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„WAS HEUTE ZÄHLT, IST EINFACH NUR DER SIEG“

„Big Points“ im Abstiegskampf: s.Oliver Würzburg holt sich gegen Gießen den ersten Heimsieg der Saison

Würzburg: Mit Leidenschaft und Energie zum ersten Heimsieg: s.Oliver Würzburg hat sich im Nachholspiel des 17. easyCredit BBL-Spieltags am Mittwochabend mit 101:82 (47:40) gegen die JobStairs GIESSEN 46ers durchgesetzt und damit zwei "Big Points" im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Auf dem Weg zum sechsten Saisonsieg lagen die Unterfranken kein einziges Mal in Rückstand, ließen den Ball phasenweise sehr gut laufen und kamen so zu einem nie wirklich gefährdeten Erfolg gegen die Mittelhessen. "Was heute zählt, ist einfach nur der Sieg", sagte Headcoach Denis Wucherer hinterher: "Und es ist gut, dass wir ihn dieses Mal nicht wieder mit einer Verletzung teuer bezahlen mussten, wie das die letzten beiden Male der Fall war."

 

Bester Punktesammler der Begegnung war wieder einmal Cameron Hunt, der mit 28 Punkten erneut eine neue persönliche Bestleistung in der BBL erzielte. Außerdem feierte Bundesliga-Rückkehrer Robert Lowery mit 18 Punkten und 8 Korbvorlagen einen mehr als gelungenen Einstand im Trikot von s.Oliver Würzburg.

 

Lowery und Hunt bildeten auch das Guard-Duo in Denis Wucherers Startaufstellung, und auch der zweite Neuzugang stand bei seiner Würzburg-Premiere beim Sprungball auf dem Parkett: Murphy Holloway lieferte sich einige intensive Center-Duelle mit Gießens John Bryant und zeigte mit 8 Punkten und 6 Rebounds ebenfalls ein gutes Würzburg-Debüt.

 

Seine ersten Zähler erzielte der 30-Jährige in der 2. Minute mit einem schönen Sprungwurf zum 4:2. Nachdem Scottie James auf der anderen Seite für die Gäste ausgeglichen hatte, leitete Rob Lowery ebenfalls mit einem Jumper einen 9:0-Lauf der Hausherren ein, die sich dadurch schnell auf 13:4 absetzen konnten (4. Minute) und das Momentum auf ihre Seite brachten.

 

ROB LOWERY MIT FÜNF KORBVORLAGEN IM ERSTEN VIERTEL
Alle fünf Würzburger Starter hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits in die Scorerliste eingetragen und machten auch nach einer Auszeit von Gäste-Headcoach Rolf Scholz im selben Stil weiter: Rob Lowery verteilte bereits im ersten Viertel fünf Korbvorlagen, die dankbaren Abnehmer waren vor allem AlexKing und Cameron Hunt, die zusammen 15 der 25 Würzburger Punkte im ersten Abschnitt erzielten. In der 8. Minute war der Vorsprung bereits auf 25:12 angewachsen, dann wachten die Gäste auf und verkürzten mit einem Zwischenspurt bis zur ersten Viertelpause auf 25:19.

 

In den ersten beiden Minuten des zweiten Abschnitts drückten dann aber wieder die Gastgeber aufs Gaspedal: Drei erfolgreiche Dreier von Tyson Ward, Florian Koch und Alex King sowie zwei Freiwürfe von Perry Jones waren die Bestandteile eines 11:0-Laufs, durch den der Abstand schnell auf 17 Zähler angewachsen war (36:19, 13. Minute). Ähnlich wie im ersten Viertel kamen die 46ers aber schnell wieder in Schlagdistanz - vor allem Brandon Bowman (13 Punkte in der ersten Halbzeit) hielt dagegen und konnte sich immer wieder am Brett durchsetzen. Das zweite Viertel endete wie das erste: Mit einem 7:0-Lauf der Gäste, die dadurch beim Seitenwechsel - nach dem Gesamteindruck der Partie etwas überraschend - nur mit sieben Punkten hinten lagen (47:40).

 

SOUVERÄNER HERAUSGESPIELTER ERSTER HEIMSIEG
Auch der Start in die zweiten zwanzig Minuten gehörte den 46ers - es dauerte bis zur 24. Minute, ehe die Wucherer-Schützlinge ihren offensiven Rhythmus der ersten 18 Spielminuten wiedergefunden hatten. Nachdem die Mittelhessen durch einige Stops in der Verteidigung ihren Rückstand auf 50:47 verringern konnten, leitete Rob Lowery mit einem Dreier die entscheidende Phase der Partie ein.

