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ZUM ZWEITEN MAL GEHT DER KRIMI AN BRAUNSCHWEIG

Zum zweiten Mal war es spannend bis in die Schlussminute, zum zweiten Mal musste sich s.Oliver Würzburg den Basketball Löwen Braunschweig knapp geschlagen geben: In einer vorgezogenen Begegnung des 24. Spieltags lagen die Unterfranken vor 500 Zuschauern in der Volkswagen Halle bis 95 Sekunden vor Schluss in Führung, leisteten sich in der Crunchtime aber zu viele Unkonzentriertheiten und unterlagen den Gastgebern in einem Krimi am Donnerstagabend knapp mit 75:80 (48:46). 

Nationalspieler David Krämer war nicht nur Topscorer der Partie mit 22 Punkten, sondern traf auch den entscheidenden Dreier zum letzten Führungswechsel in der 39. Minute. „Wir haben 35 Minuten lang gut gespielt. Braunschweig hat aber doppelt so viele Freiwürfe wie wir geworfen, und in der Schlussphase haben wir ihnen durch unsere Ballverluste zu viele einfache Punkte erlaubt“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. Auf Würzburger Seite trafen Desi Rodriguez (14), Craig Moller (13) und Nano Parodi (12) am besten.

Angeschlagen, aber einsatzfähig - dieses Attribut galt am Donnerstag für fast den halben Kader von s.Oliver Würzburg. Weil Aigars Skele und William Buford wieder fit genug waren, konnte Sasa Filipovski mit dem kompletten Aufgebot antreten, und seine Schützlinge knüpften von Beginn an nahtlos an die gute Leistung aus dem Heimspiel am Sonntag gegen ALBA BERLIN an. 

Vor allem Spielmacher Luciano Parodi war in Spiellaune und antwortete auf die ersten gelungenen Offensivaktionen der Braunschweiger mit drei erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen in Serie. Auf Seiten der Gastgeber hielt in der Anfangsphase vor allem der Ex-Würzburger Owen Klassen dagegen, und so entwickelte sich ein ausgeglichenes erstes Viertel mit vielen Punkten für beide Kontrahenten.

Weil die Würzburger Spieler ihr Visier sehr gut eingestellt hatten, stark von außen trafen und sich außerdem in den ersten zehn Spielminuten neun Offensivrebounds schnappten, lagen sie nach dem ersten Abschnitt knapp mit 25:27 vorne. Auch in den zweiten zwanzig Minuten blieb es eine hart umkämpfte Partie mit vielen erfolgreichen Angriffsaktionen, in der sich kein Team mehr als vier Punkte Vorsprung herauswerfen konnte. 

Braunschweig gelang das durch einen Dreier von David Krämer zum 37:33 in der 14. Minute, aber s.Oliver Würburg schlug mit einem 8:0-Lauf sofort zurück und drehte den Spielstand innerhalb von gut zwei Minuten - Craig Moller traf ebenfalls von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 37:41.

Beide Teams versenkten in der ersten Halbzeit starke 50 Prozent ihrer Dreier - bei Würzburg waren es 9 Treffer bei 18 Versuchen, bei Braunschweig 6 von 12. Weil die Hausherren aber dreimal so häufig wie ihre Gäste von der Freiwurflinie auf den Korb werfen durften, lag s.Oliver Würzburg trotz der guten Punkteausbeute nach einem ausgeglichenen zweiten Viertel beim Seitenwechsel nur knapp mit 46:48 vorne.

Im dritten Viertel gelang es den Unterfranken dann, in der Verteidigung zwei bis drei Schippen draufzulegen und den offensivstarken Löwen das Leben schwer zu machen. Zwar legten auch die Gastgeber am defensiven Ende an Intensität zu, in den letzten knapp vier Minuten von Abschnitt Nummer drei punktete aber nur noch s.Oliver Würzburg und konnte daher beim Spielstand von 58:66 mit einem Vorsprung von acht Zählern ins letzte Viertel gehen.

Wie das Hinspiel, das die Braunschweiger in Würzburg Mitte Dezember erst in allerletzter Sekunde knapp mit 87:86 für sich entscheiden konnten, blieb auch die Partie in der Volkswagen Halle bis zum Schluss ein echter Krimi. 

Die Basketball Löwen starteten besser in den vierten Abschnitt: Sie nutzten ihre Wurfchancen und kämpften sich Punkt um Punkt heran, während bei den Unterfranken die Angriffsaktionen immer mehr ins Stocken gerieten. Nach einem Drei-Punkte-Spiel von Desi Rodriguez lag s.Oliver Würzburg in der 35. Minute zwar noch mit 69:73 vorne, in den fast fünf Minuten danach gelang den Gästen aber kein einziger erfolgreicher Abschluss.

