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EIN TREFFER FEHLT BEI DEN BAYERN ZUM AUSWÄRTSSIEG

Würzburg: Die FIT/One Würzburg Baskets waren am 6. Spieltag der easyCredit BBL nur einen erfolgreichen Wurf von der Sensation entfernt: Im Münchner BMW Park zeigten die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski erneut eine bärenstarke Leistung und hatten den Deutschen Meister am Rand einer Heimniederlage. Mit starker Verteidigung lieferten die Baskets dem Titelverteidiger über vierzig Minuten ein hart umkämpftes Duell auf Augenhöhe, das erst in allerletzten Sekunde entschieden wurde. Beim Spielstand von 70:69 für München hatte Jhivvan Jackson die Chance zum Siegtreffer, sein Drei-Punkte-Wurf landete aber am Ring.

„Wir haben gut gespielt, Kleinigkeiten haben heute das Spiel entschieden. Bayern hatte am Ende mehr Routine und Erfahrung“, sagte Filipovski.Topscorer der Partie wurden Jhivvan Jackson auf Würzburger und Carsen Edwards auf Münchner Seite mit jeweils 14 Punkten. Für die FIT/One Würzburg Baskets trafen außerdem Kapitän Zac Seljaas (13), Mike Lewis II (12) und Mike Davis Jr. (10) zweistellig. Weiter geht es für die Unterfranken am kommenden Samstag mit dem nächsten Auswärtsspiel: Um 18:30 Uhr treten sie beim BBL-Überraschungsteam MLP Academics Heidelberg an. Die nächsten Heimspiele folgen am 6. November in der Basketball Champions League gegen Nanterre 92 und am 10. November in der easyCredit BBL gegen die Basketball Löwen Braunschweig.


An einem Sonntagnachmittag, in dem alle drei easyCredit BBL-Spiele von starker Verteidigung und ausbaufähigen Offensivleistungen geprägt waren, erzielten der FC Bayern München und die FIT/One Würzburg Baskets die meisten Punkte. Für das Endergebnis entscheidend war dabei aus Würzburger Sicht die eigene Dreierquote von nur 24 Prozent: „Wir haben viele gute Dreierschützen, aber heute haben wir einige Würfe liegen gelassen“, so Filipovski, dessen Team in dieser Saison bisher die meisten Drei-Punkte-Würfe pro Partie in der Liga nimmt (30,8).

In den ersten drei Vierteln war die Trefferquote gut genug: Zac Seljaas traf in der zweiten Minute nach dem ersten von insgesamt 15 Würzburger Offensivrebounds beim zweiten Versuch. Jhivvan Jackson erhöhte per Dreier und Korbleger bereits in der zweiten Spielminute auf 2:8, während die Münchner weniger als 48 Stunden nach ihrem 84:80-Heimerfolg gegen Olympiakos Piräus in der EuroLeague gegen die konzentrierte Verteidigung der Gäste noch nach ihrem Rhythmus suchten.

Nach einem Dunk von Owen Klassen und zwei weiteren Dreiern von Mike Lewis II lagen die Gäste im innerbayerischen Nord-Süd-Derby in der 9. Minute bereits mit 10:18 vorne, ehe die Bayern durch Korbleger Yam Madar, Devin Booker und Carsen Edwards noch vor der ersten Viertelpause ausgleichen konnten. Im zweiten Abscnhnitt gelang es den FIT/One Würzburg Baskets dann über die Verteidigung erneut, sich abzusetzen. Zehn Münchner Punkten standen in den zweiten zehn Spielminuten fünfzehn Gäste-Zähler gegenüber. Die Baskets beendeten die ersten Halbzeit mit einem 6:0-Lauf, beim Spielstand von 28:33 ging es in die Pause.

Der Start in Halbzeit Nummer zwei gehörte den Gastgebern, bei denen ab dem dritten Viertel weniger rotiert wurde als in den ersten zwanzig Spielminuten. Neun Punkte von Andreas Obst und Devin Booker sorgten für den erneuten Ausgleich (37:37). Drei Würzburger Dreier später lagen die Baskets aber schon wieder mit sieben Zählern vorne - Mike Davis Jr. traf in der 27. Minute aus knapp acht Metern zum 42:49. Zwar gewannen die Bayern den dritten Abschnitt knapp mit 21:20, die Würzburger Führung hielt aber auch nach dreissig hart umkämpften Spielminuten (49:53).

