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Schwaches drittes Viertel kostet die Siegchance

 

s.Oliver Würzburg unterliegt dem FC Bayern München nach großem Kampf mit 74:80 (37:40) – Bauermann: „Die Mannschaft hat viel Charakter gezeigt“

Zwei starke Viertel waren nicht genug, um den Spitzenreiter der easyCredit BBL zum zweiten Mal in dieser Saison zu besiegen: Vor 3.140 Zuschauern in der ausverkauften s.Oliver Arena musste sich s.Oliver Würzburg am Freitagabend dem FC Bayern München mit 74:80 (37:40) geschlagen geben. Die Gäste aus der Landeshauptstadt starteten besser in beide Halbzeiten, die Hausherren kämpften sich beide Male wieder heran, konnten einen Start-Ziel-Sieg der Münchner aber nicht verhindern. Top-Scorer der Partie waren Jared Cunningham (19 Punkte) für die Südbayern und Robin Benzing (18) auf Würzburger Seite.

 

Den Spielern des Liga-Spitzenreiters war von Beginn an anzumerken, dass sie sich für die Niederlage aus dem Hinspiel, als s.Oliver Würzburg eine schon verloren geglaubte Partie im Audi Dome noch mit 84:76 gewinnen konnte, revanchieren wollten. In der Anfangsphase des Spiels waren nur die Münchner Offensiv-Aktionen erfolgreich, so dass die Gastgeber von Beginn an einem Rückstand hinterher laufen mussten. Knapp drei Minuten waren gespielt, als Robin Benzing von der Freiwurflinie die ersten Würzburger Punkte zum Zwischenstand von 2:7 erzielte.

 

Auch im weiteren Verlauf des ersten Viertels taten sich die Unterfranken schwer – nur zwei Würfe aus dem Feld waren in den ersten zehn Minuten erfolgreich, dazu kamen neun Zähler von der Freiwurflinie. So konnte sich der Tabellenführer schon in der 8. Minute zum ersten Mal zweistellig absetzen (8:19), der erste Abschnitt endete beim Spielstand von 14:23. Zu Beginn des zweiten Viertels wuchs die Bayern-Führung dann sogar auf 16 Zähler (20:36, 14. Minute), ehe Maurice Stuckey mit zwei erfolgreichen Dreiern zum ersten Mal richtig Stimmung in die Turnhölle brachte und einen 15:2-Lauf der Gastgeber zum Zwischenstand von 35:38 einleitete – genauso eng war es dann auch beim Seitenwechsel (37:40).

 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren dann wieder die Bayern am Drücker – während den Würzburgern im Angriff mehrere Minuten lang nur wenig gelang, kam bei den Gästen der in der ersten Halbzeit unauffällige Devin Booker besser in die Partie und konnte zweimal per Dunking abschließen. Einen 10:0-Lauf des Spitzenreiters zum 37:50 beendete Robin Benzing mit den ersten Würzburger Punkten der zweiten Halbzeit in der 24. Minute. Die Münchner antworteten mit einem 11:2-Zwischenspurt und lagen in der 29. Minute zum ersten Mal mit zwanzig Zählern in Front. „Wir waren zu Beginn beider Halbzeiten zu vorsichtig und haben im Angriff nicht mit genug Selbstvertrauen gespielt. Unsere mangelnde Offensiv-Ausbeute im dritten Viertel hat uns das Spiel gekostet“, sagte Headcoach Dirk Bauermann nach der Partie.

 

Die Moral seiner Mannschaft war aber – wie im Hinspiel, als sie einen Rückstand von 22 Punkten noch drehen konnte – auch nach der höchsten Bayern-Führung der Partie zu Beginn des vierten Viertels (47:68, 31. Minute) ungebrochen. Die zweite Aufholjagd kam allerdings etwas zu spät: Nach einer Bauermann-Auszeit beim Stand von 54:72 in der 35. Minute warfen die Würzburger Spieler noch einmal alles in die Waagschale und kämpften sich mit viel Energie erneut heran. Durch zwei Dreier von E.J. Singler und Robin Benzing konnten die Hausherren in der Schlussminute sogar noch einmal auf 74:79 verkürzen.

