Schweinfurt: Lange mussten die Fußballfans der Region auf das große Unterfranken-Derby warten doch am Dienstagabend war es soweit: Unter Flutlicht, eine stattliche Kulisse und ein Pokal-Viertelfinale mit Hochspannung.
Die erste Halbzeit gehörte Schnüdeln
Mit beginn der Begegnung schnürten die Grün - Weißen die Gäste aus der Domstadt in deren Hälfte ein und machten kräftig Druck. Mit Lukas Billick traten die Schnüdel in Bestbesetzung an und begannen die Partie mit dem Selbstvertrauen der stärksten Heimelf der Regionalliga Bayern. Bereits in den ersten Minuten kam die Heimelf zu guten Gelegenheiten, doch Jabiri (2.) und Thomann (3.) scheiterten zunächst. Doch nach 5 Minuten bereits klingelte es im Tor der Rothosen, Adam Jabiri bediente Böhnlein mustergültig und der Mittelfeldakteur vollstreckte aus spitzem Winkel zur 1:0 Führung. Die Schweinfurter bestimmenten weiter das Spiel und Martin Thomann hätte mit zwei Abschlüssen (12., 13.) die Führung ausbauen können, doch das Außennetz oder Würzburgs Torwart Richter verhinderten dies. Torraumszenen des Drittligisten suchte man zunächst vergeblich da das Team hauptschächlich Deffensivarbeit verrichten mußte. Anders die mutig und frech aufspielenden Schnüdel, die durch Böhnlein (27.) und Thomann (28.) weitere Gelegenheiten vergaben. Die 05-Fans mußten kräftig durchatmen als ein Sané-Kopfball knapp am langen Pfosten vorbeistrich (31.). Die Pausenführung von Schweinfurt war zunächst verdient da man das Spiel weitgehend bestimmte und Würzburg nur wenig Biss zeigte.
Nachlassende Kräfte der Schnüdel eröffneten Torchancen der Rothosen.
Der souveräne SR Patrick Hanslbauer bat beide Teams zur 2. Hälfte und die Fans fieberten wie es den weiterlaufen möge. Kickers-Coach Ralf Santelli brachte zwei frische Kräfte, darunter mit Pourié einen zweiten Stürmer. Die Gäste zeigten sich nun etwas mutiger und erspielten sich erste ernsthafte Torchancen. Eine Stefaniak-Ecke, fand den Kopf von Kraulich der Ball sprang Schnüdel-Keeper Zwick vor die Füße doch Leon Schneider war schneller und staubte zum 1:1 (59.) ab. Dies schien die Wende im Unterfrankenderby , doch Schweinfurt schüttelte sich und hielt weiter wacker dagegen was natürlich viel Kraft kostete. Nun bekamen die Kickers langsam Oberwasser und kamen nur acht Minuten später zur 2:1 Führung. Saliou Sané köpfte im Anschluss an einem weiteren Standard ins lange Eck ein (67.). Nun gingen die 05er mehr Risiko ein und mit Suljic,Pieper und McLemore brachte Strobl frische Offensivkräfte. Jetzt war noch alles möglich um vielleicht auszugleichen aber die Kräfte ließen weiter nach. Dann kurz vor Ende der Partie die endgültige Entscheidung, Daniel Hägele erhöhte auf 3:1 für die Rothosen (87.). Die Schnüdel versuchten zwar nochmals den schnellen Anschluss zu erzielen, doch sowohl Suljics Schuss (88.) als auch Thomanns Schlenzer (89.) führten leider nicht zum Erfolg. Der letzte Angriff der Partie brachte die Kickers gar zum 4:1 durch Sané (90.+6). Auch nach einer deutlichen Leistungssteigerung der Kickers fiel am Ende das Resultat etwas zu hoch aus und die Schnüdel haben sich wacker geschlagen und gut verkauft !!!
Tobias Strobl nach dem Spiel: „Wir haben eine sehr starke erste Halbzeit gezeigt. Man hat gesehen, dass die Jungs für dieses Spiel gebrannt haben. Leider haben wir es versäumt, das 2:0 nachzulegen und sind am Ende dafür bestraft worden. Die Kickers haben es am Ende die Tore sehr stark mit ihren Standardsituationen gemacht.
Auch Ralf Santelli bewertet die Partie ähnlich: „Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Hälfte waren wir überhaupt nicht präsent. In den zweiten 45 Minuten haben wir mehr Fußball gespielt und uns zahlreiche Standardsituationen herausgespielt.
Schweinfurt: Zwick – Haas, Billick (79. Suljic), Rinderknecht, Grözinger (69. McLemore) – Kraus – Fery, Böhnlein, Thomann –Skenderovic (64. Pieper), Jabiri
Würzburg: Richter – Schneider, Strohdiek, Kraulich, Lungwitz (46. Breunig) –Hägele, Waidner – Kopacz, Stefaniak (72. Hausjell), Herrmann (46. Pourie) – Sane
Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (TSV Altenberg)
Tore: 1:0 Böhnlein (5.), 1:1 Schneider (59.), 1:2 Sane (67.), 1:3 Hägele (87.), 1:4 Sane (90.+6)
Karten: Gelb: Jabiri, Böhnlein – Kopacz, Sane, Strohdiek
Zuschauer: 3232