Würzburg: Nach einer überzeugenden Vorstellung des FC Würzburger Kickers steht ein 3:0-Heimsieg gegen Viktoria Berlin in den Büchern. Saliou Sané per Foulelfmeter (68.), Robert Herrmann (78.) und Marvin Pourié (81.) treffen dabei für die Rothosen in einer ereignisreichen zweiten Halbzeit.
FWK-Cheftrainer Ralf Santelli änderte die Startaufstellung im Vergleich zur 0:1-Auswärtsniederlage bei Eintracht Braunschweig lediglich auf einer Position. David Kopacz kam nach Gelbsperre zurück und ersetzte Moritz Heinrich (Bank).
Beide Teams ohne zündende Ideen im Offensivspiel
Man merkte beiden Teams zu Beginn an, dass viel auf dem Spiel stand. Während die Viktoria aus Berlin sich in der Anfangsphase der Partie nach einer fünfminütigen Drangphase auf das Verteidigen beschränkte, die Räume eng hielt und auf Umschaltmomente lauerte, waren die Kickers um ein geordnetes Offensivspiel bemüht. Abschlussmöglichkeiten gab es in der Anfangsviertelstunde jedoch auf beiden Seiten nicht. Nach 19 Minuten war es dann so weit! Der erste Torschuss der Partie - und der gehörte den Kickers. Kopacz zog vom rechten Flügel mit viel Dynamik in die Mitte, versuchte es dann aus 18 Metern mit dem schwächeren linken Fuß. Doch dem Schuss fehlte es etwas an Kraft, so dass Philipp Sprint im Tor der Berliner keine Probleme hatte, den Versuch aufzunehmen.
Doch aufgeweckt vom ersten Abschluss spielten die Hausherren weiter nach vorne. Doch der entscheidende Ball geriet immer zu ungenau. Erst fand Herrmann mit seiner scharfen, flachen Hereingabe keinen Abnehmer (24.), Leon Schneiders flacher Pass quer durch den Strafraum war ebenso zu unpräzise (28.). Kurz darauf meldeten sich auch die Gäste aus der Bundeshauptstadt in der Offensive an. Nach einem Ballverlust von Sané fackelte Franck Evita nicht lange und zog nach kurzem Dribbling stark ab, sein Schuss wurde noch zur Ecke abgelenkt (33.).
Kickers suchen Weg nach vorne
Die Kickers setzten aber weiter nach. Erst versuchte Tobias Kraulich aus 25 Metern sein Glück und hämmerte den Ball aufs Tor, zielte aber zu zentral (36.). Kurz danach wurde es aber richtig gefährlich vor dem Tor der Gäste! Chrisitan Strohdiek steckte den Ball überragend auf den durchstartenden Schneider durch, der den Ball überlegt in die Mitte legte. Marvin Stefaniak zog ab, der Abschluss wurde aber von der Linie gekratzt. Der Abpraller landete bei Herrmann, der jedoch aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Sprint im Tor der Viktoria scheiterte. Nach kurzem Ping-Pong-Spiel im Fünfmeterraum konnte die Viktoria das Spielgerät dann aus der Gefahrenzone befördern (39.). Trotz der Offensivbemühungen mit guten Chancen gelang den Hausherren zur Halbzeit also kein Treffer und so ging es etwas unglücklich aus Kickers-Sicht torlos in die Kabinen.
Hausherren drängen auf die Führung
Die Würzburger kehrten unverändert aus der Kabine zurück, während Berlin zweimal wechselte und Ex-Kickers-Akteur Enes Küc sowie Christopher Theissen neu auf den Rasen schickte. Evina und Seiffert blieben dafür in der Kabine. Aber die Hausherren drängten weiter auf den Führungstreffer. Während Kopacz noch von einer durchrutschenden Flanke überrascht wurde (49.), folgte darauf eine Serie von Eckbällen. Eine Ecke von Stefaniak wurde dabei besonders gefährlich, die sich lang aufs Tor zog und Sprint zur Glanzparade zwang (49.). Doch danach flachte die Partie erstmal wieder ab, große Chancen gab es nicht.