Den nächsten Angriff konnten sie dann aber nicht mehr erfolgreich abschließen, und Reggie Redding sechs Sekunden vor dem Ende per Freiwurf den Endstand von 74:80 – damit hat s.Oliver Würzburg den direkten Vergleich gegen den Tabellenführer übrigens knapp gewonnen. „Die Mannschaft hat wieder viel Charakter gezeigt. Alles in Allem war das heute ein sehr positiver Eindruck, auf dem wir aufbauen können“, so Bauermann: „Jetzt geht es darum, unsere Punkte in den nächsten drei Spielen vor der Länderspielpause zu holen.“

 

s.Oliver Würzburg – FC Bayern München 74:80 (14:23, 23:17, 8:25, 29:15)

Für s.Oliver Würzburg spielten: Robin Benzing 18 Punkte/2 Dreier, Maurice Stuckey 13/3, Owen Klassen 12 (3 Steals), E.J. Singler 10/3, Kresimir Loncar 8/2 (3 Steals), Abdul Gaddy 6 (11 Assists), Cliff Hammonds 3/1, Vytenis Lipkevicius 2, Felix Hoffmann, Dejan Kovacevic.

Für FC Bayern München spielten: Jared Cunningham 19/2 (3 Steals), Danilo Barthel 12/2, Reggie Redding 12/2, Devin Booker 10 (10 Rebounds), Nihad Djedovic 8, Stefan Jovic 7/1, Maik Zierbes 6, Braydon Hoobs 4, Anton Gavel 2

Referee: Anne Panther

Umpires: Clemens Fritz und Jens Hegemann

Commissioner: Claus-Arwed Lauprecht

Key Stats:

Wurfquote aus dem Feld: Würzburg 42 Prozent (25 von 60) – München 58 Prozent (30 von 52)

Rebounds: Würzburg 21 (5 offensiv) – München 34 (5 offensiv)

Punkte in der Zone: Würzburg 24 – München 42

 

Stimmen zum Spiel:

Dirk Bauermann, Headcoach s.Oliver Würzburg „Glückwunsch an den FC Bayern zu einem absolut verdienten Start-Ziel-Sieg. Als Spitzenmannschaft muss man in den ersten fünf Minuten eines Spiels, in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit und dann in den letzten fünf Minuten des Spiels sehr präsent sein. Die Bayern haben das heute getan, wir nicht. Wir waren zu Beginn beider Halbzeiten zu vorsichtig und haben offensiv nicht mit genug Selbstvertrauen gespielt. Auch in der Verteidigung waren wir da oft einen halben Schritt zu weit weg. Insbesondere unsere mangelnde Offensiv-Ausbeute im dritten Viertel hat uns das Spiel gekostet. Trotzdem haben sich die Jungs zweimal super zurück gekämpft und es am Schluss sogar noch einmal richtig spannend gemacht. Die Mannschaft hat viel Charakter gezeigt, aber wenn du nicht vier Viertel auf dem höchsten Niveau spielst, dann kannst du eine absolute Spitzenmannschaft wie die Bayern nicht schlagen. Alles in Allem war das heute ein sehr positiver Eindruck, auf dem wir aufbauen können. Jetzt geht es darum, unsere Punkte in den nächsten drei Spielen vor der Länderspielpause zu holen.“

Aleksandar Djordjevic, Headcoach FC Bayern München „Es ist sehr schwer, in Würzburg zu gewinnen, das ist ein wichtiger Sieg für uns. Wir waren seit Dienstag unterwegs und waren auch alle emotional noch beeindruckt von der Verletzung von Milan Macvan vor zwei Tagen. Meine Spieler haben trotzdem die Motivation, den Stolz und die Energie gefunden, eine Mannschaft zu schlagen, die uns im Hinspiel in unserer Halle besiegt hat. Wir haben mit viel Intensität gespielt, Würzburg ist dann aber im zweiten und vierten Viertel besser mit der Linie der Schiedsrichter zurecht gekommen. Am Ende der ersten Halbzeit sind sie dadurch wieder heran gekommen, und im letzten Viertel ebenfalls. Basketball ist ein Spiel mit bestimmten Regeln, die respektiert werden müssen. Es geht darum, den Spielern, die die wahren Protagonisten des Spiels sind, zu ermöglichen, ihr bestes Spiel zu zeigen. Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe. Den Rest habe ich den Schiedsrichtern persönlich gesagt.“