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DIE FÜHRUNG HÄLT BIS ACHT MINUTEN VOR DEM ENDE

Würzburg: Mit 650 Fans im Rücken hat s.Oliver Würzburg am Sonntagnachmittag gegen Titelverteidiger ALBA BERLIN eine starke Leistung abgeliefert: Bis zur 32. Minute lagen die ersatzgeschwächten Gastgeber dank großem Kampf in der tectake ARENA in Führung, ehe die Hauptstädter doch noch die Kontrolle über das Spiel bekommen und sich am Ende mit 70:82 (40:38) durchsetzen konnten. „ALBA mit seiner EuroLeague-Mannschaft ist ein starker und erfahrener Gegner. Ich bin vor allem zufrieden mit der Energie und der sehr guten Einstellung“, sagte Headcoach Sasa Filipovski: „Das ist die Art und Weise, wie wir jedes Spiel angehen müssen.“ Topscorer der Partie waren Craig Moller, der mit 17 Punkten und 10 Rebounds sein erstes Double-Double in der easyCredit BBL auflegte, und Cameron Hunt (15 Punkte).

Ohne Aigars Skele (Rückenprobleme) und William Buford (Knieprobleme) und mit einem angeschlagenen Kapitän Felix Hoffmann ging es am Sonntagnachmittag für s.Oliver Würzburg gegen die Albatrosse, die nach ihrer Corona-Quarantäne das sechste Spiel innerhalb von 13 Tagen absolvierten und ohne den am Fuß verletzten Top-Scorer Marcus Eriksson auskommen mussten. Luke Sikma wurde von Berlins Headcaoch Israel Gonzalez geschont, und Spielmacher Maodo Lo griff erst im vierten Viertel ins Geschehen ein.

Unter diesen Voraussetzungen entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, an der die 650 Zuschauer in der tectake ARENA ihre Freude hatten und in der die Spieler von s.Oliver Würzburg die nach dem schwachen Auftritt in Bamberg erwartete Reaktion zeigten. Sie gingen von Beginn an mit viel Energie in der Verteidigung zur Sache, störten die Gäste aus der Bundeshauptstadt immer wieder erfolgreich beim Abschluss und lagen nach einem erfolgreichen Dreier von Craig Moller früh mit sechs Zählern in Führung (11:5, 3. Minute). Zwei Minuten später konnte Cameron Hunt mit schönem Zug zum Korb sogar auf 15:7 erhöhen, was die Berliner erst zu einer Auszeit und dann zu mehr Intensität in der Verteidigung veranlasste.

Kurze Zeit später hatten die Gäste nach zwei Dreiern von Tamir Blatt und Jonas Mattisseck den Spielstand ausgeglichen, nach dem ersten Abschnitt lag Berlin knapp mit 17:20 vorne. Die Hausherren starteten mit einem Dreier von Julius Böhmer zum 20:20 ins zweite Viertel, in dem sich s.Oliver Würzburg mit den immer lauter werdenden Zuschauern im Rücken erneut einen Vorsprung von acht Punkten herauswerfen konnte - Cameron Hunt versenkte den Sprungwurf zum 38:30 in der 18. Spielminute. Die Gäste kamen durch sechs Punkte in Serie ihres 2,21-Meter-Mannes Christ Koumadje umgehend zurück, s.Oliver Würzburg konnte aber trotzdem mit einer ebenso knappen wie vor der Partie unerwarteten 40:38-Führung in die Kabinen gehen.

Und auch im dritten Viertel blieben die Gastgeber am Drücker: Zwar konnte ALBA den Spielstand durch Tim Schneider unmittelbar nach der Halbzeit kurz drehen (42:43, 22. Minute), durch einen 7:0-Lauf mit erfolgreichen Aktionen von Cam Hunt und Desi Rodriguez schlug s.Oliver Würzburg aber sofort wieder zurück und gestattete den Gästen dann in den verbleibenden sechs Minuten von Abschnitt Nummer drei nur noch sieben Punkte, so dass auch nach 30 gespielten Minuten eine 55:50-Führung auf der Anzeigetafel stand. Auf dem Weg dahin traf Alex King einen Dreier zum 54:48 - es war der 900. Treffer aus dem Feld in der langen Karriere des BBL-Rekordspielers.