Cameron Hunt und Nano Parodi konnten in dieser Phase zwei Chancen von der Dreierlinie nicht nutzen, und anschließend häuften sich die Fehler, so dass Braunschweig die Partie mit einem 11:0-Lauf in der Crunchtime an sich reissen konnte. David Krämer drehte den Spielstand 95 Sekunden vor dem Ende mit seinem fünften Dreier zum 74:73, und zwei Würzburger Ballverluste später war die Partie durch einen Korbleger von Owen Klassen und zwei Freiwürfe von Tookie Brown beim Stand von 78:73 mit verbleibenden 25 Sekunden Spielzeit entschieden.

Weiter geht es für s.Oliver Würzburg am Sonntag mit einem Frankenderby-Heimspiel, dann ist um 15:00 Uhr Brose Bamberg in der tectake ARENA zu Gast. Aufgrund der aktuellen Corona-Regelungen des Freistaats Bayern sind 785 Zuschauer zugelassen. Tickets gibt es im Onlineshop, es gilt 2G Plus und eine FFP2-Maskenpflicht in der gesamten Halle. Alle Details zu den Zugangsvoraussetzungen und zum Hygienekonzept gibt es auf der Webseite unter www.soliver-wuerzburg.de/faq.

Basketball Löwen Braunschweig - s.Oliver Würzburg 

80:75 (25:27, 21:21, 12:18, 22:9)

Für s.Oliver Würzburg spielten:
Desi Rodriguez 14 Punkte, Craig Moller 13/4 Dreier, Luciano Parodi 12/4 (9 Assists), William Buford 10/2, Aigars Skele 9/1, Cameron Hunt 5/1, Julius Böhmer 4, Alex King 3/1, Filip Stanic 3, Felix Hoffmann 2 (8 Rebounds), Yulian Ramirez Montero.

Top-Performer Braunschweig:
David Krämer 22/5, Tookie Brown 15 (8 Assists), Owen Klassen 13 (11 Rebounds), Niklas Tischler 11/1.

Key Stats:
Freiwürfe:
Würzburg 10 von 12 - Braunschweig 16 von 25
Punkte in der Zone: Würzburg 22 - Braunschweig 38
Fastbreakpunkte: Würzburg 0 - Braunschweig 8

Stimmen zum Spiel

Sasa Filipovski, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Wir haben ein Problem durch unsere Verletzungen, einige Spieler wie Will Buford, Desi Rodriguez und Felix Hoffmann sind angeschlagen. Das war einer der Gründe dafür, dass wir am Ende die Konzentration in der Verteidigung verloren und im Angriff unsere Spielzüge nicht mehr gut ausgeführt haben. Entscheidend waren die letzten fünf Minuten, als wir Braunschweig durch Ballverluste zu viele einfache Punkte erlaubt haben. Den Unterschied hat aber die Tatsache ausgemacht, dass sie doppelt so viele Freiwürfe wie wir geworfen haben. Der Schlüsselmoment war dann, als David Krämer den wichtigen Dreier getroffen hat. Das Team arbeitet gut und verbessert sich. Unter dem Strich haben wir 35 Minuten lang wirklich gut gespielt, aber Basketball dauert unglücklicherweise 40 Minuten und wir haben keinen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.“

Jesus Ramirez, Headcoach Basketball Löwen Braunschweig:
„Es war ein harter Kampf. Würzburg hat uns oft mit ihrer Verteidigung in Probleme gebracht. Sie haben physisch gespielt und die Stärken unserer Spieler weggenommen. Aber wir haben uns auch selbst in Schwierigkeiten gebracht. Wir waren zwar in vielen statistischen Bereichen besser, wie bei den Rebounds oder Ballverlusten. Aber wir haben unser Spiel nicht besser ausgeführt, als sie das getan haben. Wir hatten keine gute Balance zwischen aggressiv spielen und den Ball teilen. Aber wir haben Charakter gezeigt und sind im letzten Viertel von einem Acht-Punkte-Rückstand zurückgekommen. Da haben wir den Ball auch besser bewegt, deshalb hat sich das Spiel in unsere Richtung entwickelt.“

David Krämer, Basketball Löwen Braunschweig:
„Glückwunsch an Würzburg, sie haben hervorragend gespielt, 40 Minuten lang gekämpft und uns ordentlich arbeiten lassen. Aber auch wir haben 40 Minuten sehr gut gekämpft und in der Schlussphase den Sieg nach Hause geholt. In der ersten Halbzeit hat Würzburg viele Dreier getroffen und Offensivrebounds geholt, nach der Pause haben wir besser verteidigt. Wir haben aus den Spielen gelernt, die wir knapp verloren haben und müssen jetzt Schritt für Schritt nach vorne gehen.“ 

Foto: Helbig / Eibner-Pressefoto