Nach 63. Minuten dann die nächste Torannäherung der Rothosen. Einen Freistoß aus dem Halbfeld zog Herrmann in den Strafraum. Den ersten Versuch wehrten die Hauptstädter noch ab, allerdings zu kurz. So zog Strohdiek auf, setzte den Schuss aber übers Tor. Kurz darauf dann die große Chance für die Kickers. Dennis Waidner dribbelte an der Grundlinie entlang in den Strafraum und Ezeh brachte ihn zu Fall. Schiedsrichter Dr. Braun zögerte nicht lange und zeigte auf den Punkt - Elfmeter! Sané schnappte sich den Ball und versenkte sicher in der vom Schützen aus linken Ecke. 1:0-Führung, und die war mittlerweile auch mehr als verdient (68.)!
Mit der Führung im Rücken reagierte FWK-Cheftrainer Ralf Santelli doppelt. Für Dennis Waidner und Peter Kurzweg kamen Marvin Pourié und Louis Breunig neu in die Partie (70.).
Herrmann und Pourié erhöhen
Wer jetzt aber eine Berliner Angriffswelle erwartet hat, wurde enttäuscht. Die Kickers verteidigten konsequent und suchten immer wieder den Weg nach vorne. Und es dauerte nicht lange, da zappelte der Ball wieder im Netz. Eine flache Hereingabe von Kopacz rutschte durch bis zu Herrmann am langen Pfosten, der dann Ball per Grätsche ins Tor beförderte! 2:0 in der 78. Spielminute! Jetzt ging es Schlag auf Schlag, die Kickers spielten befreit auf und erhöhten durch einen tollen Volley von Pourié auf 3:0 (80.)! Bei den Hausherren kamen noch Maximilian Breunig, Dominik Meisel (beide 85.) sowie Dildar Atmaca (89.) neu in die Partie. Ansonsten brachten die Kickers die Führung souverän über die Ziellinie. So stand am Ende mit einem 3:0 der verdiente und höchste Saisonsieg in einem Ligaspiel auf der Anzeigetafel.
Die Kickers tanken also Selbstbewusstsein und halten also die kleine Resthoffnung auf den Klassenerhalt am Leben und sind am kommenden Samstag, 30. April, um 14:00 Uhr beim SV Meppen gefordert. Viktoria Berlin empfängt bereits am Freitag, 29. April ab 19:00 Uhr den 1. FC Saarbrücken.
Stimmen zum Spiel
Ralf Santelli (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): „Es war das erwartete schwere Spiel. Wir haben uns in der ersten Halbzeit bereits viele Chancen erarbeitet, uns aber noch nicht belohnt. Wir hatten einen klaren Matchplan für die Partie heute. Wir wollten früher die Führung erzielen, das ist uns leider nicht gelungen. Aber was wir dann aus der zweiten Hälfte gemacht haben, war klasse. Wir waren ruhig, wir waren kontrolliert und strukturiert. So haben wir dann unterm Strich verdient gewonnen.“
Farat Toku (Cheftrainer Viktoria Berlin): „Ich glaube, uns hat ein Stück weit die letzte Effektivität und die Überzeugung gefehlt. Die Elfmeterszene war der Türöffner für Würzburg. Man kann in der Situation meiner Meinung nach auf Freistoß für uns entscheiden. Wir mussten dann weiter öffnen und haben weitere Gegentore bekommen. Dass man nicht alle Spiele gewinnen kann, ist mir aber klar. Wir werden weiter an uns arbeiten, damit wir im Heimspiel am Freitag wieder alles geben können.“
Aufstellung
Kickers: Bonmann - Kurzweg (69. L. Breunig), Kraulich, Dietz, Schneider - Waidner (70. Pourié), Strohdiek - Herrmann (85. Meisel), Stefaniak, Kopacz (89. Atmaca) - Sané (85. M. Breunig).
Berlin: Sprint - Ezeh, Lewald, Kapp, Gunte, Pinckert (66. Yamada) - Menz, Makreckis - Seiffert (46. Küc), Evina (46. Theisen) - Benyamina (61. Lucas Falcao).
Tore: 1:0 Sané (68., Elfm.), 2:0 Herrmann (78.), 3:0 Pourié (81.).
Gelbe Karten: Stefaniak (78.) - Makreckis (64.).
Zuschauende: 1.790 (FLYERALARM Arena).
Schiedsrichter: Dr. Robin Braun (Wuppertal).
Fotos: by Nuus.de