Würzburg: Zum Start der neuen Zweitliga-Saison musste sich der FC Würzburger Kickers dem FC Erzgebirge Aue mit 0:3 (0:2) geschlagen geben. Nach torloser erster Hälfte, in der die Rothosen mehrmals an der Führung schnupperten, gingen die Gäste per Doppelschlag in Führung. John Patrick Strauß (60.) und Pascal Testroet (63.) trafen. Denn Schlusspunkt setzte der eingewechselte Tom Baumgart in der Nachspielzeit (90.+2).
Im Vergleich zum Pokalduell gegen Hannover 96 (2:3) wechselte Schiele auf drei Positionen: Neuzugang Nzuzi Toko, der unter der Woche beim FWK vorgestellt wurde, feierte seine Premiere im FWK-Trikot, Florian Flecker und Luca Pfeiffer rückten ebenfalls in die Startelf. Dafür nahmen Tobias Kraulich, David Kopacz und Saliou Sané zunächst auf der Bank Platz.
Wären Zuschauer in der FLYERALARM Arena gewesen - aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens in Stadt und Landkreis waren erneut keine Fans erlaubt, sie hätten einen engagierten Beginn beider Teams erlebt. Beide zeigten sich präsent in den Zweikämpfen und suchten den Weg nach vorne. Chancen blieben allerdings in den ersten 23 Minuten aus. Dann sorgte Luca Pfeiffer für ein Raunen auf der Kickers-Bank. Nach einem feinen Pass Patrick Sontheimers in die Schnittstelle der Auer Abwehr drehte sich der Angreifer auf und zog ab. Doch Martin Männel lenkte den Schuss über den Kasten (24.).
Agile Kickers
Die Gastgeber blieben dran und spielten weiter druckvoll nach vorne. Mehrere Flanken fanden zunächst aber keinen Abnehmer. Erst Florian Fleckers scharfe Hereingabe gelangte zu Dominic Baumann, der das Leder allerdings abgefälscht neben den linken Pfosten setzte (35.). Von den Gästen war offensiv dank einer kompakten FWK-Defensive bis in die Schlussphase der ersten Hälfte wenig zu sehen: In dieser setzte Sören Gonther einen Kopfball nach Philipp Rieses Ecke (42.) über das Tor und John Patrick Strauß abgefälschter Schuss ging knapp neben das Kickers-Gehäuse (45.+1).
Fast die Pausenführung
Der Führung näher blieben aber die Hausherren. Aber sowohl Sontheimer, der über den Balken schoss (43.), als auch Leroy Kwadwo (45.+2) und Dominic Baumann (45.+3) per Kopf verfehlten ihr Ziel. "Wir sind gut ins Spiel gekommen und waren Ende des ersten Durchgangs am Drücker, haben es aber versäumt, das Tor zu machen. Ein Führungstreffer hätte uns noch mehr Auftrieb gegeben", fasste FWK-Kapitän Daniel Hägele die erste Halbzeit zusammen.
Aue schockt die Kickers per Doppelschlag
Ohne personelle Veränderungen ging es auf Würzburger Seite weiter, bei den Gästen ersetzte Pascal TestroetJan Hochscheidt. Aue kam besser in die Partie und agierte zielstrebiger in Richtung Kickers-Gehäuse. Eingreifen musste Fabian Giefer aber zunächst nicht. Dimitrij Nazarovs Schuss blockte Kwadwo und Frank Ronstadt warf sich in Rieses Versuch (55.). Erst nach einem langen Ball musste der FWK-Schlussmann vor Calogero Rizzuto klären (59.). Kurz darauf war Giefer allerdings machtlos. Die Sachsen spielten auf dem linken Flügel Florian Krüger frei. Dieser bediente Strauß, der nur noch einschieben musste (60.).
Mit Keanu Staude für Robert Herrmann wollten die Hausherren den Rückstand aufholen, kassierten aber nur drei Minuten später den nächsten Nackenschlag. Wieder setzte sich Krüger auf links durch, legte erneut quer. Testroet verwertete eiskalt (63.).
Kickers stemmen sich gegen die Niederlage
Die Rothosen stemmten sich in der Folge gegen die drohende Niederlage. Tobias Kraulich und David Kopacz kamen für Patrick Sontheimer und Florian Flecker. In der Schlussphase feierte Vladimir Nikolov sein Debüt im Kickers-Trikot. Er rückte für Luca Pfeiffer in die Spitze. Auch Saliou Sané kam für DominicBaumann. Gegen defensiv kompkt verteidigende Auer kamen die Würzburger jedoch nur selten zum Abschluss. Arne Feicks Fernschuss strich knapp am Auer Kasten vorbei (80.) und Kopacz Abschluss geriet zu ungenau (83.). Allerdings blieben auch die Veilchen gefährlich. Krüger traf die Unterkante der Latte (83.), Giefer hielt gegen Tom Baumgart (90.). Letzterer markierte in der Nachspielzeit dann den späteren Endstand zum 0:3 (90.+2).
Auswärts in Düsseldorf
"Wir haben in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht gezeigt und wurden dann eiskalt erwischt. Das 0:2 unmittelbar nach dem ersten Gegentor war ein weiterer Nackenschlag. Wir werden das Spiel analysieren und nächste Woche in Düsseldorf alles reinhauen", erklärte Hägele nach dem Match. Für den FC Würzburger Kickers geht es am kommenden Wochenende am Samstag, 26.September, 13:00 Uhr, bei Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf weiter. Der FC Erzgbirge Aue trifft am Freitag, 25. September, 18:30 Uhr zu Hause auf die SpVgg Greuther Fürth.
Trainerstimmen zum Spiel
Michael Schiele (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): "In der ersten Hälfte hat jeder gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Wir sind sehr hohes Tempo gegangen und haben sehr viel investiert. Leider haben wir das Tor nicht gemacht. Nach der Pause waren wir gegen den Ball nicht mehr so griffig und haben viele Bälle unnötig verloren, weshalb dieses Ergebnis zustande gekommen ist."
Dirk Schuster (Cheftrainer FC Erzgebirge Aue): "Wir hatten eine unruhige Woche hinter uns nach dem Pokal-Aus gegen Ulm. Aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt und alles investiert. Das mussten wir aber auch, weil die Würzburger uns heute alles abverlangt haben."
Aufstellung
Würzburg: Giefer - Ronstadt, Hägele, Kwadwo, Feick - Flecker (70. Kopacz), Toko, Sontheimer (70. Kraulich), Herrmann (62. Staude) - Baumann (78. Nikolov), Pfeiffer (78. Sané).
Aue: Männel - Ballas, Samson, Gonther - Strauß, Riese, Nazarov (75. Zolinski), Gnjatic (86. Cacutalua), Rizzuto - Hochscheidt (46. Testroet), Krüger (89. Baumgart).
Tore: 0:1 Strauß (60.), 0:2 Testroet (63.), 0:3 Baumgart (90.+2).
Gelbe Karten: Flecker (1.)
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Olpe)