 

Ein technisches Foul gegen John Bryant nutzte Cameron Hunt anschließend zu vier Punkten durch den fälligen Freiwurf und einen Drei-Punkte-Treffer. Den daraus resultierenden zweistelligen Vorsprung (57:47, 24. Minute) konnten die Unterfranken im Anschluss auf dem Weg zu einem souveränen Heimsieg immer weiter ausbauen.

 

Für die bis dahin höchste Führung sorgte Jonas Weitzel mit seinen ersten Punkten der Partie zum 75:55 in der 29. Minute. Kleiner als 13 Zähler durch einen Dreier von Brandon Bowman (81:68, 34. Minute) wurde der Abstand danach nicht mehr.

 

Für die spektakulärste Aktion des Spiels sorgte Tyson Ward gleich darauf mit einem Putback-Dunk zum 83:68. Der Rookie in Reihen der Würzburger war es auch, der 8 Sekunden vor Schluss mit zwei Freiwürfen die 100-Punkte-Marke knackte, bevor Gießens Bjarne Kraushaar mit einem Buzzerbeater von der Dreierlinie noch einen Schlusspunkt auf die Partie setzen konnte.

 

STATISTIKEN UND STIMMEN ZUM SPIEL

S.OLIVER WÜRZBURG - JOBSTAIRS GIESSEN 46ERS 101:82 (25:19, 22:21, 30:22, 24:20)

 

Für s.Oliver Würzburg spielten:
Cameron Hunt 28 Punkte/3 Dreier (4 Assists), Robert Lowery 18/1 (8 Assists), Jonas Weitzel 11, Tyson Ward 11/1 (6 Rebounds/4 Assists), Alex King 11/3, Florian Koch 8/1 (6 Rebounds), Murphy Holloway 8 (6 Rebounds), Perry Jones 4 (6 Rebounds), Felix Hoffmann 2, Nils Haßfurther, Joshua Obiesie.

 

Top-Performer Giessen:
Brandon Bowman 19/3 (6 Rebounds), Brandon Thomas 14/1, Scottie James 12 (8 Rebounds), Diante Garrett 12/2 (7 Assists).

Key Stats:

Fastbreak-Punkte: Würzburg 16 - Giessen 8

Rebounds: Würzburg 39 (13 offensiv) - Giessen 28 (9 offensiv)
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 54 Prozent (38 von 71) - Giessen 47 Prozent (30 von 61)

 

Robert Lowery, s.Oliver Würzburg:
"Ich bin erst ein paar Tage hier und kann natürlich noch nicht alle Spielzüge kennen. Ich bin inzwischen ein erfahrener Spieler und hatte mir vorgenommen, hart zu spielen und einfach alles zu tun, was ich kann. Wenn man hart spielt und das tut, was der Coach will, dann kommen auch die Resultate. Es geht auch nicht um meine Statistiken, sondern um den Erfolg der Mannschaft. Heute hat das ganze Team ziemlich gut gespielt. Ich bin ein Typ Spieler, der effektiv sein kann, wenn er 30 Punkte macht oder wenn er nur zwei Punkte macht. Es geht darum, als Team zusammenzuspielen und einen Weg zu finden, Spiele zu gewinnen. Wir haben das Talent dafür und müssen es nur richtig einsetzen."

 

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
"Es ist erstmal gut, dass es 2021 doch noch mit einem Heimsieg geklappt hat. Außerdem ist es gut, dass wir dieses Mal den Sieg nicht mit einer Verletzung teuer bezahlen mussten, wie das die letzten beiden Male der Fall war. Die Energie war da, und man hat heute auch schon gemerkt, wie wichtig ein echter Point Guard ist. Wir brauchen aber natürlich noch Zeit, um Rob, Murphy und auch Perry weiter einzuarbeiten, damit es irgendwann noch besser läuft. Was heute zählt, ist einfach nur der Sieg."

 

Rolf Scholz, Headcoach JobStairs GIESSEN 46ers:
"Glückwunsch an Würzburg für eine sehr starke und konzentrierte Leistung. Wenn man aus unserer Sicht von Abstiegskampf sprechen möchte, dann hat Würzburg heute alles gezeigt, was es ausmacht, diesen Kampf anzunehmen. Ich glaube nicht, dass sie mit dieser Konstellation um den Abstieg mitspielen werden. Sie haben sich sehr gezielt und qualitativ hochwertig verstärkt. Unser Auftritt gerade in der zweiten Halbzeit geht natürlich gar nicht. Die Attribute, die man im Abstiegskampf braucht, haben wir heute nicht gezeigt."

Foto: Viktor Meshko