Die Revanche für das Hinspiel ist dieses Mal nicht geglückt: Im ersten Auswärtsauftritt der easyCredit BBL-Rückrunde haben die Würzburg Baskets am 20. Spieltag beim SYNTAINICS MBC eine deutliche 83:98-Niederlage hinnehmen müssen. Die vor eigenem Publikum in der Stadthalle Weißenfels mit viel Selbstvertrauen aufspielenden Gastgeber konnten sich bereits in der ersten Halbzeit eine zweistellige Führung herauswerfen und damit die Partie frühzeitig entscheiden. Nach der Pause agierten die Würzburg Baskets phasenweise konzentrierter in der Verteidigung, kamen aber nicht mehr näher heran als fünf Punkte.
„Mit unserer Zonenverteidigung konnten wir in der zweiten Halbzeit den gegnerischen Rhythmus etwas stören, aber dann haben wir wieder abreißen lassen. Dafür wurden wir bestraft, denn sie sind ein sehr erfahrenes Team“, sagte Baskets-Headcoach Sasa Filipovski. Topscorer der Begegnung waren Kris Clyburn (25 Punkte) für den MBC und Stanley Whittaker (22) auf Würzburger Seite.
Zu Beginn des Spiels lief es bei beiden Teams im Angriff rund: Die 2.350 Zuschauer, darunter wieder eine größere Abordnung aus Würzburg, sahen ein flottes Spiel mit vielen erfolgreichen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Bei den Würzburg Baskets war im ersten Viertel vor allem Cameron Hunt, der im Hinspiel mit 32 Punkten seine BBL-Bestleistung aufgestellt hatte, gut aufgelegt: Nach drei erfolgreichen Freiwürfen zum Zwischenstand von 11:11 in der 4. Minute hatte er bereits sieben Punkte auf dem Konto, nach den ersten zehn Minuten waren es zehn.
Einen ersten Zwischenspurt der Gastgeber konnten Hunt per Dreier und Nicolas Carvacho mit einem „And One“ zum 20:17 (7. Minute) noch kontern, danach setzten sich die Wölfe mit einen 10:2-Lauf zum ersten Mal zweistellig ab - der Spielstand von 30:19 kurz vor der ersten Viertelpause sollte sich im weiteren Verlauf der Partie dann auch als vorentscheidende Phase erweisen.
Die Baskets hielten von diesem Zeitpunk an zwar wieder besser dagegen, konnten einen zweistelligen Rückstand nach der ersten Halbzeit aber nicht verhindern, weil die Gäste ihre Würfe aus allen Lagen hochprozentig trafen, darunter neun ihrer vierzehn Dreier bereits vor der Pause.
„Die erste Halbzeit hat uns das Genick gebrochen. Wir hatten große Schwierigkeiten in der Verteidigung und haben ihnen zu viele einfache und offene Würfe gestattet“, sagte Stan Whittaker hinterher.
Wie schon in Hinspiel lagen die Wölfe daher beim Seitenwechsel mit zwölf Punkten vorne. Anders als am 3. Spieltag in der tectake ARENA, als die Partie trotzdem erst nach zwei Verlängerungen entschieden wurde, schafften die Würzburg Baskets dieses Mal keine erfolgreiche Aufholjagd.
Zwar kamen sie durch eine Umstellung auf Zonenverteidigung besser ins Spiel und trafen sechs ihrer acht Dreierversuche im dritten Viertel, die Hausherren ließen sich dadurch aber nicht lange genug aus dem Rhythmus bringen, um eine Wende herbeizuführen.
Kurz vor Ende des dritten Viertels, als die Unterfranken durch einen 7:0-Lauf auf 69:64 verkürzen konnten und das Momentum scheinbar auf ihrer Seite hatten, war es der erfahrenste Spieler der easyCredit BBL, der für die Wölfe dagegen hielt: Der 41-jährige Tremmell Darden erzielte vier Punkte in Folge, bevor Collin Welp mit der Sirene zur letzten Viertelpause einen Dreier zum Zwischenstand von 73:67 traf.
