zum Abschluss. Sein Schuss wurde aber gerade noch abgefälscht. Wenig später tauchte Marvin Pieringer völlig frei vor Philipp Kühn auf, jagte das Leder aber in Rücklage über den Balken (40.). Damit ging es ohne Tore in die Halbzeit, weil auch Reichel per Volley kurz vor dem Seitenwechsel verzog (44.).

 

Osnabrück geht in Führung

Mit Dominik Meisel für Lotrič ging es in den zweiten Durchgang – und beinahe mit der Führung für die Kickers. Munsy legte quer auf Patrick Sontheimer, der das Leder aber neben den linken Pfosten setzte (49.). Die Santelli-Elf agierte deutlich engagierter, kassierte aber kurz darauf das 0:1. Nach einer Kerk-Ecke nickte Santos wuchtig ein (52.). Dem Nackenschlag folgte fast das 0:2, doch Kerk verzog nach einem Konter um Millimeter (54.).

 

FWK gleicht aus und gerät wieder ins Hintertreffen

Nach gut einer Stunde kam Kopacz für van La Parra (62.) und sah, wie Pieringer das Leder aus 18 Metern an den Innenpfosten nagelte (64.). Kurz darauf durfte er aber mitjubeln. Frank Ronstadt schlenzte den Ball aus 18 Metern sehenswert über die Mauer zum verdienten Ausgleich (67.). Die Kickers waren wieder in der Partie und nach 80 Minuten lag der Ball erneut im Osnabrücker Gehäuse. Munsy hatte eingeschossen. Doch der Treffer wurde wegen Abseits aberkannt. Stattdessen führten plötzlich die Gäste. Nach einer Kerk-Ecke landete das Leder im Kasten der Würzburger. Ulrich Taffertshofer hatte das Spielgerät als letztes berührt (83.). Als dann Ludovit Reis drei Minuten später zum 3:1 traf, war nicht nur die Partie entschieden, sondern auch der Abstieg der Rothosen besiegelt.

 

Zu Gast in Braunschweig

Am kommenden Wochenende, dem vorletzten Spieltag, reisen die Rothosen am Sonntag, 16. Mai 2021, zu Eintracht Braunschweig. Anpfiff ist um 15:30 Uhr. Zeitgleich empfängt der VfL Osnabrück an der Bremer Brücke den Hamburger SV.

 

Stimmen zum Spiel

Tobias Kraulich (Spieler FC Würzburger Kickers): Es ist brutal bitter. Aber wir sind nicht heute abgestiegen. Es hat sich über die Saison durchgezogen. Heute war dann der Genickbruch. Wir wollten solange wie möglich um den Klassenerhalt mitspielen. Das können wir leider nicht mehr, was sehr traurig ist. Wir müssen jetzt aufstehen und die letzten beiden Spiele seriös zu Ende spielen. Die Saison war eine Achterbahnfahrt. Wir waren natürlich Aufsteiger, hatten aber den Anspruch, die Liga zu halten. Das haben wir nicht geschafft. Deshalb ist es sehr enttäuschend.

 

Sebastian Schuppan (Vorstand Sport FC Würzburger Kickers): Es tut extrem weh. Es hängt sehr viel Herzblut dran, nicht nur von mir, sondern jedem, der im Hintergrund tätig ist und daran beteiligt war, dass wir sensationell aufgestiegen sind. Dass wir nun mit einer solchen Leistung absteigen, schmerzt sehr. Heute sind wir am Boden, was nach einem Abstieg auch in Ordnung ist. Das muss auch weh tun, schließlich steht es für immer in der Vita eines jeden. Wir werden das aber abstreifen und die Saison mit Würde zu Ende spielen. Danach geht der Fokus auf die Vorbereitung der neuen Saison. Es wird sicherlich Veränderungen geben. Das bringt ein Abstieg mit sich. Wir werden die Saison in aller Ruhe und Sachlichkeit analysieren und unsere Schlüsse daraus ziehen. Wir werden uns hinterfragen und jeden Stein umdrehen.

 

Ralf Santelli (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Den allerletzten Strohhalm haben wir allerdings nicht genutzt. Wir haben sicherlich 30-35 Minuten in der ersten Spielhälfte gebraucht, um überhaupt ins Spiel zu finden. Wir wollten Osnabrück eigentlich, was uns in der zweiten Halbzeit gelungen ist, in der eigenen Spielhälfte beschäftigen und sie in Bedrängnis bringen. Es gab einige Schlüsselmomente für beide Mannschaften. Osnabrück hat einfach das Quäntchen Glück gehabt und seine Chancen einfach besser und kaltschnäuziger genutzt. In der zweiten Hälfte waren wir optisch überlegen und haben Osnabrück in deren Hälfte reingedrückt, aber der Lucky Punch ist uns leider nur mit dem Freistoß von Franky gelungen. Aufgrund der Torausbeute und der Schlüsselmomente hat Osnabrück absolut verdient gewonnen und deswegen auch nochmals Glückwunsch an Markus und sein Team.

 

Markus Feldhoff (Cheftrainer VfL Osnabrück): Wir sind mit dem Spiel und vor allem mit dem Ergebnis sehr glücklich. Es sind für uns drei sehr wichtige Punkte, die ein hartes Stück Arbeit waren. Wir haben vor allem die erste halbe Stunde guten Fußball gespielt, ohne viel zuzulassen und mehrere Torsituationen. Nach der Halbzeit sind wir unter Druck geraten, machen dann aber das 1:0. Dann ist wieder ein Moment eingetreten, indem wir etwas zu verlieren hatten. Wir wurden einen Tick tiefer reingedrängt und der Ausgleich war dann zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich verdient, weil wir auch nicht mehr die Entlastung geschafft haben. Die Reaktion, die wir danach gezeigt haben, dieser unbedingte Wille, den die Mannschaft auf den Platz gebracht hat, das macht mich absolut zuversichtlich, dass wir bis zum letzten Tag darum kämpfen werden, in dieser Liga zu bleiben. Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen in dieser schwierigen Situation, in der jeder wusste, wie wichtig das Spiel für uns ist, diese Reaktion zu zeigen.

 

Würzburg: Verstappen – Ronstadt, Dietz, Kraulich, Feick (86. Herrmann) – Hägele (74. David), Sontheimer – Munsy (86. Baumann), Lotrič (46. Meisel), van La Parra (62. Kopacz) – Pieringer.

 

Osnabrück: Kühn – Ajdini (75. Engel), Beermann, Trapp, Reichel (62. Wolze) – Multhaup, Taffertshofer, Reis (88. Blacha), Amenyido (62. Heider) – Kerk, Santos.

 

 

Tore: 0:1 Santos (52.), 1:1 Ronstadt (67.), 1:2 Taffertshofer (83.), 1:3 Reis (86.).

GelbeKarten: Santelli (65.), Pieringer (70.) - Trapp (5.), Wolze (68.).

Schiedsrichter: Waschitzki (Essen).