Die Hoffnung auf den vierten Würzburger Heimsieg der Saison hielt auch bis weit ins vierte Viertel. Zwar konnten die Berliner in der 33. Minute nach einem von den Schiedsrichtern als unsportlich gewerteten Foul von Luciano Parodi durch drei Freiwürfe von Jaleen Smith und einen Dreier von Louis Olinde die Führung zurückerobern, die Heimmannschaft steckte aber nicht auf und war auch in der 36. Minute nach einem Jumper von Craig Moller Desi beim Stand von 64:66 noch in Schlagdistanz. Die entscheidenden Aktionen auf beiden Seiten des Feldes gingen danach aber an die Albatrosse, bei denen Nationalspieler Maodo Lo im vierten Viertel den Spielaufbau übernahm und sein Team zum Sieg führte.

Weiter geht es für s.Oliver Würzburg mit dem vorgezogenen Auswärtsspiel des 24. Spieltags am Donnerstag bei den Basketball Löwen Braunschweig, bevor am kommenden Sonntag um 15:00 Uhr Brose Bamberg zum Rückspiel in die tectake ARENA kommt. Der Ticketvorverkauf für das Heim-Frankenderby beginnt im Onlineshop am Dienstag für Dauerkarten-Abonnenten, der freie Verkauf startet einen Tag später.

s.Oliver Würzburg - ALBA BERLIN 70:82 (17:20, 23:18, 15:12, 15:32)

Für s.Oliver Würzburg spielten:
Craig Moller 17 Punkte/2 Dreier (10 Rebounds), Cameron Hunt 15/1, Desi Rodriguez 12, Julius Böhmer 8/2, Luciano Parodi 7 (5 Assists/3 Steals), Felix Hoffmann 6 (9 Rebounds/2 Steals), Alex King 3/1, Filip Stanic 2, Julian Albus, Yulian Ramirez Montero, Elijah Ndi.

Top-Performer Berlin:
Yovel Zoosman 14/2, Louis Olinde 11/1 (6 Rebounds), Christ Koumadje 8, Jaleen Smith 8/1, Tamir Blatt 8/2 (5 Assists), Oscar Da Silva 6 (8 Rebounds).

Key Stats:
Rebounds:
Würzburg 32 (10 offensiv) - Berlin 44 (16 offensiv)
Assists: Würzburg 12 - Berlin 26
Zweierquote: Würzburg 49 Prozent (22 von 45) - Berlin 58 Prozent (22 von 38)

Stimmen zum Spiel

Craig Moller, s.Oliver Würzburg:
„Man kann ein Spiel verlieren und trotzdem Fortschritte machen. Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben, nachdem wir drei Viertel richtig gut gespielt haben und bis kurz vor Schluss bin einer guten Position waren. Aber wenn man auf‘s Große und Ganze schaut, dann haben wir uns heute deutlich verbessert und mehr die Art von Basketball gezeigt, die wir spielen wollen. Am Ende haben wir in der Verteidigung ein paar entscheidende Fehler gemacht, und Maodo Lo hatte mit seinen Aktionen einen großen Einfluss auf das Spiel.“

Sasa Filipovski, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Ich bin insgesamt zufrieden mit dem Spiel und freue mich für meine Spieler über den Kampf und den Einsatz, den sie heute gezeigt haben. Nach einer Corona-Quarantäne hat man wieder so etwas wie eine neue Saisonvorbereitung, aber auch Spiele. Das ist für die Spieler eine schwierige Situation, auch mental. Dazu kommen die verletzten Spieler, auf die wir verzichten mussten. Ich bin vor allem zufrieden mit der Energie und der sehr guten Einstellung. Das ist die Art und Weise, wie wir jedes Spiel angehen müssen. Es ist wichtig für die Spieler, das zu erkennen. Natürlich haben wir auch heute wieder einige taktische Fehler gemacht, aber da werden wir uns weiter verbessern. ALBA ist als EuroLeague-Team ein erfahrener und sehr starker Gegner, und es war auch wichtig für mein Team, diese Qualität und vor allem ihre Stärke unter den Körben zu erleben. Wir haben gute drei Viertel gespielt, und dann hatten wir nicht mehr genug Energie und Erfahrung für die letzten Minuten des Spiels.“

Israel Gonzalez, Headcoach ALBA BERLIN:
„Wir haben heute ein sehr schweres Spiel gewonnen. Würzburg hat deutlich besser und mit viel mehr Energie gespielt als bei ihrem letzten Spiel in Bamberg. Es war schwierig für uns, und wir mussten bis zur letzten Minute alles geben. Daher bin ich zufrieden und freue mich für meine Spieler über den Sieg.“ 

 

 

 

Foto: by Julien Becker