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2:4 gegen Madgeburg: Spitzenreiter zu abgeklärt am Dallenberg

Würzburg: Gegen den Tabellenführer aus Magdeburg war für die Rothosen nichts zu holen. Mit 2:4 (0:1) unterlagen die Kickers am heimischen Dallenberg. Nach guten Möglichkeiten für die Hausherren brachte Baris Atik die Gäste in Führung (22.) und legte nach dem Seitenwechsel nach (50.). Florian Kath erhöhte auf 3:0 (69.), Jason Ceka in der Schlussviertelstunde auf 4:1 (83.). Tobias Kraulich (75.) und Marvin Pourié (85.) konnten jeweils nur noch verkürzen.

Mit zwei Änderungen schickte Kickers-Cheftrainer Ralf Santelli sein Team aufs gegen den Tabellenführer aus Magdeburg. Peter Kurzweg kehrte nach seiner Rotsperre zurück, Louis Breunig nahm zunächst auf der Bank Platz, ebenso wie Pourié. Für ihn begann Robert Herrmann.

Herrmann und Becker im Pech, Atik treffsicher

Vor rund 2.200 Zuschauern zeigten die Gäste von Beginn, weshalb sie die 3. Liga aktuell dominieren. Technisch versiert und mit ansehnlichen Ballstafetten bestimmten die Magdeburger die ersten Minuten. Allerdings versteckten sich die Kickers keineswegs und hatten durch Herrmann die erste dicke Gelegenheit der Partie. Nach einer abgewehrten Ecke gelangte der Ball zum Linksaußen, der hämmerte das Leder aus 20 Metern an den rechten Außenpfosten (8.). Mit konzentrierter Abwehrarbeit hielten die Rothosen den Spitzenreiter vom eigenen Tor weg. Erst nach 17 Minuten musste Hendrik Bonmann zum ersten Mal eingreifen und packte gegen Raphael Obermair sicher zu.

Gefährlicher waren aber weiterhin die Mainfranken: David Kopacz schickte André Becker, dem der Ball aber alleine vor Dominik Reimann über den Schlappen rutschte (18.). Erneut Glück für die Blau-Weißen, die wenige Minuten aber ihre ganze Klasse zeigten. Über den rechten Flügel gelangte der Ball zu Atik, der aus zwölf Metern sträflich ungedeckt einschießen durfte (22.). Die schmeichelhafte Führung für die Gäste, besonders weil die Kickers weiter gut dagegenhielten. Zwar hatte Atik eine weitere Schusschance, die rechts vorbeistrich (24.), aber auch Marvin Stefaniak kam auf der anderen Seite aussichtsreich zum Abschluss (26.). 

Chancen auf beiden Seiten vor der Pause

Nach rund einer halben Stunde musste Becker verletzungsbedingt vom Feld, Marvin Pourié kam (36.) und sah, wie die Magdeburger nach einem Konter über Atik beinahe auf 2:0 erhöhten. Aber Bonmann parierte stark gegen den mitgelaufenen Florian Kath (39.). Der Spitzenreiter schien die Führung souverän mit in die Pause zu nehmen, aber die Kickers hatten noch einen Pfeil im Köcher – und was für einen. Nach Herrmanns Balleroberung flankte Kopacz von links auf Pourié, der das Leder denkbar knapp vorbeisetzte (45.+3). Danach war Halbzeit.

Atik mit der kalten Dusche

Aus dieser kamen die Rothosen unverändert und weiterhin engagiert, kassierten aber nach wenigen Minuten die kalte Dusche. Amara Condé marschierte durchs Mittelfeld, bediente Atik zentral vor dem Gehäuse und der versenkte abgeklärt zum 0:2 (50.). Der Spitzenreiter war endgültig auf Kurs und hatte weitere Gelegenheiten in einer immer offener werdenden Partie. Tatsuya Ito zog von links nach innen, schoss aber rechts vorbei (54.). Kurz darauf schnappte Bonmann Jason Ceka den Ball vom Fuß (57.). Auf der anderen Seite verhinderte Reimann ein Eigentor (59.).

Kickers aufopferungsvoll gegen dominante Magdeburger

Mittlerweile hatten die Sachsen-Anhalter das Geschehen aber fest im Griff und dominierten die Partie. Connor Krempicki zielte knapp zweimal vorbei (60., 61.). Tobias Müllers Schuss aus elf Metern wurde gerade noch zur Ecke gelenkt (64.). Die logische Konsequenz folgte in der 69. Minute. Nach schneller Kombination stand Kath blank und schob zum 3:0 ein. Das Spiel schien entschieden. Aber die Rothosen hielten den Kopf oben und Kopacz scheiterte an Reimann (74.). Die darauffolgende Ecke von Kopacz lag dann aber im Netz. Kraulich hatte eingenickt (75.).