Der ehemalige Würzburger Charles Callison, der mit 10 Punkten und 11 Korbvorlagen ein „Double-Double“ auflegte, und MBC-Topscorer Kris Clyburn sorgten durch zwei erfolreiche Dreier aber kurz nach Beginn des vierten Abschnitt wieder für einen zweistelligen Vorsprung der Gastgeber (79:69, 33. Minute), der danach auch nicht mehr kleiner als sieben Zähler werden sollte.
Die endgültige Entscheidung brachten schließlich zwei weitere Dreier von Kris Clyburn und Kostja Mushidi zwei Minuten vor dem Ende der Begegnung zum auch in der Höhe verdienten Heimsieg der Wölfe.
Beide Teams haben vor der Länderspiel- und TOP FOUR-Pause noch eine Partie zu absolvieren: Die Würzburg Baskets empfangen am Mittwoch um 20:30 Uhr die MLP Academics Heidelberg in der tectake ARENA, der SYNTAINICS MBC tritt beim Tabellenzweiten Telekom Baskets Bonn an.
SYNTAINICS MBC - Würzburg Baskets 98:83
(30:21, 23:20, 20:26, 25:16)
Für Würzburg spielten:
Stanley Whittaker Jr. 22 Punkte/1 Dreier (4 Assists), Cameron Hunt 16/2 (5 Assists), Filip Stanic 10 (8 Rebounds), Dayon Griffin 8/2, Nicolas Carvacho 7 (7 Rebounds), Julius Böhmer 7/2, Collin Welp 6/2, Felix Hoffmann 5/1, O‘Showen Williams 2, Elijah Ndi.
Top-Performer MBC:
Kris Clyburn 25/5 (3 Steals), Tremmell Darden Sr. 16/2, Kostja Mushidi 15/4 (5 Assists), John Bryant 14/1, Martin Breunig 14, Charles Callison 10 (11 Assists).
Key Stats:
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 49 Prozent - MBC 65 Prozent
Ballverluste: Würzburg 16 - MBC 9
Stimmen zum Spiel
Stanley Whittaker, Würzburg Baskets:
„Die erste Halbzeit hat uns heute das Genick gebrochen. Wir haben ihnen zu viele einfache und offene Würfe gestattet und hatten große Schwierigkeiten in der Verteidigung. 53 Punkte in der ersten Halbzeit sind fast so viele, wie Hamburg vor einer Woche im ganzen Spiel gegen uns gemacht hat. Als wir dann im vierten Viertel das Momentum auf unserer Seite hatten, haben sie zwei wichtige Dreier getroffen und dadurch das Spiel entschieden.“
Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an den MBC. Sie haben heute phantastisch gespielt und waren die bessere Mannschaft. Sie haben 72 Prozent ihrer Würfe inside und außerdem vierzehn Dreier getroffen. Unsere Offensive war zwar auch nicht schlecht, denn wir haben zehn Dreier und knapp 50 Prozent aus dem Feld getroffen, das ist in Ordnung. Aber in der Verteidigung hatten wir heute Probleme. Wir konnten die gegnerischen Spielgestalter nicht stoppen, insbesondere Kris Clyburn und Kostja Mushidi. Mit Zonenverteidigung konnten wir in der zweiten Halbzeit den gegnerischen Rhythmus etwas stören, aber dann haben wir wieder abreißen lassen. Dafür wurden wir bestraft, denn sie sind ein sehr erfahrenes Team.“
Igor Jovovic, Headcoach SYNTAINICS MBC:
„Es war eine starke Vorstellung von uns, eine geschlossene Mannschaftsleistung, was unsere 30 Assists belegen. Glückwunsch dafür an meine Spieler, alle haben 100 Prozent gegeben. Wir haben das Spiel gegen ein Team in den Playoff-Rängen von Anfang bis Ende kontrolliert. Auch die Stimmung in der Halle war überragend – vielen Dank dafür an alle Zuschauer. Wir können den Sieg aber nur kurz genießen, denn bereits am Mittwoch steht das schwierige Spiel in Bonn auf dem Programm.“