Fünf Spielminuten später hatten die Münchner erst durch einen Edwards-Dreier ausgeglichen und dann durch ein „And One“ von Shabazz Napier ihre erste Führung der zweiten Halbzeit geholt (60:57, 35. Minute). Die FIT/One Würzburg Baskets hielten weiter voll dagegen und erzielten die nächsten sechs Punkte der Partie - Kapitän Zac Seljaas stopfte das Spielgerät nach einem Ballgewinn mit Wucht zum 60:63 in den Münchner Korb.

In den verbleibenden zweieinhalb Spielminuten glich der FC Bayern München zweimal aus, lief aber auch in der Schlussminute noch einem knappen Rückstand hinterher. Nach einer Filipovski-Auszeit stellte Zac Seljaas den Spielstand mit einem Korbleger in der 39. Minute auf 65:67. Dann kamen die Münchner zweimal an die Freiwurflinie und trafen durch Booker und Nick Weiler-Babb drei ihrer vier Versuche zu 68:67.

Owen Klassen gelang es in der extrem spannenden Schlussminute, den Spielstand mit einem spektakulären Putback-Dunk zum 68:69 noch einmal zu drehen. Die Münchner Antwort kam von Shabazz Napier, der mit 15,3 Sekunden auf der Spieluhr einen gut verteidigten Korbleger zum 70:69 traf. Das war auch der Endstand, weil der letzte Dreierversuch von Jhivann Jackson gegen Carsen Edwards nicht mehr den Weg in den Münchner Korb finden wollte.

FC Bayern München - FIT/One Würzburg Baskets 70:69 (18:18, 10:15, 21:20, 21:16)

Für Würzburg spielten:
Jhivvan Jackson 14 Punkte/2 Dreier, Zac Seljaas 13/1 (8 Rebounds), Mike Lewis II 12/3, Mike Davis Jr. 10/2, Owen Klassen 9 (7 Rebounds), Nelson Phillips 9/1, Hannes Steinbach 4 (9 Rebounds/3 Steals), Lukas Wank, Max Ugrai, Bazoumana Koné.

Top-Performer München:
Carsen Edwards 14/3, Devin Booker 13, Shabazz Napier 10/1 (6 Rebounds/4 Assists/3 Steals).

Key Stats:
Freiwürfe: Würzburg 8 von 12 (67 Prozent) - München 13 von 19 (68 Prozent)
Fastbreak-Punkte: Würzburg 6 - München 14

Stimmen zum Spiel

Hannes Steinbach, FIT/One Würzburg Baskets:
„Ich denke, wir haben heute generell eine gute Leistung gezeigt, aber am Ende leider das Spiel nicht gewonnen. Meine Leistung war auch relativ gut. Es ist schon krass, gegen einen körperlich so überlegenen wie Devin Booker zu spielen. Mit seiner Erfahrung hat er das sehr gut gemacht, aber daraus kann man nur lernen. Ich will mich in dieser Saison weiter entwickeln, und dann schauen wir, wie es weitergeht.“

Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an Bayern zum Sieg. Wir haben gut gespielt und sind vor allem gut ins Spiel gekommen. Am Ende haben heute Details das Spiel entschieden. Wir haben kleine Fehler gemacht, dumme Pässe und Fouls und das hat uns heute den Sieg gekostet. Aber wir bewegen uns in die richtige Richtung und trainieren gut, deshalb blicke ich positiv in die Zukunft. Wir haben normalerweise gute Dreier-Schützen, aber heute haben wir einige liegen lassen. Am Ende hatte Bayern einfach mehr Erfahrung und Routine, so ein Spiel für sich zu entscheiden.“

Gordon Herbert, Headcoach FC Bayern München:
„Sasa und sein Team spielen guten Basketball, sie sind sehr gut gecoacht. Wir wussten, dass es schwierig würde, mental und physisch nach dem großen Sieg am Freitagabend. Wir haben es in der ersten Hälfte mit einer etwas längeren Rotation versucht, aber offensichtlich hatten wir damit zu kämpfen. Deswegen haben wir die Rotation in der zweiten Hälfte wieder verkürzt. Man muss unsere Jungs loben, wie sie sich, mental und physisch müde, durchgekämpft haben im vierten Viertel. (…) Carsen haben wir von der Bank gebracht, damit er mehr Luft hat, ebenso Devin und Jo. Wir wollten ihre Minute limitieren. Carsen ist aber ein Topathlet, er kann viele Minuten gehen. In der zweiten Halbzeit kam Elias Harris wieder rein und ich denke, er hat uns richtig gut Energie gegeben.“ 

Foto: by sampics Photografie