Aubstadt - Würzburg: Die Kickers bleiben weiter ungeschlagen. Beim TSV Aubstadt gelang den Rothosen in der Schlussphase der verdiente Ausgleich, so dass sie beide Teams letztlich 1:1-Unentschieden trennten. Martin Thomann hatte den Tabellendritten in einem flotten Spitzenspiel im ersten Durchgang in Führung gebracht (25.), Marius Wegmann gelang fünf Minuten vor dem Ende der Treffer für die Mainfranken.
Mit nahezu der identischen Elf, die auch den FC Eintracht Bamberg am Ostersamstag geschlagen hatte, starteten die Kickers in das Nachholspiel in der NGN-Arena. Nur Dominik Meisel rückte für Benyas Junge-Abiol in die Anfangsformation. Zudem war auch Marcel Fischer, der zuletzt verletzt fehlte, wieder eine Option und saß wieder auf der Bank.
Vor rund 2.000 Zuschauern im Grabfeld gab dann auch der Tabellenführer den ersten Warnschuss ab. Saliou Sané verzog nach einer zu kurz geklärten Zaiser-Ecke aber deutlich (6.). In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell, das besonders beide Abwehrreihen dominierten. Erst Saliou Sané sorgte mit einem zu hoch angesetzten Kopfball, erneut nach einer Ecke Maximilian Zaisers, wieder für etwas Gefahr (23.).
Nach 25 Minuten schepperte es dann aber gleich dreifach. Leon Heinze flankte, Michael Dellinger köpfte an die Latte des Kickers-Gehäuses. Den Abpraller setzte dann Marvin Weiß an den Querbalken, ehe Martin Thomann das Leder in die Maschen jagte. Die Grabfelder nutzten ihren ersten nennenswerten Angriff zur Führung.
Danach gaben wieder die Abwehrreihen den Ton an, weshalb wirkliche Chancen im ersten Durchgang Mangelware blieben. Zu sattelfest und zweikampfstark präsentierten sich sowohl die Gastgeber, die mit nur 20 Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga stellen, als auch die Rothosen, die diese Statistik mit nun 16 Toren der Kontrahenten anführen.
Nach dem Seitenwechsel hatten zunächst die Hausherren zwei gute Möglichkeiten, auf 2:0 zu stellen. Michael Dellinger traf aus guter Position den Ball nicht richtig (48.), ehe Marvin Weiß nach Leon Heinzes Hereingabe das Leder an den Pfosten bugsierte (52.). Kurz darauf verfehlte Martin Thomann nach einer verunglückten Klärungsaktion aus 20 Metern den verwaisten Kickers-Kasten. Zweimal Glück für die Wildersinn-Elf!
Auf der anderen Seite war es wieder Saliou Sané, dessen Schuss aus 20 Metern knapp vorbei ging (59.). Nach rund einer Stunde fanden sich die Gäste wieder besser zurecht und hatten durch Benjika Caciel die große Chance zum Ausgleich. Der tauchte frei vor Vladyslav Vertiei auf, doch der Schlussmann parierte stark (62.). Neun Minuten später wäre der Angreifer nach Peter Kurzwegs Hereingabe einschussbereit gewesen, aber Steffen Behr klärte in höchster Not (71.).
Der Druck der Kickers nahm in der Schlussphase weiter zu, Aubstadt verteidigte weiterhin konsequent und lauerte auf den möglicherweise entscheidenden Umschaltmoment. Doch den bekamen sie nicht. Stattdessen parierte Vladyslav Vertiei gegen Tim Sausen, der nach Kurzweg-Stecker vor dem Keeper aufgetaucht war (82.). Besser machte es dann zwei Minuten später Marius Wegmann. Nach einem Franjic-Freistoß von der linken Seite köpfte der Abwehrmann zum mittlerweile verdienten Ausgleich ein (84.).
Und die Rothosen wollten mehr. Benyas Junge-Abiol nagelte das Leder aus 16 Metern an die Latte (87.), Ivan Franjic scheiterte aus 20 Metern an Vladyslav Vertiei (88.). Leidenschaftlich verteidigten die Grabfelder das letztlich gerechte Unentschieden und brachten den Punktgewinn ins Ziel. Damit bleiben die Kickers weiterhin ungeschlagen und souverän an der Spitze. Die Aubstädter stellten einmal mehr unter Beweis, dass sie zu den Topteams der Liga gehören und zurecht auf Rang Drei stehen.
Für die Rothosen geht es am kommenden Samstag, 6. April, um 14:00 Uhr beim SV Wacker Burghausen weiter. Die Aubstädter empfangen zeitgleich die U23 des FC Augsburg.
Stimmen zum Spiel
Marco Wildersinn (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Es war über 90 Minuten ein sehr enges, sehr umkämpftes Spiel zwischen zwei Mannschaften, die bis zum Ende leidenschaftlich um den Sieg gekämpft haben. In der ersten Hälfte haben sich beide Teams neutralisiert. Wir hatten einige Situationen, waren aber nicht richtig zwingend. Aubstadt hatte ebenfalls keine Chancen, macht aber das 1:0 in einen Ping-Pong-Situation, in der wir den Ball nicht klären. Nach der Pause kommen wir nicht gut raus und haben Glück, nicht das 0:2 zu kassieren. So blieben wir im Spiel und haben uns reingearbeitet. In der Schlussphase ist es uns gelungen, Druck zu entwickeln. Wir haben einige klare Chancen und machen durch einen Standard den Ausgleich. Danach hatten wir gute Möglichkeiten, auf 2:1 zu stellen, was uns nicht gelungen ist. Wir mussten aufpassen, dass Aubstadt nicht der Lucky Punch gelingt. Wir können das Remis verschmerzen. Aubstadt ist eine gute Mannschaft mit einem sehr guten, breit aufgestellten Kader. Deshalb bin ich mit dem Punkt zufrieden.
Julian Grell (Cheftrainer TSV Aubstadt): Wir können mit dem Punkt zufrieden sein. Die ersten 25 Minuten haben wir uns neutralisiert. Mit dem Tor haben wir Oberwasser bekommen, haben geradliniger gespielt. Nach der Pause sind wir sehr gut rausgekommen, waren super im Spiel. Durch die Wechsel haben wir immer mehr den Zugriff verloren, die Räume wurden größer und wir hatten Abstimmungsprobleme. Die letzten 20 Minuten haben wir um den Ausgleich gebettelt. Dass der dann aus einem Standard entsteht, ist bitter und enttäuschend. Zudem muss ich unseren Keeper loben. Vlad hat uns mehrmals im Spiel gehalten. Die Mannschaft hat leidenschaftlich und mit viel Herz und Hingabe gespielt. Mein Dank geht auch an die knapp 2000 Zuschauer, die ein gutes Fußballspiel gesehen haben.
Aufstellung
TSV Aubstadt: Vertiei - Hüttl, Langhans (88. Mrozek), Behr, Kireski, Heinze, Weiß (63. Trunk), Hatman (80. Köttler), Stahl (63. Bieber), Thomann (72. Pitter), Dellinger.
FC Würzburger Kickers: Friedsam - Caciel (80. Sausen), Kurzweg, Wegmann, Karimani (73. Junge-Abiol), Kraus, Meisel (65. Franjic), Wessig (46. Scholz), Zaiser, Montcheu (73. Moll), Sané.
Tore: 1:0 Thomann (25.), 1:1 Wegmann (85.)
Gelbe Karten: Weiß (39.), Thomann (41.), Behr (58.) / Kurzweg (11.)
Schiedsrichter: Johannes Hamper
Zuschauer: 1911