Schweinfurt: Nach der Niederlage gegen Heimstetten war Wiedergutmachung im Willy - Sachs - Stadion angesagt. Zudem die Haupttribühne jetzt in neuen grün - weißen Schalensitzen erstrahlt und jetzt ein frischer Schnüdelwind auf den Rängen weht. Doch der Gast aus Nürnberg ist keine Laufkundschaft die man einfach so im Spaziergang wegputzt. Hier agieren junge wilde und erfolgshungrige Jungprofis die auf ihre Chance lauern, bald im Team der ersten Elf des fränkischen Traditionsvereins dem 1. FC Nürnberg also dem " Club " Karriere zu machen. Die Schnüdel waren also gewarnt und von Trainer Timo Wenzel samt Trainerstab sicherlich auf die schwere Aufgabe bestmöglich vorbereitet. Doch die Wahrheit liegt auf dem Platz und da muß einfach umgesetzt werden was das Team zu bringen in der Lage ist.

Die Partie begann recht verhalten, man tastete sich kurz ab und dann ging es zunächst einmal hoffnungsvoll los. Der Club ließ die Grün - Weißen erstmal kommen und blockte die zahmen Angriffe der Schnüdel sicher ab. Die jungen " Wilden "  des Gastes starteten aus ihrer sattelfesten Abwehr flotte sowie trickreiche Konter und bereiteten den Schweinfurtern einiges Kopfzerbrechen. Die Schnüdel fanden kaum ein Konzept das ideenreiche Spiel der Clubfohlen entscheidend zu stören was auch auf den Rängen immer wieder zu großer Verwunderung führte. Dann der erste schnelle Nackenschlag für Schweinfurt, die Führung 0:1 (5.) durch den flinken Cluberer Robin Heußer. Dies sollte eigentlich das Hallo - Wach Signal für die behäbigen 05er bedeuten, naja hoffen durfte und mußte man um nicht das gesetzte Saisonziel  langsam abschreiben zu müssen. Es verging wertvolle Zeit und die Gäste machten weiter Tempo, wobei die Jungs von Timo Wenzel irgendwie Blei in den Füßen hatten und teilweise wie gelähmt wirkten. Was war los dachten auch die Fans welche ihr Team schon anders aufspielen sahen und schon vielen tollen Fight´s beiwohnen konnten.

Also kurz gesagt die erste Halbzeit konnte man aus Sicht der Schnüdel schlicht vergessen. In der Kabine der Schnüdel muß es nach der mäßigen Leistung sicherlich massiv geraucht haben, denn ein Ex Bundesligaprofi wie Trainer TimoWenzel läßt sich eine derartige Leistung bestimmt nicht bieten. Dann bat der souveräne SR. Steffen Grimmeißen zur 2. Halbzeit und die treuen Fans der 05er hofften weiter geduldig auf Besserung. Es schien zunächst als könnten sich die Schnüdel aus der Umklammerung der Club - Youngster befreien. Doch die Cluberer gaben weiter Gas und bestimmten das Spiel. Ja jetzt war guter Rat teuer, Timo Wenzel gestikulierte weiter kräftig am Spielfeldrand um sein Team in die richtige Spur zu bringen. Mit der Einwechslung von Marco Fritscher (68.) kam endlich mehr Fahrt ins Schweinfurter Spiel was die Fans der Schnüdel weiter hoffen ließ.

Doch kaum 2 Minuten später der nächste Knockout durch ein Eigentor der 05er ( 70.) von Ronny Philp prallte nach versuchter Abwehr die Kugel ins Schnüdeltor zum 0:2. Jetzt war echte Sprachlosigkeit und großes Entsetzen auf den Rängen angesagt, was nun ? Doch das Team um Timo Wenzel zeigte jetzt echten Kämpfergeist und bäumte sich gegen eine weitere Heimniederlage engagiert auf, was den Nürnbergern garnicht gefiel. Nun lief der Ball besser durch die Reihen der Schnüdel und die Chance zum Anschlußtreffer der 05er erhöhte sich. Dies wurde auch schnell belohnt, denn Marco Fritscher wollte seinen Frust schnell loswerden und hämmerte ( nach einem Eckball von Nicolas Andermatt) die Kugel zum 1:2 (77.) in die Maschen des Clubs. Jetzt kam wieder Hoffnung auf, denn die Jungprofis der Nürnberger konnten das Tempo nicht mehr so beibehalten wie bisher. Entweder Hopp oder Top war weiter die Devise der Schnüdel um wenigstens einen Zähler zu holen. Aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr, da ein Freistoß von Adam Jabiri nur ans Gebälk krachte. Die Abwehr des Clubs hielt dicht und sicherte sich letztendlich einen verdienten 1:2 Auswärtssieg in Schweinfurt.

Trainerstimmen:

Timo Wenzel  FC Schweinfurt 05

"Es ist natürlich sehr bitter, dass wir nach den ersten Minuten schon in Rückstand gegangen sind ", sagte FC-05-Trainer Timo Wenzel. "Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit waren wir meiner Meinung nach wieder dran und die Jungs wollten unbedingt den Ausgleich " "In der zweiten Halbzeit haben wir auch nach dem zweiten Treffer von Nürnberg alles probiert", stellte Wenzel fest. "In den letzten zwanzig Minuten haben wir richtig gefightet und hatten unsere Chancen, das Glück war da aber nicht auf unserer Seite."

Fabian Adelmann  1. FC Nürnberg II

"Ich glaube, dass der Sieg hinten raus nicht unverdient ist, aber dennoch glücklich", sagte dementsprechend Nürnbergs Trainer Fabian Adelmann.

Aufstellung:

Schweinfurt: Eiban - Philp (80. Messingschlager), Kleineheismann, Billick, Lo Scrudato - Pieper, Andermatt, Fery, Maderer - Görtler (68. Fritscher), Jabiri.

Nürnberg: Vasilj - Schimmel, Jäger, Kraulich, Pex - Heußer (66. Grimmer), Rhein, Harlass (46. Schleimer) - Engelhardt, Aslan (77. Medic), Steczyk

Tore: 0:1 Robin Heußer (5.), 0:2 Ronny Philp (70., Eigentor), 1:2 Marco Fritscher (77.)

Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen (SpVgg Löpsingen)

Gelb: Lo Scrudato - Harlass, Jäger, Pex

Zuschauer: 769