Der Jubel war noch nicht verhallt, da lag der Ball schon wieder im Magdeburger Tor, aber Tobias Müllers Eigentor zählte nicht (76.). Dennoch waren die Kickers wieder im Spiel, kassierten dann aber das 1:4. Von Bell Bell gelangte das Leder zu Ceka, der stellte den alten Abstand wieder her (83.), ehe Pourié nach Marco Hausjells Flanke wieder verkürzte (85.).

Fast wäre es nochmals eng geworden

In der Schlussphase hatten Mirnes Pepic, dessen Schuss Reimann sicher parierte (90.), und Hausjell, der freistehend aus zehn Metern sein Ziel verfehlte (90.+2), den dritten Kickers-Treffer auf dem Fuß. Letztlich blieb es aber beim verdienten Sieg der Gäste, die einen weiteren Schritt zum Aufstieg in die 2. Bundesliga machen. Kommendes Wochenende empfangen die Titz-Schützlinge am Samstag um 14:00 Uhr den Hallenschen FC, die Kickers reisen zeitgleich zum SV Wehen Wiesbaden.

Stimmen zum Spiel

Ralf Santelli (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Es ist sicher keine Schande, heute verloren zu haben. Hendrik Bonmann war heute ein sicherer Rückhalt. Vor der Pause haben wir einmal nicht aufgepasst und haben umgehend das 0:1 kassiert. Wir hatten einige Chancen. In der ersten Halbzeit geht der Ball an den Pfosten. Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken und weiterarbeiten. Die Saison läuft noch bis Mai. Heute war der Tabellenführer hier. Um Magdeburg zu schlagen, braucht jede Mannschaft eine Top-Performance. Wir müssen damit zufrieden sein, wie wir einige Phasen überstanden haben. Zwei-drei Phasen haben wir nicht gut bestritten. Daher konnten wir heute nicht bestehen.

Christian Titz (Cheftrainer 1. FC Magdeburg): Wir hatten heute nicht unseren besten Tag. Offensiv war es zufriedenstellend, wir haben auch von der Bank noch Qualität reingebracht. Aber in der Restraumverteidigung waren wir heute nicht gut und auch im Umschaltspiel nach hinten waren wir sehr schludrig. Wir haben mehrere Chancen zugelassen und zwei Tore kassiert. Beim 4:1 laufen wir sogar in eine Kontersituation, aus der das zweite Tor fällt. Wir haben heute Dinge in der Defensive gemacht, die wir besser machen müssen.

Peter Kurzweg (FC Würzburger Kickers): Mit den drei Punkten im Rücken haben wir uns sehr viel vorgenommen. Dass Magdeburg kicken kann, steht außer Frage. Defensiv war es aber zu dünn. Vier Tore sind zu viel. Nach dem 0:1 war noch alles drin und das Spiel auch noch kippen. Aber wir kassieren die Gegentore zu den ungünstigsten Zeitpunkten. Nach der Pause haben wir uns vorgenommen, zu attackieren, und es fällt das 0:2. Danach mussten wir durchatmen. Das tut schon sehr weh. Die Enttäuschung ist bei allen da. Das ist frustrierend. Mir steht es auch bis oben hin.

Kickers: Bonmann - Schneider, Strohdiek, Kraulich, Kurzweg - Perdedaj, Hägele, Kopacz (76. Pepic), Stefaniak (59. Sané), Herrmann (76. Hausjell) – Becker (36. Pourié).

1. FC Magdeburg: Reimann - Obermair, T. Müller, Bittroff (15. Malachowski, 46. Sechelmann), Kath (71. Bell Bell) – A. Müller, Condé, Krempicki – Conteh (46. Ceka), Atik, Ito (55. Schuler).

Tore: 0:1 Atik (22.), 0:2 Atik (50.), 0:3 Kath (69.), 1:3 Kraulich (74.), 1:4 Ceka (82.), 2:4 Pourié (84.).

Gelbe Karten: Stefaniak (51.), Perdedaj (68.), Kurzweg (90.) – T. Müller (89.).

Zuschauer: 2.137 (FLYERALARM Arena).

Schiedsrichter: Schwengers (Travemünde).